MahaNakhon könnte illegal errichtet sein

Foto: epa/Barbara Walton
Foto: epa/Barbara Walton

BANGKOK: Nur wenige Tage nach der feierlichen Eröffnung des höchsten Wolkenkratzers des Landes, MahaNakhon in Chong Nonsi, geriet das 314 Meter hohe und 77 Etagen umfassende Bauwerk in die Kritik eines Verfassungsschützers.

Der Grund: Für das bahnbrechende Design des Towers zeichnete mit Ole Scheeren ein deutscher Architekt und somit ein Ausländer verantwortlich, was gegen das thailändische Arbeitsrecht verstößt. Die Vereinigung „Schützer der Verfassung“ leitete eine Überprüfung der Baupläne ein, die dem damaligen Gouverneur von Bangkok zur Errichtung des Gebäudes vorgelegt worden. Dabei geht es um die Frage, ob ein thailändischer Name statt Ole Scheeren eingesetzt wurde.

„Dieser Fall wird ein Beispiel darstellen, dass alle Gebäude in Thailand ausschließlich die Arbeit von thailändischen Architekten und Ingenieuren sind. Ausländer dürfen nicht die Arbeit der Thais stehlen“, argumentierte der Generalsekretär der Vereinigung Srisuwan Chanya im „National News Bureau of Thailand“. So zählt der Beruf des Architekten zu jenen 39, deren Ausübung in Thailand laut Arbeitsrecht ausschließlich für Thais vorbehalten sind.

Kritiker des Verfassungsschützers hingegeben verweisen auf die Tatsache, dass in der Vergangenheit ausländische Architekten und Ingenieure in vielen namhaften Großprojekten in Thailand involviert waren: so wurde der Suvarnabhumi Airport vom deutschen Architekten Helmut Jahn entworfen, bekannte Einkaufszentren wie Siam Discovery, EmQuartier und die Bangkok Mall von Boiffils Architecture aus Frankreich und selbst Wohnprojekte wie The Met, Pano und Hansar von dem Unternehmen Woha aus Singapur.

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Mike Dong 16.09.16 16:19
@Hr.Boerner
Ich wäre an jedem kostenlosen Haus, daß Sie mir vermitteln können, interessiert.
Jürgen Franke 16.09.16 15:04
Herr Boerner, dass sind ebenso harte wie
deutliche Worte. Ich sehe jetzt das Haus, in dem ich wohne, mit anderen Augen. Was jetzt den Bau MahaNakhon anbelangt, kann ich nur hoffen, dass er nicht umkippt. Aus den Unterlagen wird jedoch hervorgehen, wer die Verantwortung für diesen Bau trägt. Den Zusammenhang zwischen Architektur und Arbeitsrecht kann ich nicht ganz nachvollziehen. Abgesehen davon, dürfte in Thailand kein Hochhaus stehen, wenn die Architekten keine Ahnung vom Häuserbauen dieser Größenordnung haben.
Ingo Kerp 16.09.16 12:23
Architektur
Warum, wenn nur und ausschließlich thail. Architekten Bauten in TH entwerfen und bauen dürfen, ist denn kein thail. Architekt mit seinem Plan zur Bauausführung gekommen? Wahrscheinlich doch deshalb, weil die anderen (Farang)-Architekten besser waren.