Regierung und ELN-Guerilla setzen Gespräche fort

Der Repräsentant der kolumbianischen Regierung Otty Patino in Caracas. Foto: epa/Rayner Pena
Der Repräsentant der kolumbianischen Regierung Otty Patino in Caracas. Foto: epa/Rayner Pena

MEXIKO-STADT: Die kolumbianische Regierung und die linke Guerillaorganisation ELN haben in Mexiko-Stadt ihre Friedensgespräche fortgesetzt. Diese zweite Gesprächsrunde solle nach fast 60 Jahren Konflikt den Weg für einen Waffenstillstand ebnen, sagten am Montag die Delegationsleiter beider Verhandlungsparteien. Zudem soll in Mexiko eine stärkere Beteiligung der Gesellschaft an der Friedenskonsolidierung vereinbart werden. «Wir müssen Ergebnisse erzielen», sagte der Chef-Unterhändler der Regierung, Otty Patiño.

Nach vier Jahren Pause hatten im November die Vertreter der Regierung und der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) in der venezolanischen Hauptstadt Caracas ihre Friedensgespräche wieder aufgenommen. Die einseitige Ankündigung einer Waffenruhe durch den linken Präsidenten Gustavo Petro führte allerdings zum Jahresende zu einer vorübergehenden Krise in den Verhandlungen.

An dem Friedensprozess nehmen die linken lateinamerikanischen Regierungen von Brasilien, Kuba, Venezuela, Mexiko und Chile sowie Norwegen als Garanten teil. Die katholische Kirche und UN-Vertreter sind ständige Begleiter. Zudem sind in Mexiko auch Deutschland, Spanien, Schweden und die Schweiz vertreten.

Die Vorgänger-Regierung des konservativen Präsidenten Iván Duque hatte die Friedensgespräche mit dem ELN 2019 nach einem Bombenanschlag der Gruppe auf eine Polizeiakademie in Bogotá mit 22 Todesopfern abgebrochen. Petro, ein Ex-Guerillero der Gruppe M-19, schob nach seinem Amtsantritt im August den Friedensprozess wieder an. Die marxistisch-leninistische ELN hat rund 5000 Kämpfer.

Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220.000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Zwar hat sich die Sicherheitslage nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der größten Rebellengruppe Farc verbessert, allerdings werden noch immer Teile des südamerikanischen Landes von illegalen Gruppen kontrolliert.

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