Koh Tao-Mord: FBI-Hilfe und weitere neue Details

Mordopfer Hannah Witheridge (23) und David Miller (24).
Mordopfer Hannah Witheridge (23) und David Miller (24).

THAILAND: Die Ermittlungs-Rückschläge im Fall  der am 14. September auf Koh Tao ermordeten Briten Hannah Witheridge (23) und David Miller (24) sorgen hinter den Kulissen der Thailändischen Polizeispitze für hektische Betriebsamkeit. General Somyot Pumpunmuang, demnächst oberster Chef der Polizei im Königreich, will sich an das amerikanische FBI wenden und um ‚hochentwickelte forensische Hilfe‘ bitten.

Die am Tatort gefundenen DNA-Spuren sollen mit der weltbesten Labortechnik noch einmal genau untersucht werden, kündigte Somyot an. Im Körper von Hannah Witheridge gefundenes Sperma könne so genau definiert werden – nicht nur nach dem Geschlecht der Täter, sondern auch nach deren Herkunft – Asien oder Europa. Das FBI habe bessere technische Möglichkeiten, um möglicherweise wichtige Hinweise auf die Täter zu geben.

General Somyout Pumpunmuang hat selbst die Oberaufsicht über die 150 Ermittlungsbeamten in diesem Doppelmordfall übernommen und ist nach Koh Tao gereist. Heute gelangte dabei eine interessante neue Information an die Öffentlichkeit. Etwa 50 Meter vom späteren Tatort am Rama V-Felsmassiv des Sairee-Strandes waren bei der Spurensicherung drei Zigarettenstumpen gefunden worden. Eine davon stimmte im DNA-Abgleich mit dem Sperma überein, das bei dem offensichtlich vergewaltigen weiblichen Mordopfer sichergestellt worden war.

Auf einer Zigarettenkippe hatte die Polizei Reste von Lippenstift festgestellt. Die Polizei mutmaßt daher, dass Hannah Witheridge und David Miller ihre Mörder getroffen und sogar mit ihnen gesprochen und geraucht haben könnten. Danach seien die jungen Briten zum Strand gegangen und wären kurz darauf von denselben Männern angegriffen worden. Laut Polizeiermittlungen sollen zwei bis drei Personen gemeinsam auf die ahnungslosen Briten losgegangen sein.

Wie sehr die entsetzliche Bluttat in Koh Tao auch die einheimische Bevölkerung aufgerüttelt hat, verdeutlicht das Aussetzen einer Belohnung. 50.000 Baht haben Geschäftsleute gesammelt, weitere 50.000 sollen bereit stehen, falls jemand Hinweise auf die Mörder geben oder entscheidende Zeugenaussagen machen kann. Außerdem forderte Koh Taos Bürgermeister Chaiyan Thurasakul die Provinzverwaltung in Surat Thani auf, ein Sofortbudget von 20 Millionen Baht für das Installieren weiterer CCTV-Überwachungskameras bereit zu stellen.

Von einer bestehenden Kamera war neben einem seit Montag fieberhaft gesuchten Asiaten (1,60 – 1,70 Meter groß) auch eine westliche Touristin aufgenommen worden, die sich zeitnah zur Tat in der Nähe des Rama V-Felsmonuments aufgehalten hatte. Die Polizei bittet die Frau, Kontakt zu den Behörden aufzunehmen. Auch der kleinste Hinweis könne in diesem Fall entscheidend sein.  (Foto: epa)

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