Koh Samuis Wandel teilt die Insel in zwei Welten

Voll im Trend: Die ‚Ark Bar‘ am Chaweng Beach – hier gibt es praktisch keine flaue Zeit mehr, und in der Hochsaison wird die Platzsuche schwierig.
Voll im Trend: Die ‚Ark Bar‘ am Chaweng Beach – hier gibt es praktisch keine flaue Zeit mehr, und in der Hochsaison wird die Platzsuche schwierig.

KOH SAMUI: Die schlechteste Nebensaison aller Zeiten in den Strandorten Lamai, Bophut und Maenam, brechend volle Hotels, Bars und Restaurants am Chaweng Beach: der Wandel Koh Samuis hat in wenigen Jahren die Insel in zwei Welten gespaltet – ‚in‘ oder ‚out‘.

Das neue Publikum auf Thailands drittgrößter Ferieninsel ist jung, weiblich, international und steigend asiatisch. Die Zeiten, in denen deutschsprachige Fernreisende Koh Samui als ‚ihre Trauminsel‘ reklamieren konnten, neigen sich dem Ende zu. Die Belegungszahlen Mitte Juli sprechen Bände.

Wer abends im Zentrum von Chaweng in einem der neuen In-Lokale wie der Wine-Connection am ‚CentralFestival Center‘ sitzt, kann den vollzogenen Wandel vorbeilaufen sehen. Fast 60 Prozent der zumeist jungen Touristen sind weiblich. Auch viele Familien flanieren vorüber. Multikulti – in der deutschsprachigen Heimat oft ein Reizwort – sorgt für ein buntes Urlaubsbild. Laute Heiterkeit und Partys liegen im Trend. Rotlichtbars nicht: hier übersteigt die Zahl der Thaimädchen erkennbar die der Kundschaft.

Deutschsprachige Unternehmer auf Koh Samui müssen sich auf den rapide vollzogenen Strukturwandel einstellen. Während sie in der Wintersaison gute Geschäfte machen, fällt das Sommerhalbjahr heute beinahe aus. Bekannte Auswanderer wie VOX-TV Koch Matthias Bück aus der Serie ‚Good bye Deutschland‘ klagen über schleppende Geschäfte. Bück und viele seiner Landsleute sehen sich existenziellen Herausforderungen ausgesetzt (Lesen Sie dazu ab Donnerstag auch unseren ausführlichen Bericht in der neuen Printausgabe des FARANG).

Koh Samui im Hochsommer 2015 ist ein Spiegel der Zeit. Chaweng boomt und wurde durch die aggressive Vermarktung ins neue Touristenzeitalter katapultiert. Der (noch) verschlafene Strandort Lamai bleibt abgehängt zurück. Hier tummeln sich pünktlich zum Ferienstart zwar auch die ersten Familien aus Europa. Fürs große Touristikgeschäft reicht das jedoch nicht mehr aus. 

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Marco Hintergruber 22.07.15 21:29
schaut selbst was im Zentrum los ist:
http://www.samuiwebcam.com/tropical_murphys_koh_samui.html
andreas aichinger 22.07.15 14:51
schwacher Euro / starker Baht
Die Zeiten haben sich geändert, die Zielgruppen auch ! vor zwei Jahrzehnten noch Naturliebhaber, Rucksacktouristen und Weltenbummler in Bambushütten und wackeligen Bungalows... und heute Schicki Micki und Ballermann - Party - People im 5 Stern Boutique Hotel ! Eben 'Multi Kulti' mit vollen Taschen im Gegensatz zu A / Ö / und CH , mit 'Multi Kulti' ohne Geld , die Zeiten wandeln sich, zB.:ein Chang Bier kostete vor einem Jahr noch um 30 % weniger, jetzt sind die Preise wie in vielen europäischen Urlaubsdestinationen,und warum soll man im Sommer soweit fliegen, wenn es in Griechenland und Spanien auch schön ist.
PS.: Wine Connection ist in Bangkok, Pattaya und Phuket auch gut besucht, die treffen mit mediterraner Vielfalt, Präsentation und großer Weinauswahl den Geschmack der Zeit !
Adi Pieper 22.07.15 10:35
Deutschsprachige Unternehmen ?
Die erwähnten und nicht genannten deutschsprachigen Unternehmen sollten sich ein paar Dinge bei den Thais abschauen. Freundlichkeit wäre da zuvorderst erwähnt. Man fühlt sich oft als wäre man eher eine Last als ein Kunde in einigen dieser Lokale. Dann sollten sie bei einem richtigen Koch in die Lehre gehen, das Essen ist zumeist unter dem Durchschnitt. Es gibt auf Samui kein deutschsprachiges Lokal in das ich heute noch freiwillig gehen würde. Ansonsten, dem Verkehr nach zu urteilen, kann ich der sogenannten schlechten Saison nicht zustimmen. Es stimmt allerdings, dass mehr junge Leute und Familien auftauchen, das mag aber teils mit den bevorstehenden Vollmond-, Halbmond-, und Neumondparties auf Koh Pangan zu tun haben, denn dort gibt es bei weitem nicht genug Hotels und Gästehäuser.
Marco Hintergruber 21.07.15 17:11
Ach ja?
Ich weiss zwar nicht, wer diesen Bericht mal so "reingeschmissen" hat, aber in Chaweng ist tote Hose angesagt. Alle Manager jammern, also braucht die Nachbarschaft nicht eifersuechtig zu werden. Morde und Bombenexplosionen in Einkaufszentren hinterlassen nun mal ihre Spuren.