Mitglieder von Separatisten-Gruppen festgenommen

Foto: epa/Quique Garcia
Foto: epa/Quique Garcia

MADRID (dpa) - Die spanische Polizei hat in der Konfliktregion Katalonien mehrere mutmaßliche Angehörige der separatistischen Bürgerorganisationen CDR festgenommen. Bei verschiedenen Aktionen seien am Dienstag auf Anordnung des Staatsgerichtshofes mindestens sieben Menschen in Polizeigewahrsam genommen worden, berichtete die Zeitung «La Vanguardia» unter Berufung auf die Behörden. Unter den Festgenommenen sei eine mutmaßliche Anführerin der Gruppe, der Rebellion und Terrorismus zur Last gelegt werde.

Die «Komitees zur Verteidigung der Republik» (CDR) bildeten sich erstmals im vorigen Herbst anlässlich der Abhaltung des von der spanischen Justiz verbotenen Unabhängigkeitsreferendums vom 1. Oktober. Nach eigenen Angaben treten sie für eine friedliche Verteidigung des Rechts auf Selbstbestimmung der Katalanen ein. Vor allem in den vergangenen Wochen hatten sie sich an Kundgebungen, Besetzungen von Mautstationen und Straßenblockaden beteiligt und waren damit ins Visier der spanischen Staatsanwaltschaft geraten.

Innenminister Juan-Ignacio Zoido bestätigte in einem Interview des TV-Senders «Telecinco» die Aktionen gegen die CDR. Es handele sich um «gewalttätige» Gruppen, die den kubanischen Komitees zur Verteidigung der Revolution ähnelten, sagte der Minister.

Kritik lösten die Aktionen derweil nicht nur bei den Separatisten aus. Der Chef der linken Protestpartei Podemos, Pablo Iglesias, ein erklärter Gegner des Separatismus, sagte vor Journalisten: «Alle wissen, dass es in Katalonien keinen Terrorismus gibt.» Spanien gebe ein negatives Bild ab. Auf Twitter fügte er hinzu: «Währenddessen genießen Hunderte Korrupte Straffreiheit.» Der Sprecher der im Baskenland regierenden Partei PNV sprach von einem «absoluten Exzess». Studenten riefen zu Protestkundgebungen auf.

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