IS rückt im Osten Syriens vor - Unterhändler bei Damaskus getötet

Foto: epa/Youssef Badawi
Foto: epa/Youssef Badawi

DAMASKUS (dpa) - Das umkämpfte Tal Wadi Barada in Syrien ist für die Wasserversorgung der Haupstadt Damaskus wichtig. Ein Reparatur-Trupp musste abziehen, nach einem Mord an einem Unterhändler.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat einen Großangriff auf eine Regierungsenklave im Osten Syriens gestartet. Die sunnitischen Extremisten rückten am Samstag und Sonntag gegen Stellungen des Regimes bei Dair as-Saur sowie den Flughafen der Stadt vor, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Es sei der größte Angriff auf die Enklave seit einem Jahr.

Bei den Kämpfen wurden demnach mindestens 12 regierungstreue Kämpfer und 20 Extremisten getötet. Bei dem umkämpften Gebiet handelt es sich um die einzige Präsenz von Regimetruppen in der Region.

Im zwischen Rebellen und Regierung umkämpften Tal Wadi Barada nördlich von Damaskus brachen erneut Kämpfe aus. Assadtreue Einheiten nahmen demnach weitere Rebellenstellungen in der Region ein. Die beiden Seiten werfen sich gegenseitig den Mord an dem pensionierten General und Unterhändler Ahmed al-Ghabdan vor.

Das Tal Wadi Barada ist wichtig für die Wasserversorgung von Damaskus. Die Rebellen hatten kurz vor Weihnachten das Tal und die Pumpwerke der Wasserquellen besetzt. Seitdem gibt es in Damaskus größtenteils kein fließendes Wasser. Ein Team zur Reparatur der Pumpen wurde nach dem Tod des Unterhändlers Regimekreisen zufolge am Sonntag wieder abgezogen.

Nahe dem zentralsyrischen Palmyra startete die syrische Armee eine Offensive, um die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus dem Gebiet zurückzudrängen. Die Regierungstruppen eroberten Gebiete nahe einem Militärflughafen bei Palmyra zurück, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag. Auch am Sonntag gingen die Gefechte weiter.

Aus Militärkreisen der syrischen Armee hieß es, dass die Truppen versuchten, große Öl- und Gasfelder in der syrischen Wüste zurückzuerobern. In einem zweiten Schritt, der von der syrischen und russischen Luftwaffe unterstützt werde, solle dann versucht werden, auch Palmyra selbst zurückzuerobern.

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