Iran: IAEA sollte sich von den USA nicht einschüchtern lassen

Foto: epa/Lisi Niesner
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TEHERAN (dpa) - Der Iran hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) aufgefordert, sich hinsichtlich des Abkommens über das iranische Atomprogramm nicht von den USA einschüchtern zu lassen. «Die IAEA sollte besonders nicht zulassen, dass deswegen ihre Unabhängigkeit und Neutralität infrage gestellt wird», sagte Außenminister Mohamed Dschawad Sarif iranischen Medien zufolge am Samstag. Auch müsse die IAEA ihre Informationen über das iranische Atomprogramm geheimhalten und dürfe sie nicht preisgeben, verlangte Sarif.

Der iranische Chefdiplomat bezog sich auf ein Treffen der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen (UN), Nikki Haley, mit dem IAEA-Chef Yukiya Amano am Mittwoch in Wien. In dem Gespräch hatte sie auf mögliche Überwachungsmängel hingewiesen und Zutritt der IAEA-Inspekteure zu iranischen Militäranlagen gefordert.

Laut Sarif sind die Forderungen Haleys gegen die Vereinbarungen des Atomabkommens von 2015. Die IAEA habe bisher in mehreren Berichten bestätigt, dass sich der Iran an das Atomabkommen gehalten und seine Verpflichtungen erfüllt habe. Die USA sollten diese Tatsache akzeptieren und aufhören das Abkommen zu torpedieren, sagte Sarif nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA.

US-Präsident Donald Trump ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger Barack Obama ein strikter Gegner des Abkommens mit Teheran. Er befürchtet, dass der Iran trotz der Kontrollen eine Atombombe entwickeln könnte.

Die iranische Atomorganisation will mit einer Besichtigungstour durch zwei seiner Atomanlagen beweisen, dass sich das Land an den Atomdeal hält. Ausländische Medienvertreter in Teheran dürfen nächste Woche die Urananreicherungsanlage Natans sowie den Schwerwasserreaktor Arak im Zentraliran besuchen. Geplant ist auch eine Pressekonferenz von Atomchef und Vizepräsident Ali-Akbar Salehi, an der auch westliche Reporter teilnehmen dürfen.

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