Konzern Country Garden verschiebt Bilanz

​Immobilienkrise in China 

Foto: Pixabay/Janeb13
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HONGKONG: Es sind die nächsten schlechten Nachrichten aus Chinas Immobiliensektor. Doch Country Garden ist nicht der einzige Bauträger, der in der Krise steckt.

Chinas angeschlagener Immobilienkonzern Country Garden kann nach eigenen Angaben seinen Bericht für das Geschäftsjahr 2023 nicht wie geplant veröffentlichen und riskiert damit einen Handelsstopp an der Börse. Die Firma müsse mehr Informationen sammeln, um angemessene Berechnungen und Entscheidungen treffen zu können, teilte der Konzern am späten Donnerstagabend (Ortszeit) an der Börse in Hongkong mit. Als Grund nannte der Bauträger die Schwankungen in der Branche, die die Geschäftstätigkeit komplexer machten.

Damit kommen aus Chinas kriselnder Immobilienindustrie erneut schlechte Nachrichten. Country Garden, einst der größte Wohnungsbauträger des Landes nach Verkäufen, müsste bis zum 31. März seine Zahlen vorlegen. Nun rechnet die Firma nach eigenen Angaben damit, dass die Hongkonger Börse am kommenden Dienstag den Handel mit ihren Papieren aussetzen wird. Country Garden geriet zuletzt in die Schlagzeilen, als ein ausländischer Gläubiger vor einem Gericht in Hongkong die Abwicklung des Unternehmens beantragte. Im Mai beginnen die Streitparteien, dort zu verhandeln.

Am Donnerstag berichtete außerdem der Immobilienentwickler Vanke über einen Gewinneinbruch von 46 Prozent im Jahr 2023. Einige Baukonzerne in China sind hoch verschuldet und verpassten Zahlungen an ihre Gläubiger. Ende Januar ordnete ein Hongkonger Gericht die Liquidation des mit umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar am höchsten verschuldeten Konzerns China Evergrande an. Die Krise in dem Gewerbe belastet die chinesische Wirtschaft deutlich. Mit Zinssenkungen und gelockerten Regeln für den Wohnungskauf versuchte die Regierung in Peking, der Branche bereits unter die Arme zu greifen.

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