Lebensgefahr für 230.000 Kinder und werdende Mütter

​Hunger im Sudan  

Lebensgefahr für 230.000 Kinder und werdende Mütter

PORT SUDAN: Seit bald einem Jahr herrscht im Sudan ein blutiger Machtkampf. Der Konflikt hat sowohl das Gesundheitssystem als auch die Landwirtschaft schwer getroffen. Die Folgen könnten dramatisch sein.

Die Kinderrechtsorganisation Save the Children hat am Mittwoch vor einer dramatischen Zuspitzung der humanitären Lage im Sudan mit gravierenden Folgen vor allem für Kleinkinder und ihre Mütter gewarnt. Neue Zahlen von humanitären Organisationen und dem sudanesischen Gesundheitsministerium zeigten, dass knapp 230.000 Kinder, junge Mütter und Schwangere in den kommenden Monaten an den Folgen von Hunger sterben könnten, hieß es in einer Mitteilung der Organisation.

Die Lebensmittelversorgung stehe vor dem Zusammenbruch, sagte Arif Noor, der Landesdirektor im Sudan. «Wenn heute nichts gepflanzt wird, gibt es morgen nichts zu essen. Wir sehen massiven Hunger, Leid und Tod. Und dennoch schaut die Welt weg.» Die internationale Gemeinschaft müsse jetzt handeln, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen ums Leben kommen.

Mehr als 2,9 Millionen Kinder im Sudan sind den Angaben zufolge derzeit akut mangelernährt; weitere 729.000 Kinder unter fünf Jahren sind durch schwere akute Mangelernährung vom Tod bedroht. Seit Beginn des Konflikts im vergangenen April sind Gesundheitssystem und Nahrungsmittelproduktion weitgehend zusammengebrochen. Die Preise für Grundnahrungsmittel stiegen um 45 Prozent.

Der Machtkampf zwischen dem sudanesischen De-facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem einstigen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo hat zudem die nach UN-Angaben größte Flüchtlingskrise der Welt mit rund acht Millionen Geflüchteten ausgelöst.

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