Aktivist Tony Chung flieht nach Großbritannien

Tony Chung Hon-lam, Vorsitzender der Pro-Hongkong-Unabhängigkeitsgruppe
Tony Chung Hon-lam, Vorsitzender der Pro-Hongkong-Unabhängigkeitsgruppe "Student Localism". Foto: epa/Alex Hofford

HONGKONG: Ein bekannter Aktivist der Hongkonger Demokratiebewegung hat sich nach Großbritannien abgesetzt. Er werde dort Asyl beantragen, teilte Tony Chung am Donnerstag auf Instagram mit, wo er auch ein Foto von seiner Ankunft postete.

Der 22-Jährige war im Sommer aus dem Gefängnis entlassen worden. Chung war 2021 wegen angeblicher Verstöße gegen das strenge Sicherheitsgesetz der chinesischen Sonderverwaltungsregion verurteilt worden. Wegen seiner Beteiligung an den Demokratie-Protesten war er Ende 2020 erstmals zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Er habe unter «enormem Stress» gestanden, sagte der junge Aktivist der BBC. Chung sei aufgrund einer offiziellen Anordnung verpflichtet gewesen, Auslandsreisen vorher zu beantragen. Die Behörden hätten ihm eine Urlaubsreise nach Japan gestattet. Dort habe er beschlossen, sich nach Großbritannien abzusetzen.

Das Sicherheitsgesetz, das 2020 nach Massenprotesten für mehr Demokratie in Kraft trat, richtet sich gegen die prodemokratische Opposition und Aktivitäten, die Peking als subversiv, separatistisch, terroristisch oder konspirativ einstuft. Zahlreiche Aktivisten wurden seit dem Ende der Proteste bereits verurteilt oder sind ins Ausland geflohen.

Erst Anfang Dezember hatte sich die ebenfalls bekannte Aktivistin Agnes Chow nach Kanada abgesetzt.

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