Über 200 Boko-Haram-Mitglieder verurteilt

Soldaten in Nigeria im Kampf gegen Boko-Haram-Terroristen. Foto: epa/Str
Soldaten in Nigeria im Kampf gegen Boko-Haram-Terroristen. Foto: epa/Str

LAGOS (dpa) - Ein Gericht in Nigeria hat in einem Massenprozess 205 Mitglieder oder Unterstützer der islamistischen Terrororganisation Boko Haram zu Haftstrafen von drei bis 60 Jahren verurteilt.

Weitere 526 Verdächtige seien freigesprochen worden, erklärte am Dienstag ein ranghoher Beamter des Justizministeriums, Salihu Othman Isah. Manche der Verurteilten seien aktive Mitglieder der sunnitischen Terrormiliz gewesen, andere hätten Informationen über Boko Haram zurückgehalten, sagte er weiter.

Vor dem Gericht in Kainji im zentralen Bundesstaat Niger sind demnach noch 73 weitere Fälle gegen mutmaßliche Boko-Haram-Mitglieder anhängig. Bei Angriffen und Anschlägen der Terrormiliz sind im Nordwesten Nigerias und angrenzenden Gebieten seit 2009 mindestens 20.000 Menschen ums Leben gekommen. Rund zwei Millionen Menschen flohen vor der Gewalt.

Der Nordwesten Nigerias zählt zu den ärmsten Gegenden des ölreichen westafrikanischen Landes. Viele junge Männer schließen sich den Extremisten dort weniger aus religiöser Überzeugung, sondern aus finanziellen Gründen an, wie Experten erklären. Andere würden unter Androhung von Gewalt gezwungen.

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