Von einem bekannten privaten Krankenhaus in Pattaya fühlt sich ein Leser abgezockt:
Meine Frau ist Thailänderin und hat eine private Unfallversicherung bei einem namhaften Versicherungsunternehmen. Sie brach sich das Handgelenk. Wir fuhren sofort abends gegen 21 Uhr in die Notaufnahme eines bekannten privaten Krankenhauses in Pattaya. Dort wurde sie kurz versorgt. Man fragte uns, wer das bezahlt und wir gaben die Versicherungskarte ab. Meine Frau wurde geröntgt und bekam eine schmerzstillende Spitze. Nach ca. einer Stunde kam endlich ein Arzt, der uns erklärte, dass das Handgelenk unbedingt operiert werden muss. Wir waren kurz geschockt. Eine Arzthelferin erschien und bat mich (Deutscher) kurz mitzukommen. In dem Büro saß ein junger Mann am Computer. Er fragte mich, ob das meine Frau sei und ich bejahte die Frage. Er tippte dann kurz in den Computer und legte mir die Rechnung vor. Ich fiel fast vom Stuhl vor Schreck, sage und schreibe 222.000 Baht. Ich sagte, da müssen wir erst die Versicherung anrufen ob sie das alles übernimmt. Da es bereits 23 Uhr war ging bei der Versicherung keiner mehr ans Telefon. Als ich wieder bei meiner Frau war, berieten wir uns, ob wir das bezahlen sollten. Wir entschlossen uns dann, in ein anderes Krankenhaus zu gehen. Auf einmal kam der junge Mann wieder und sagte, dass sie für 150.000 Baht die OP durchführen würden. Ich lehnte dankend ab. Wir bezahlten die Kosten, 2.764 Baht, für die Kurzbehandlung. Wir fuhren dann ins staatliche Banglamung-Krankenhaus. Dort dauerte die Aufnahme keine 10 Minuten, ein Arzt sah sich die mitgebrachten Röntgenbilder an und sagte, keine Operation. Eine Gipsmanschette wurde angelegt und wir sollten in drei Wochen wieder kommen. Wir mussten an die Kasse und bekamen Schmerz- und Magnesium-Tabletten. Bezahlen mussten wir ganze 30 Baht (kein Tippfehler)! Meiner Frau geht es den Umständen wieder besser. Mir ist jetzt eines klar geworden: Jeder Ausländer, der Hilfe benötigt, wird abgezockt. Hier wurde nichts übertrieben oder beschönigt.
Gerhard Meissel
Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht! |