Erneut Tote in russischer Grenzregion Belgorod

Laut Russland wurde ein ukrainischer Sabotageversuch in Belgorod und Kursk verhindert. Foto: epa/Russisches Verteidigungsministerium
Laut Russland wurde ein ukrainischer Sabotageversuch in Belgorod und Kursk verhindert. Foto: epa/Russisches Verteidigungsministerium

BELGOROD: Angriffe aus der Ukraine auf eine russische Grenzregion ärgern Moskau. Deshalb droht Putin mit einem zweiten Angriff auf das ukrainische Charkiw. Angebliches Ziel: Die Schaffung einer Pufferzone.

Durch Beschuss aus der Ukraine sind in der russischen Grenzregion Belgorod nach Behördenangaben am Montag vier Menschen getötet worden. Es habe trotz des Einsatzes der russischen Flugabwehr direkte Treffer auf das Dorf Nikolskoje etwa 20 Kilometer von der Grenze gegeben, schrieb Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegramkanal. Zuvor hatte er von zwei Toten gesprochen. Auch andere Dörfer entlang der Grenze wurden nach seinen Angaben aus der Ukraine beschossen. Dabei seien Häuser und Autos beschädigt worden, in einem Fall wurde auch eine Überlandstromleitung getroffen.

Das russische Grenzgebiet Belgorod war in den Tagen vor und während der Präsidentenwahl verstärkt von exilrussischen Milizen angegriffen worden, die aufseiten der Ukraine kämpfen. Dabei behaupteten die Freischärler, nach Russland eingedrungen zu sein und Dörfer erobert zu haben. Moskau wies dies zurück. Intensiver Beschuss traf aber russische Dörfer und auch die Gebietshauptstadt Belgorod selbst. Insgesamt seien in der vergangenen Woche im Gebiet elf Menschen getötet und mehr als 80 verletzt worden, teilte der Leiter der Gesundheitsverwaltung im Gebiet, Andrej Ikonnikow, nach Angaben der Agentur Tass mit.

Das russische Verwaltungsgebiet Belgorod grenzt an das Gebiet Charkiw in der Ukraine. Der russische Staatschef Wladimir Putin schloss am Sonntagabend in Moskau nicht, dass seine Truppen ukrainische Grenzgebiete besetzen könnten, um eine Art Pufferzone gegen solche Angriffe zu bilden. Wie groß diese Zone sein sollte, sagte er nicht.

Charkiw als zweitgrößte Stadt der Ukraine und das Umland wiederum leiden unter ständigem Artillerie- und Raketenbeschuss aus Russland, bei dem es kaum eine Vorwarnzeit gibt. Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine großangelegte russische Invasion ab. Putins Truppen hatten im Frühjahr 2022 vergeblich versucht, Charkiw zu erobern. Im Herbst 2022 drängten die ukrainischen Verteidiger dann die Russen von der Stadt ab und befreiten besetztes Gebiet.

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Strauss 19.03.24 22:50
Jetz hat der Putler wieder mit A - Waffen gedroht
Es wird Zeit , dass die Nato jetzt dagegen entsprechend antwortet , und zwar wie folgt:

Sobald in der Ukraine solche Anzeichen erkennbar sind,
existiert am kommenden Tag Moskau nicht mehr.......
michael von wob 19.03.24 21:10
@ Norbert & Rolf
Ihr habt recht. Es war keine Wahl. sondern eine getürkte Veranstaltung ! Nur gleichgesinnte Dikratoren haben Putler gratuliert und leben in einer ähnlichen Lügenwelt.
Norbert Schettler 19.03.24 20:40
Rolf W. Schwake
Sie haben ja Recht mit den hundertausenden leidenden Familien, nur hat der Mann grade die "Wahlen" mit 88% Zustimmung gewonnen ;-)
Auch gut, das Sie immer wieder kontern auf bestimmte Kommentare, es scheint aber rein gar nichts zu nützen.
Rolf W. Schwake 19.03.24 20:00
Putler und "Rache nehmen?
Hier scheinen gekaufte oder intellektuell minderbemittelte Kommentatoren Fakten umzudrehen versuchen: Als was soll man das bezeichnen, was der Kreml-Verbrecher seit dem 24.02.2022 dem Ukrainischen Volk antut, ebenso seinem eigenen Volk.
Wie wenig dieser Neo-Stalin von einem Menschenleben hält, haben wir durch seine Morde in westlichen Ländern gesehen, und das können bereits Hunderttausende Familien in der russischen Föderation und der Ukraine nachempfinden.
Wenn Putler mir dem Morden aufhört und sich auf sein eigenes Land, dem größten der Welt, zurückzieht, ist der Krieg aus. So einfach wäre es. Aber er kennt nur die Sprache der Gewalt, und die ist weder mehrheitsfähig noch entspricht sie all dem, was auch von Russland völkerrechtlich anerkannt ist. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück - daran sollte auch der Zarenersatz im Kreml denken.
Ingo Kerp 19.03.24 12:10
Die ukr. Sabotageangriffe auf das Reich des Despoten Putin sollten einerseits die russ. Wahl stoeren, was nicht gelang, andererseits die Oel- und Gasfoerderung und deren Verkauf stoeren, um der Wirtschaft zu schaden. Was die russ. Wirtschaft anbelangt, so muß man leider feststellen, das diese floriert und die Sanktionen nichts gebracht haben. Allerdings über die ukr. Sabotageakte wird sich der Putin schwarz ärgern, weshalb zu befürchten ist, er wird fürchterlich Rache nehmen.