Einigung bei Koalitionsgesprächen

Der ehemalige pakistanische Premierminister und Parteivorsitzende der Pakistan Muslim League-Nawaz (PML-N) Shehbaz Sharif (L).
Der ehemalige pakistanische Premierminister und Parteivorsitzende der Pakistan Muslim League-Nawaz (PML-N) Shehbaz Sharif (L).

ISLAMABAD: In Pakistan hat die Partei von Wirtschaftsmogul Nawaz Sharif, die Muslimliga PML-N, eine Regierungskoalition mit der Volkspartei PPP und weiteren Kleinparteien angekündigt. Die aus der Wahl als stärkste Kraft hervorgegangenen unabhängigen Kandidaten, die größtenteils Verbindungen zum inhaftierten Ex-Premier Imran Khan und dessen Oppositionspartei PTI haben, gehen damit zunächst leer aus.

Die Ankündigung der Muslimliga PML-N am Dienstagabend folgte auf ein Treffen der Anführer von mindestens sechs politischen Parteien. «Wir haben beschlossen, uns zusammenzusetzen und eine Regierung zu bilden», bestätigte der ehemalige Präsident und Ko-Vorsitzende der Pakistanischen Volkspartei (PPP), Asif Ali Zardari, auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt. In dem atomar bewaffneten südasiatischen Staat scheinen die künftigen Machtverhältnisse damit nach der Wahl vom Donnerstag geklärt.

Sharifs Muslimliga PML-N war bei der Abstimmung in der vergangenen Woche überraschend nur auf den zweiten Platz gekommen, gefolgt von der PPP um Ex-Außenminister Bilawal Bhutto Zardari, weswegen sich die Regierungsbildung schwierig gestaltete.

Die Wahl in dem Land mit rund 240 Millionen Einwohnern war überschattet von Internetsperren und Manipulationsvorwürfen. Beobachter kritisierten das harte Vorgehen der Justiz gegen die Oppositionspartei PTI, die nach einem Beschluss des Obersten Gerichtshofes nur noch mit unabhängigen Kandidaten antreten durfte.

Seit der Unabhängigkeit Pakistans vor über 75 Jahren infolge der Teilung Britisch-Indiens kam es immer wieder zu Unruhen und Instabilität in dem Land. Mehr als die Hälfte dieser Zeit regierte das Militär. Auch unter den zivilen Regierungen galten Generäle als die Kraft, die über Erfolg oder Scheitern der politischen Führung entscheiden konnten.

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