Ein Leser berichtet über einen Betrugsversuch am Wechselschalter einer thailändischen Bank:
Obwohl ich seit 27 Jahren nach Thailand reise, musste ich gestern feststellen, dass man auch als erfahrener Farang in Sachen Betrugsversuch noch dazulernen muss: In Pattayas Second Road fand ich eine offizielle Wechselstube einer thailändischen Großbank (gelbes Erscheinungsbild) mit einem akzeptablen Wechselkurs. In Anwesenheit meiner langjährigen thailändischen Reisebegleiterin legte ich 500 Euro in den Counterschacht und sagte: „I want change 500 Euro“. Der sehr freundliche und seriös wirkende Bankangestellte in mittlerem Alter fing an, das Geld zu zählen. Durch eine kurze Frage meiner Thai abgelenkt, sah ich dann, wie er zunächst auf seinem Rechner den Kurs eintippte und anschließend noch einmal anfing, das Geld durchzuzählen. Dann fragte er: „You want change 400 Euro?“ Er legte mir den gezählten Geldbetrag in den Counter und ich musste feststellen, dass es tatsächlich nur 400 Euro waren. Da ich mir ganz sicher war, ihm 500 Euro in den Counter gelegt zu haben, gab es anschließend eine unangenehme und beharrliche Diskussion, wobei ich mit der Touristenpolizei drohte. Meine Thai versuchte dann, meine Verärgerung noch zu beschwichtigen und zeigte auf drei Kameras einer Videoüberwachung mit dem Hinweis: „Darling, we are here in a big Thai Bank and because of Video they can not do it.“ Da ich als Jurist jedoch relativ dickköpfig bin und auch der weiterhin freundliche Bankangestellte merkte, dass er mich nicht so einfach loswerden würde, schaute er plötzlich unter seinen Banktresen und siehe da, fand auf dem Boden die fehlenden beiden 50-Euro-Scheine. Mit einem freundlichen „sorry“ wechselte er mir anschließend wie gewünscht 500 Euro und ich verabschiedete mich mit einem Lächeln und den Worten: „Don't think Farangs are stupid!“
Frank Rohleff, derzeit in Pattaya
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