THAILAND: Muss die Polizei im Doppelmordfall der Briten Hannah Witheridge (23) und David Miller (24) nun wieder bei Null beginnen? DNA-Abgleiche des forensischen Institutes im Polizeihospital Bangkok erbrachten keinerlei Verbindung zu den bisherigen möglichen Tatverdächtigen, teilte ein Sprecher heute Morgen mit.
Neun auf Koh Tao ins Fadenkreuz gerückte burmesische Leiharbeiter und auch der Freund des ermordeten David Miller, Christopher W. (25), scheiden zumindest nach den ersten DNA-Abgleichen vorerst als mutmaßliche Täter aus. Der Brite Christopher W. hat auf seiner Website seiner Verzweiflung über den Mord auf Koh Tao Ausdruck verliehen: es sei die schlimmste Zeit seines Lebens und er hoffe, durch seine Anwesenheit in Thailand bei den Ermittlungen helfen zu können, schrieb der 25-Jährige. Er habe nicht aus Thailand fliehen wollen, sondern sei wegen der brutalen und tragischen Umstände dazu entschlossen gewesen, möglichst schnell nach England zurückzukehren.
Große Tragweite könnte der Aussage von Gerichtsmedizinern zukommen, die heute früh im Thaifernsehen 'Kanal 7' gemacht wurden. Dort wurde von zwei unterschiedlichen Sperma-Funden im Körper der ermordeten Hannah Witheridge gesprochen und auch von einem analen Missbrauch. Sollten sich diese Fakten offiziell bestätigen, ist mit größter Wahrscheinlichkeit doch von einer Vergewaltigung durch einen oder mehrere Täter auszugehen.
Dies würde auch die beiden Kopfwunden von David Miller am Hinterkopf plausibler erscheinen lassen. Sollten die jungen Urlauber beim Liebesspiel am Sairee Strand beobachtet worden sein und gleich danach attackiert, würde sich dies mit Schilderungen ermittelnder Polizeibeamter vor Ort decken. Sie hatten erklärt, David W. habe möglicherweise einen Kampf mit dem oder den Angreifern gehabt und sei im Meerwasser gelandet oder dorthin geschleppt worden. Seine Freundin wurde unmittelbar danach attackiert, missbraucht und ebenfalls erschlagen.
Die sichergestellte Tatwaffe, eine thailändische Hacke, befindet sich in forensischer Obhut. Ob noch eine weitere Waffe bei der Ermordung der britischen Touristen verwendet worden ist, konnte die Polizei bisher nicht zweifelsfrei klären. Ermittelt werden muss nun tatsächlich wieder in alle Richtungen.
Die Wahrscheinlichkeit asiatischer Täter ist gestiegen – ein Albtraum für die touristischen Unternehmer der Region und auch für die Kriminalpolizei. Dreieinhalb Tage nach der Bluttat am Sairee-Beach auf Koh Tao gibt es immer noch keinen klaren Hinweis auf Tatverdächtige und die Boote von der Insel verkehren seit dem Mordtag am 14. September wieder regelmäßig. So könnten der oder die Mörder bereits über alle Berge sein. (Fotos: epa)
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