Die Gesundheits-Vorsorgeuntersuchung ab 35 Jahren

Prävention als wichtige Voraussetzung für die Gesundheit

Ob Ihre Versicherung die Kosten für eine Vorsorgeuntersuchung in Thailand übernimmt, erfahren sie am ehesten aus Ihrer Versicherungspolice.  Foto: Bumrungrad International Hospital
Ob Ihre Versicherung die Kosten für eine Vorsorgeuntersuchung in Thailand übernimmt, erfahren sie am ehesten aus Ihrer Versicherungspolice. Foto: Bumrungrad International Hospital

BANGKOK: Obwohl jeder gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland ab dem Alter von 35 Jahren im Abstand von zwei Jahren Anspruch auf eine Gesundheitsuntersuchung zur Früherkennung von Erkrankungen hat, werden diese Möglichkeit – wiederum bezogen auf Deutschland – nicht in ausreichendem Maße wahrgenommen.

Wie sieht nun eine Vorsorgeuntersuchungen, ein „Healthcheck-up“, für deutschsprachige Residenten in Thailand aus? Grundsätzlich gilt, dass eine Vorsorgeuntersuchung in thailändischen Krankenhäusern anders abgerechnet wird und auch anders abläuft, als in Deutschland. Der folgenden Darstellung einer Gesundheits-Vorsorgeuntersuchung liegt der Ablauf einer solchen im „Health Screening Center“ im Bumrungrad Hospital in Bangkok (s. Infobox) zugrunde.

Maßgeschneidertes Screening

Zunächst macht der Patient über die Hotline des Hospitals oder über das Internet einen Termin aus und kann dort bereits einen abrufbaren Fragebogen ausfüllen, anhand dessen er sich ein auf die persönlichen Bedürfnisse zugeschnittenes Paket zusammenstellen kann. Ist ein Termin festgelegt, kommt der Patient nüchtern zum „Health Screening Center.“ Sollte es spezielle Vorerkrankungen oder eine Familiengeschichte geben, können besondere Tests in das Screening eingebaut werden.

Es beginnt mit den Vitalfunktionen. Dazu gehören Körpertemperatur, Blutdruck, Puls (Herzfrequenz) und Atmung (Atemfrequenz). Durch das Messen des Blutdrucks wird in Zusammenhang mit dem Cholesterinwert der Blutdruck auf Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) oder für einen Herzinfarkt überprüft. Die Entnahme einer Blutprobe, deren Ergebnis bereits nach einer Stunde vorliegt, gibt Aufschluß über Cholesterin- und Blutzuckerwerte. Anhand dieser Werte kann zum Beispiel der Verdacht auf eine Zuckerkrankheit (Diabetes) festgestellt werden. Es folgt ein Sehtest für die Augen, sowie ein Elektrokardiogramm (EKG)-Test, der die Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern festhält. Die Untersuchung des Urins gibt Hinweise auf Nieren- und Blasenerkrankungen. Aber auch eine Zuckerkrankheit lässt sich feststellen. Stuhlproben werden auf verborgenes Blut im Stuhl überprüft, das unterschiedliche Ursachen haben kann. Eine Tastuntersuchung der Prostata und der Lymphknoten ist ebenfalls Teil des Untersuchung. Ein Röntgenbild der Lunge gibt schließlich Aufschluß über eventuelle Lungen- und Herzerkrankungen, während durch Ultraschall des gesamten Abdomens (Bereich des Rumpfes zwischen Brustkorb und Becken) dieser auf Steine, Tumore, Zysten, etc. untersucht wird.

Für Frauen über 40 oder Risikogruppen wird ein Mammogramm zur Früherkennung von Brustkrebs, oder ein Pap-Test auf Gebärmutterhalskrebs empfohlen.

Zusätzliche Tests, so zum Beispiel auch die Durchführung von Darmspiegelungen (Koloskopien), werden je nach Vorerkrankungen und Absprache durchgeführt. Gleiches trifft zu für weitere Augentests mit Konsultation eines Augenarztes, oder eine Ganzkörperuntersuchung, bei der Herz, Lunge, Kopf, Hals, Bauch, Wirbelsäule, Bewegungsapparat, Nervensystem und Sinnesorgane überprüft werden.

Folgeuntersuchung noch am selben Tag

Die gesamte Untersuchung dauert zwischen 2 bis 3 Stunden für ein „Executive Pa­ckage“ und 5 bis 6 Stunden für ein „Comprehensive Package“. Sollte es in irgendeinem Bereich Auffälligkeiten geben, überweist der Arzt zu einem Fachmediziner, wo der Patient noch am selben Tag Folgeuntersuchungen erhalten kann. Abschließend erläutern Ärztin/ oder Arzt mit der Patientin oder dem Patienten die Ergebnisse und Befunde der Untersuchungen. Gemeinsam können eventuell erforderliche Maßnahmen besprochen werden. Das individuelle Risikoprofil der Patientin/ des Patienten wird erläutert und die Patientin/ der Patient erhält Hinweise auf Maßnahmen zur Vermeidung oder zum Abbau gesundheitsgefährdender Verhaltensweisen. Bestätigt sich also der Verdacht auf eine Krankheit, sorgt die behandelnde Ärztin/ der Arzt für eine weiterführende Diagnostik und gegebenenfalls für eine Therapie. Jedem Patienten wird ein Bericht mit allen Ergebnisse und den radiologischen Aufnahmen zur Verfügung gestellt, die auch bei einer weiteren Behandlung im Ausland helfen können.

In Verbindung mit der Gesundheitsuntersuchung sollte auch die Untersuchung zur Früherkennung von Krebserkrankungen der Haut durch eine Fachärztin/ einen Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten (Dermatologe/ Dermatologin) überlegt werden. Sie umfasst eine Ganzkörperuntersuchung der gesamten Haut einschließlich des behaarten Kopfes und aller Körperhautfalten. Diese Untersuchung ist nicht Teil des „Health Screening Package“, wird aber dringend für Risikogruppen empfohlen, die sich viel in der Sonne aufhalten.

Die vorliegende Gesundheitskolumne wurde in Zusammenarbeit mit Herrn Roland Hohmann vom Bumrungrad International Hospital in Bangkok geschrieben. Für weitere Fragen zu den Vorsorge- und Gesundheitsprogrammen steht ein deutschsprachiger Kundenservice zur Verfügung. Kontakt, E-Mail: infogerman@bumrungrad.com.

33 Sukhumvit Road Soi 3

Bangkok 10110

Tel.: 02-667.2000

www.bumrungrad.com

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Jürgen Franke 24.05.15 22:14
Krankenhauskosten
An dieser Stelle habe ich schon oft auf die Notwendigkeit einer Auslandskrankenversicherung hingewiesen, egal wie lange man im Lande ist. Bei diesen Verkehrsrüpeln, mit denen man es hier zu tun hat, ist das dringend erforderlich. Die Krankenhäuser rechnen direkt mit den Versicherungen in Deutschland ab.
Jürgen Franke 24.05.15 14:00
Behandlungskosten
Es wäre schön, wenn ihr mal ein paar Beispiele der Behandlungskosten der Krankenhäuser aufführen könntet. Danke im voraus für die Information
Michael Hellwig 24.05.15 10:54
Vorsorgeuntersuchung für Rentner
Die gesetzliche Krankenversicherung der Rentner weigert sich grundsätzlich, anfallende Gesundheitskosten in Thailand zu übernehmen. Die Abrechnung müsste daher wohl über eine private Krankenversicherung erfolgen.
Dies gilt möglicherweise auch für Nicht-Rentner.