DFB-Team siegt zum Auftakt

Krawalle: UEFA droht mit EM-Ausschlüssen

Bastian Schweinsteiger (l.) und Mario Goetze (r.) nach dem 2:0 gegen die Ukraine. Foto: epa/Laurent Dubrule
Bastian Schweinsteiger (l.) und Mario Goetze (r.) nach dem 2:0 gegen die Ukraine. Foto: epa/Laurent Dubrule

Paris (dpa) - Mit dem erhofften Sieg ist die deutsche Nationalmannschaft in die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich gestartet. Beim 2:0 (1:0) über die Ukraine trafen Innenverteidiger Shkodran Mustafi per Kopf in der 19. Minute und der gerade erst eingewechselte Bastian Schweinsteiger in der Nachspielzeit. Manuel Neuer rettete mit mehreren guten Paraden den schwer erarbeiteten Erfolg, Jérôme Boateng klärte in der ersten Halbzeit einmal kurz vor Torlinie. Nächster Gegner ist am Donnerstag in Saint-Denis bei Paris die Auswahl aus Polen, die mit einem 1:0 gegen Nordirland startete.

Am Nachmittag hatten in Lille etwa 40 deutsche Anhänger mit Angriffen auf ukrainische Anhänger für hässliche Szenen gesorgt. Zwei Ukrainer wurden durch Dosenwürfe leicht verletzt, sagte ein Sprecher der Polizei in der nordfranzösischen Stadt.

Vor der Partie zeigte sich DFB-Präsident Reinhard Grindel noch erfreut, dass der Franzose Daniel Nivel der Einladung des Deutschen Fußball-Bundes gefolgt war. Der frühere Polizist Nivel war 1998 bei der WM in Frankreich Opfer deutscher Hooligan-Gewalt geworden und leidet noch heute an den Folgen. «Sein Schicksal sollte uns angesichts der aktuellen Ereignisse Mahnung sein», sagte Grindel.

Nach den schweren Ausschreitungen von Marseille dürfen Russland und England bei der Fußball-Europameisterschaft nur auf Bewährung weiterspielen. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) verwarnte am Sonntag beide Landesverbände wegen der Randale ihrer Fans rund um das EM-Spiel in Marseille und drohte im Wiederholungsfall mit Sanktionen bis hin zum Ausschluss der Mannschaften vom Turnier in Frankreich.

Bei den Krawallen in der Innenstadt und im Stadion von Marseille waren mindestens 44 Menschen verletzt worden. Die UEFA eröffnete am Sonntag ein Disziplinarverfahren gegen den russischen Verband. Zudem beschloss das UEFA-Exekutivkomitee, von sofort an die Sicherheitsmaßnahmen in den Stadien zu verstärken.

Dennoch konnte bei der Partie zwischen Kroatien und der Türkei im Pariser Prinzenpark ein Fan nach dem Tor des Kroaten Luka Modric offensichtlich ungehindert in den Innenraum stürmen und an der Seitenlinie mit den Spielern jubeln. Der Treffer von Modric in der 41. Minute blieb der einzige der intensiven Partie. Die Kroaten sind nach dem 1:0-Erfolg auf dem besten Weg ins EM-Achtelfinale.

Polen hat nach dem knappen Erfolg über EM-Debütant Nordirland schon vor dem nächsten Spiel gegen Deutschland ebenfalls die K.o.-Runde im Blick. Der ehemalige Bundesliga-Spieler Arkadiusz Milik von Ajax Amsterdam sorgte am Sonntag in Nizza in der 51. Minute für den ersten polnischen Sieg bei einer EM-Endrunde.

Auch Wales, das am Samstag 2:1 das Duell der EM-Neulinge gegen die Slowakei gewann, und die Schweiz nach dem 1:0 gegen Albanien können sich große Hoffnungen auf den Einzug in die K.o.-Runde machen. Mitfavorit England dagegen steht durch die Ereignisse von Marseille und das enttäuschende 1:1 gegen Russland unter Druck.

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