KOH SAMUI: Der dritte Todesfall innerhalb von 14 Monaten durch eine gefährliche Würfelqualle sorgt im Inselarchipel Koh Samui für Unruhe. Eine Deutsche (20) ist gestern Abend gegen 20 Uhr nach dem Abendessen am Lamai Strand schwimmen gegangen und kam dort offensichtlich in Berührung mit den Tentakeln des Nesseltieres – sie erlitt massive Hautverbrennungen und starb kurz darauf im Bangkok Samui Hospital.
Würfelquallen sind in thailändischen Gewässern bisher nicht in nennenswerter Größenordnung aufgefallen: Dennoch hat der erste Zwischenfall dieser Art auf Koh Samui nun hektische Betriebsamkeit der Behörden ausgelöst. Die Provinzbehörde des Staatlichen Gesundheitsamtes in Surat Thani wies umgehend die örtlichen Stellen auf Koh Samui an, Warnungen an Touristen herauszugeben. Insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit sollte das Schwimmen am Strand bis auf weiteres unterlassen werden, sagt Dr. Kajorsak Keawjarat vom Umweltamt Surat Thani.
Laut Informationen der Polizei auf Koh Samui waren die beiden betroffenen jungen Frauen aus Deutschland erst einen Tag zuvor auf der Insel angekommen und hatten spät abends beschlossen, noch ins Meer zu gehen. Die 20 jährige schrie nach wenigen Minuten auf, als sie einen brennenden Schmerz an den Armen, am Oberkörper sowie an ihren Beinen verspürte. Ihre Freundin, die zu Hilfe eilte, wurde ebenfalls von den Tentakeln der Qualle berührt und erlitt Verbrennungen.
Die 20 Jahre alte Deutsche starb nach Mitteilung der Behörden im Krankenhaus Bangkok-Samui in Chaweng. Das Gift der Würfelqualle – eines der giftigsten Meereslebewesen überhaupt – sorgt nach schmerzhaften Brandwunden für Lähmungen des Kreislaufsystems mit oftmals tödlichem Ausgang. Die Freundin der getöteten Urlauberin konnte nach ambulanter Behandlung das Krankenhaus verlassen.
Kurioserweise wusste bis heute Mittag Samui Ortszeit niemand am Lamai Strand von dem tödlichen Zwischenfall. Betreiber von Strandrestaurants entlang des sechs Kilometer langen Lamai Beach erhielten keine Informationen, ihre Badegäste auf die Gefahren durch Quallen hinzuweisen. Recherchen unserer Redaktion vor Ort ergaben, dass in den vergangenen Tagen einige Badegäste von harmloseren Quallenarten verletzt worden waren. Nach der Behandlung mit thailändischem scharfem Essig hielten sich die erlittenen Verletzungen jedoch im Rahmen.
Weshalb die gefährliche Würfelqualle plötzlich vermehrt in thailändischen Gewässern auftritt, sorgt bei Meeresforschern und den Gesundheitsbehörden für Alarmstimmung. Im August 2014 war ein französischer Junge auf Koh Phangan von den Tentakeln einer Würfelqualle berührt und verbrannt worden – er starb. Am 31. August erlitt eine Thailänderin (31) ebenfalls auf Koh Phangan nach der Begegnung mit einer Würfelqualle tödliche Verletzungen. Sie war wie die beiden deutschen Mädchen nach Einbruch der Dunkelheit ins Meer gegangen.
Also Vorsicht! Das perfide ist, dass man diese Quallen (den Schirm) nicht sieht, denn die Tantakel sind bis zu 3m lang.