BERLIN (dpa) - Der chinesische Außenminister Wang Yi hat kurzfristig seine Teilnahme an der Münchner Sicherheitskonferenz am kommenden Wochenende angekündigt. Das sagte Konferenzchef Wolfgang Ischinger am Montag in Berlin.
Er führte die Entscheidung auf die starke US-Präsenz beim weltweit größten informellen Gesprächsforum zur Außen- und Sicherheitspolitik zurück. Vizepräsident Mike Pence wird dort am Samstag erstmals die Außenpolitik des Weißen Hauses unter Präsident Donald Trump in Europa vorstellen. Außerdem werden Trumps Sicherheitsberater Michael Flynn, Verteidigungsminister James Mattis und Heimatschutzminister John Kelly in München erwartet.
Die Teilnahme Wangs wurde laut Ischinger am Wochenende mitgeteilt. Am Freitag hatte Trump mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping telefoniert und versichert, sich in der Taiwan-Frage an die «Ein-China-Politik» halten zu wollen. Trump hatte diesen Kurs ursprünglich in Frage gestellt und damit in Peking erhebliche Irritationen ausgelöst.
Die «Ein-China-Politik» sieht vor, dass kein Land diplomatische oder offizielle Beziehungen zu der Inselrepublik Taiwan unterhalten darf, die Peking seit dem Ende des Bürgerkrieges in China 1949 nur als abtrünnige Provinz betrachtet.