China fordert Deeskalation im Atomkonflikt mit Nordkorea

Foto: epa/How Hwee Young
Foto: epa/How Hwee Young

BERLIN (dpa) - China hat alle Beteiligten eindringlich zur Deeskalation und einer Verhandlungslösung im Atomkonflikt mit Nordkoreas aufgerufen.

«Wir müssen alle Konfliktparteien dazu bewegen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren», sagte Ministerpräsident Li Keqiang am Donnerstag nach einem Treffen mit der deutschen Kanzlerin Angela Merkel in Berlin. Peking appelliere an alle in den Konflikt verwickelten Länder, «ihre Verantwortung für diese Region zu tragen und entsprechende Rollen zu übernehmen, damit die Lage dort deeskaliert».

Merkel warnte: «Wir sind der gemeinsamen Überzeugung, dass von Nordkorea Gefahren für den Weltfrieden ausgehen können.» Berlin und Peking seien sich einig, dass die Sanktionen gegen das Land erfüllt werden müssten. «Aber wir setzen auf eine Verhandlungslösung. Und die ist sehr dringlich.» Deutschland sei bereit, zu einer solchen Verhandlungslösung beizutragen.

Ohne US-Präsident Donald Trump zu erwähnen, sagte Li auf die Frage, ob das gewachsene militärische Engagement der USA in der Region die Situation angeheizt habe, in den vergangenen Tagen habe sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel verschärft. China trete entschieden gegen die Weiterverbreitung von Atomwaffen sowie gegen jegliche Atom- oder Raketentests ein.

Die USA hatten am Dienstag erfolgreich den Abschuss einer Interkontinental-Rakete simuliert, wie sie von Nordkorea abgefeuert werden könnte. Nordkorea testete zuletzt mehrere Raketen. Das international isolierte Land arbeitet auch an Langstreckenraketen, die einen Atomsprengkopf bis in die USA tragen könnten. Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass Nordkorea schon so weit ist.

Am Wochenende hatte Pjöngjang eine ballistische Kurzstreckenrakete getestet. Die USA hatten ihre Militärpräsenz im Pazifik jüngst aufgestockt.

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Dracomir Pires 03.06.17 10:43
Der Moloch in Brüssel ...
... sollte zuerst vor der eigenen Tür wischen, bevor er Trump kritisiert. In der Schweiz sind nach neuster Erhebung nur noch 15 % Fan von der EU. Weshalb wohl, Herr Franke? Und dass China zu Nordkorea nichts anderes zu berichten weiss, als dass man - wie seit Jahrzehnten - mit Pjöngjang verhandeln und Blumen schicken soll, ist erbärmlich vom gelben Riesen.
Mike Dong 03.06.17 10:42
@Hr.Franke / weltweit negativ aufgenommen
Auch hier liegen Sie falsch. Die Aktienmärkte der ganzen Welt haben neue Höchststände erreicht. D, USA, Japan. Die Allianz von Paris bröckelt. Schon zeigen Rußland u China ein anderes Gesicht. Persönlich glaube ich , daß der Paris Accord richtig ist. Auch bzgl der NATO Ausgaben hat Trump im Grunde genommen Recht, auch wenn er unstaatsmännisch wue ein Prolet kommuniziert. Die Hände in Ubschuld waschen u auf USA zu hoffen geht nicht mehr. Aber mit dem Bau von Krankenhäusern u ein paar Fotos aus Jets ist nicht viel erreicht. Trump ist Trump, er ist erschreckend einfach gestrickt u hat keine Manieren. Aber sehr oft hat er einen Punkt ! Auch in Korea. Sonst macht keine der Warmduschernationen irgendetwas.
Jürgen Franke 02.06.17 23:13
Herr Zelini, in Ihrem Kommentar zu dem Bericht der
Redaktion gehen Sie zwar nicht ein, sondern bewerten die Rede von Trump besonders positiv, der in Brüssel als rücksichtsloser Geldeintreiber aufgetreten ist. Grundsätzlich können Sie selbstverständlich schreiben, was Sie wollen, nur empfehle ich Ihnen, bevor Sie derartige Unterstellungen formulieren, sich besser zu informieren. Die Rede Trumps in Brüssel wurde weltweit negativ aufgenommen, da sie lediglich an seine Wählerklientel gerichtet war