Bundeswehr fehlen auch Schutzwesten und Zelte

Foto: epa/Valda Kalnina
Foto: epa/Valda Kalnina

BERLIN (dpa) - Für den Einsatz der Bundeswehr 2019 bei der schnellen Eingreiftruppe der Nato fehlen der Truppe nicht nur Panzer, sondern auch Schutzwesten, Winterbekleidung und Zelte. Das geht laut «Rheinischer Post» (Montag) aus einem Papier des Heereskommandos hervor. Parlamentarier reagierten empört. Derartige Versorgungslücken, zumal bei wichtigen Nato-Vorhaben, «können und werden wir nicht akzeptieren», sagte SPD-Verteidigungsexperte Fritz Felgentreu dem Blatt.

Auch Florian Hahn (CSU) verlangte, die Materiallücken zu schließen, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben sei. Von einem Skandal gegenüber den Soldaten und einem beschämenden Vorgang gegenüber den Bündnispartnern sprach FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. «Dass selbst die Basisausrüstung wie Schutzwesten und Winterbekleidung fehlt, zeigt, in welchem erbärmlichen Zustand die Bundeswehr inzwischen runtergespart wurde», erklärte sie. Die FDP werde deshalb in der nächsten Sitzung des Verteidigungsausschusses einen Unterausschuss beantragen, der sich mit «dieser skandalösen Situation» beschäftigen soll.

Um dem Vorgehen Russlands auf der Krim zu begegnen, hat die Nato 2014 die sogenannte «Speerspitze» für rasche Einsätze gegründet - Anfang 2019 wird Deutschland dort eine führende Rolle übernehmen. Laut «Welt» mangelt es dem Heer aber derzeit an einsatzbereiten Kampfpanzern dafür.

Bereits am Montag hatte das Verteidigungsministerium erklären müssen, dass die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr «generell nicht zufriedenstellend» sei.

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Jürgen Franke 21.02.18 09:08
Lieber Michael, um die Ausgaben für die
Rüstungen vor der, eigentlich weltweit friedliebenden, Bevölkerung zu rechtfertigen, müssen immer Feindbilder her. Nach dem Zerfall der Sowjetunion hat die USA mit dem 9/11 erfolgreich ein neues Feindbild geschaffen, sonst hätte die USA die Gelder für Infrastrukturmaßnahmen verwenden müssen, oder für das Gesundheitssystem. Gegenwärtig wird die Bevölkerung erfolgreich gegen Russland aufgehetzt.
Jürgen Franke 20.02.18 22:20
Sorry Herr Stevens, aber ich konnte nicht ganz
nachvollziehen, wie Sie aufgrund dieses Redaktionsberichtes über die desaströse Ausrüstung der Bundeswehr, auf die sicherlich gut gerüsteten Thailändischen Streitkräfte gekommen sind.
Josef Reiter 20.02.18 15:54
Flintenuschi
Sie war jetzt erst im Irak und hat dort zugesagt die Arme auszubilden und zu unterstützen . Was wird das Kosten und was soll uns das bringen ? In Afghanistan hat die Bundesregierung 150 000 000 Millionen verbrannt für die Ausbildung der dortigen Polizei und mit welchem Erfolg ? Wer würde mit ihr als Verteidigungsministerin in den Krieg ziehen , wenn die nicht einmal in der Lage ist für ein paar warme Unterhosen zu sorgen ?
Ingo Kerp 20.02.18 14:29
Bei der deutschen Schrottarmee, das gilt auch für Marine und Luftwaffe, fehlt alles an allen Enden. Dennoch reibt man sich erstaunt die Augen, das "auf Grund ihrer großen Kompetenz" die von der Leyen NATO-Generalsekretärin als Nachfolger vom Stoltenberg werden soll.
Jürgen Franke 19.02.18 21:02
Da ist auch völlig richtig, Herr Stevens
Ich habe mir auch lediglich erlaubt, den Redaktionsbericht zu kommentieren.
Jürgen Franke 19.02.18 15:06
Der Kriegsbeginn wird sich nun noch
etwas verzögern, da die Bundeswehr nachgerüstet werden muß. Die Renovierung von Schulen und Straßen in Deutschland kann sich dadurch auch etwas verzögern, da man bekanntlich Geld nur einmal ausgeben kann. Nun wird sich die FDP zukünftig dafür einsetzen, dass dieser Zustand auch schnell geändert wird.
Kurt Wurst 19.02.18 15:05
Hauptsache
die schwarze Null wird erreicht.