Bonuszahlung setzt Athleten unter Druck

​Eingebürgerte Afrikaner laufen für arabische Staaten zu Gold

Bonuszahlung setzt Athleten unter Druck

THAILAND: Thana Chaiprasit hat die Prämienzahlung von Sponsoren an erfolgreiche Athleten kritisiert. Der Leiter der thailändischen Delegation bei den Asien-Spielen im südkoreanischen Incheon hat Unternehmen aufgefordert, vor Großveranstaltungen einzelne Sportverbände finanziell zu unterstützen. „Mit großzügigen Boni für Goldmedaillen setzen Sponsoren die Athleten unter Druck.“

So hätte die U23-Fußballmannschaft beim Gewinn der Goldmedaille rund 100 Millionen Baht erhalten, vom Staat, vom Fußballverband und von einer Reihe von Sponsoren. Die Regierung wird die erfolgreichen Sportler am Dienstag, 28. Oktober, auszeichnen und ihnen die Geldpreise überreichen. Die Frauen-Fußballnationalmannschaft darf sich auf 3,5 Millionen Baht freuen. Das Team schied zwar in Incheon im Viertelfinale gegen Vietnam aus, erhält die Prämie aber für die Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Kanada.

Der Staat zahlt für eine Goldmedaille eine Million Baht, für Silber sind es 500.000 Baht und für Bronze 200.000 Baht. Insgesamt muss der National Development Fund 86,67 Millionen Baht bereitstellen. 62,5 Millionen für erfolgreiche Sportler, 9,62 Millionen für deren Betreuer sowie 14,55 Millionen Baht für die Sportverbände. Der höchste Betrag geht mit 44,4 Millionen Baht an die Sepak-Takraw-Athleten, deren Trainer und den Verband für vier Goldmedaillen.

Für Thailand gab es in Incheon zwölf Goldmedaillen, sieben Mal Silber und 28 Bronzemedaillen.

Thana Chaiprasit hat weiter angeregt, künftig nur Athleten mit einer Medaillenchance zu den Asien-Spielen zu entsenden. In Südkorea seien es über 500 Sportler gewesen. Zu viele hätten enttäuschende Leistungen gezeigt. „Zahlreiche Athleten gingen auf Wunsch von Sponsoren an den Start. Diese Praxis sollte beendet werden“, fordert Thana.

Mit Befremden zur Kenntnis genommen wurden während der Spiele die Erfolge der Läuferinnen und Läufer aus Katar und Bahrain. Ohne die in Afrika geborenen und in den arabischen Ländern eingebürgerten Frauen und Männer wären die beiden Länder im Medaillenspiegel unter ferner liefen gelandet. Wie Jizhongo, stellvertretender Ehrenpräsident des Olympischen Rates Asiens, sagte: „Wenn diese Staaten Athleten kaufen, beenden sie das Training für ihre eigenen Sportler. Das liegt nicht im Interesse des Sports.“

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