Besorgnis in Pakistan über Trumps Afghanistanstrategie

 Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif (M.). Foto: epa/Rehan Khan
Pakistans Verteidigungsminister Khawaja Asif (M.). Foto: epa/Rehan Khan

ISLAMABAD (dpa) - US-Präsident Donald Trumps scharfe Worte zu Pakistan während der Vorstellung seiner Afghanistanstrategie stoßen in Islamabad auf Besorgnis. Trump hatte Pakistan für seine Unterstützung der afghanischen Taliban kritisiert. «Wir haben ihnen (Pakistan) Milliarden um Milliarden Dollar gegeben, und zur gleichen Zeit beherbergen sie die Terroristen, die wir bekämpfen», sagte er. Das müsse sich ändern - «sofort». Welche Maßnahmen die USA treffen wollen, blieb aber unklar.

Analysten spekulieren über die Druckmittel. Es könnte Kürzungen der hohen Finanzhilfe für das pakistanische Militär geben, sagte der Sicherheitsanalyst Saad Mohammad. Auch Wirtschaftssanktionen oder eine Rückkehr von US-Drohnenangriffen auf Extremisten auf pakistanischem Boden seien möglich.

Vor allem Militärs sahen mit Besorgnis auf Trumps Ankündigung, dass der pakistanische Erzfeind Indien Afghanistan stärker bei der wirtschaftlichen Entwicklung helfen solle. Das Militär will Indiens Präsenz in Afghanistan - das Pakistan als seinen «Hinterhof» betrachtet - reduziert sehen. Der pensionierte General Amjad Shuaib sagte, Indien nutze Afghanistan für Anschläge auf Pakistan.

Die pakistanische Regierung meldete sich bis zum Abend nur mit einer vagen Reaktion: Verteidigungsminister Khawaja Asif werde bald in die USA reisen und mit US-Außenminister Rex Tillerson die neue Strategie besprechen. Pakistan werde weiter mit der internationalen Gemeinschaft zusammenarbeiten, um die Bedrohung durch den Terrorismus auszulöschen, hieß es.

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