KOH SAMUI: Wenig Gespür für eine bayerische Familie, der Vater (58) seit Jahren querschnittsgelähmt und auf den Rollstuhl angewiesen, zeigte eine Supervisorin der Fluglinie Bangkok Air am 4. Oktober in der Abflughalle.
Die vierköpfige Familie checkte vier Koffer ein, zwei davon mit zwei bzw. 3.4 Kilogramm über dem zulässigen Gewicht von 23 Kilo pro Person. Die Frauen mussten 20 Minuten lang die Koffer umpacken, bis zwei der Koffer deutlich unter 23 Kilogramm lagen. Obwohl der erste Reisekoffer bereits beim Einchecken mit 20,7 Kilo anstandslos durchgegangen war – also 2.3 Kilogramm unter dem Höchstgewicht – ließ sich die Supervisorin am Schalter nicht erweichen, auch als der letzte Koffer des Rollstuhlfahrers nur noch 1.2 Kilogramm über der zulässigen Norm lag. Ein weiteres Mal musste die Ehefrau den Koffer aufreißen und umpacken und 2 Kilo ins Handgepäck stopfen. Ansonsten wären 5.000 Baht Kosten für Übergepäck fällig geworden.
Die Familie Theil aus Gauting bei München nahm es geduldig hin und will beim nächsten Samui-Aufenthalt eine Kofferwaage strapazieren. „Wir waren das dritte Mal auf der Insel, aber so etwas Unflexibles und Unfreundliches haben wir noch nicht erlebt“, zeigte sich Gabi Theil enttäuscht vom Service der Boutique Airline.
Als ein Begleiter der Familie wegen der kaltherzigen Behandlung ein Foto von der verantwortlichen Supervisorin schoss, holte diese den Sicherheitsdienst. Das Bild musste unter den Augen der Bangkok Air-Mitarbeiter aus dem Mobilphone gelöscht werden, andernfalls drohte die Schalter-Aufseherin mit Klage.