Auftragskiller richten prominenten Geschäftsmann hin

Der erschossene Samuianer mit dem Spitznamen ‚Tak‘ war im Fisherman’s Village bekannt und galt als spielfreudig. Einen Tag nach der Tat war das Lokal ‚KarmaSutra‘ immer noch gesperrt. Fotos: Gruber
Der erschossene Samuianer mit dem Spitznamen ‚Tak‘ war im Fisherman’s Village bekannt und galt als spielfreudig. Einen Tag nach der Tat war das Lokal ‚KarmaSutra‘ immer noch gesperrt. Fotos: Gruber

KOH SAMUI: Ein 49-jähriger einflussreicher Geschäftsmann aus Koh Samui ist gestern um 19 Uhr mitten in der Walking Street des Fisherman‘s Village in seinem Lokal „Kamasutra‘ von Auftragsmördern hingerichtet worden.

Drei offensichtlich gedungene Killer stürmten die beliebte Eckkneipe des Unternehmers und schossen zunächst zwei Angestellte an – danach richteten sie ihre Waffen gegen den 49 Jahre alten Samuianer und töteten ihn mit mehreren Schüssen in den Oberkörper. Der Ermordete galt im Fisherman’s Village als eine der etabliertesten und prominentesten Geschäftsleute.

Laut Angaben eines Augenzeugen waren die drei mutmaßlichen Täter bereits eine Stunde vorher in dem Lokal gewesen und hatten die Lage gecheckt. Videoaufzeichnungen zeigen nicht nur die flüchtenden Killer, sondern auch drei identisch aussehende Thais im Alter von 18 bis 25 Jahren, die kurz nach 17 Uhr im ‚Kamasutra‘ die Anzahl der Angestellten sowie die Räumlichkeiten unter die Lupe genommen hatten.

Zur Tatzeit befanden sich auch Hunderte von Touristen an der am Freitag stattfindenden Walking Street beim Einkaufsbummel. Videos zeigen, wie sich Einheimische und Urlauber zunächst verwundert in Richtung der gefallenen Schüsse orientieren und anschließend panikartig flüchten. Kurz darauf verlassen hintereinander die drei jungen Thais zu Fuß das Lokal und tauchen in der Menge der Einkaufsstraße unter.

Die Redaktion des FARANG war von einigen Lesern in jüngster Zeit kritisiert worden, die unsere aktuelle Berichterstattung über Morde als ‚überflüssig, imageschädigend für Koh Samui und reißerisch‘ bezeichneten. Dennoch entschieden wir uns heute dazu, über diesen neuerlichen Mordfall inmitten eines touristischen Brennpunktes zu berichten. Die Redaktion sieht es als ihre Aufgabe, die realen Vorkommnisse zu reflektieren und nicht aus Gründen falscher Räson solche brutalen Straftaten zu verschweigen.

Hinzu kommen die Umstände eines weiteren Schusswechsels, bei dem nur einen Tag zuvor ein freiwilliger Polizeihelfer in Maenam einen Polizisten in volltrunkenem Zustand angeschossen hatte. Der freiwillige Polizist hatte um 2.30 Uhr in dem Nachtcafe Tawan Chai randaliert und die Angestellten mit der Waffe bedroht, als sie sich weigerten ihr Etablissement weiter geöffnet zu halten.

Zwei durch Schüsse alarmierte Polizisten der nicht weit entfernten Maenam Polizeistation versuchten vergeblich, den Tobsüchtigen zu entwaffnen. Der Täter erlitt bei dem anschließenden wilden Schusswechsel einen Beinschuss. Ein Polizeileutnant musste mit einer Kugel im Bauch notoperiert werden. Beide Männer sind laut Angaben eines Polizeisprechers außer Lebensgefahr.

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Daniel Bosdorff 08.03.15 14:52
Schon wieder
Mit erschrecken muss ich feststellen, das Gewaltverbrechen wie Mord und Raub auf Samui extrem zu genommen haben. Fast jede Woche gibt es einen neuen Mord. So kenne ich Samui eigentlich nicht. An Abzocke und kleine Diebstähle hat man sich ja schon gewöhnt. Die gibt es ja schließlich an allen Touristen Orten. An Mord möchte ich mich aber nicht gewöhnen und so überlege ich mir ob ich weiterhin auf Samui bleibe. Die Berichterstattung des Farang ist völlig richtig und spiegelt nur die momentane Situation wieder. Bitte lasst euch nicht beeinflussen oder gar unter Druck setzten.
Uwe Klemm 08.03.15 14:50
Hallo Redaktion, es ist ein muss einer Zeitung aktuell, unabhängig, soweit Länderbedingt möglich auch Regierungskritisch zu berichten. Ich lese den Farang Newsletter täglich und tue das weil ich mich gut informiert fühle. Breitgefächert informiert. Kritik von seiten der Leserschaft kann sicherlich geäußert werden, was und wie ihr schreibt obliegt allein nur euch. Wenn jemand meint irgendein Image würde durch Berichterstattung gefährdet, dann ist das nicht die Schuld einer Redaktion, nein dann sind es die Umstände, die Tatsachen die überhaupt erst dazu führen positiv oder negativ in den Schlagzeilen zu erscheinen. Liebe Redaktion vom Farang. Bleibt bei eurer Pressefreiheit, weiter so wie bisher und danke für eure journalistische Arbeit. Uwe Klemm Hua Hin.