Abgestürztes Flugzeug noch nicht gefunden

Angehörige der Passagiere in Trauer. Foto: epa/Abedin Taherkenareh
Angehörige der Passagiere in Trauer. Foto: epa/Abedin Taherkenareh

Teheran (dpa) – Die Suche nach dem abgestürzten Flugzeug im Iran und nach den mehr als 60 Menschen, die an Bord waren, ist auch am zweiten Tag erfolglos geblieben. Die Suchoperationen am Montag mussten nach Sonnenuntergang eingestellt werden und sollen früh am Dienstag wieder aufgenommen werden. Aber nach Angaben des iranischen Wetterdienstes könnte ein erneuter Schneesturm in der Region die Rettungsarbeiten sehr früh lahmlegen.

Am Montagabend wurde eine siebenköpfige Delegation des Flugzeugherstellers ATR aus Frankreich in Teheran erwartet, um zusammen mit iranischen Experten die Absturzursache der ATR-72-Maschine zu überprüfen. Auch Experten aus Kanada, die ATR die Flugzeugmotoren liefern, haben sich bereit erklärt, an den Überprüfungen teilzunehmen.

Laut Transportminister Abbas Achundi kamen am Montag neben den Rettungskräften des Roten Halbmonds auch die Revolutionsgarden, Armeesoldaten und professionelle Bergsteiger zum Einsatz. Doch auch mit ihnen konnten die Wrackteile der Maschine noch nicht geborgen werden, sagte der Minister.

Lokale Medien hatten berichtet, dass ein Teil der Maschine gefunden worden sei. Angeblich hatte eine Hubschraubereinheit einen «schwarzen Fleck» im Dena-Berg entdeckt, der wie ein Flugzeugteil aussah. Doch Minister Achundi und die Zivile Luftfahrtbehörde wiesen die Vermutungen zurück. Noch sei nichts gefunden und die iranischen Medien sollten nicht voreilig solche Berichte absetzen.

Experten in Teheran befürchten, dass die Suchen noch länger andauern könnten. Die Wrackteile der relativ kleinen ATR-72-Maschine zu finden, und das in einem Berggebiet nach einem heftigen Schneesturm, sei nicht einfach. Am ehesten könnten die Bergsteiger eine Spur finden, aber auch nur, wenn es in dem Gebiet nicht erneut zu Schneestürmen kommen sollte.

Bundeskanzlerin Angela Merkel drückte in einem Telegramm an den iranischen Präsidenten Hassan Ruhani ihr Mitgefühl aus. «Ich darf Sie bitten, den Angehörigen der Opfer mein aufrichtiges Beileid und meine Anteilnahme zu übermitteln», schrieb sie.

Die Maschine der Aseman Air war am Sonntag vor der Kleinstadt Semirom gegen den Berg Dena geprallt. Der Absturzort ist schwer zugänglich.

Bei dem Absturz kamen laut Aseman Air alle 60 Passagiere und 6 Crew-Mitglieder am Bord ums Leben. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA dagegen hatte ein Passagier den Flug storniert - demnach waren nur 59 Passagiere an Bord. Unklar ist, ob am Flughafen Mehrabad in Teheran ein Passagier von einer Warteliste den freien Platz einnahm.

Die Maschine war auf dem Weg vom Flughafen Teheran-Mehrabad nach Yassudsch im Südwestiran und verschwand 50 Minuten nach dem Start vom Radar.

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