Britische Medienaufsicht verwarnt GB News

​Abgeordnete als Moderatoren

Foto: Pixabay/Richard Ley
Foto: Pixabay/Richard Ley

LONDON: Weil immer wieder Politiker als Nachrichtensprecher agiert haben, ist der rechtsgerichtete britische Sender GB News von der Medienaufsicht des Landes verwarnt worden. Der Sender beschäftigt mehrere Abgeordnete der konservativen Regierungspartei als Moderatoren. Dazu gehören der kurzzeitige Wirtschaftsminister und Brexit-Vorkämpfer Jacob Rees-Mogg sowie die frühere Arbeitsministerin Esther McVey und ihr Mann Phil Davies.

Wie die Behörde Ofcom am Montag mitteilte, wurden die Bestimmungen über die Unabhängigkeit der Nachrichtenberichterstattung in fünf spezifischen Fällen verletzt. Dabei handele es sich um zwei Folgen der Sendung «State of the Nation» von Rees-Mogg sowie drei von Mc Vey und Davies moderierte Programme.

Die Arbeit als TV-Moderatoren in Programmen mit nachrichtlichen Inhalten ist Politikern in Großbritannien laut Ofcom zwar grundsätzlich erlaubt. Es müssten jedoch Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, dass sie nicht als Nachrichtensprecher, Interviewer oder Reporter auftreten, hieß es in einer Mitteilung der Behörde.

Bei den beanstandeten Fälle handle es sich um die ersten festgestellten Verstöße dieser Art durch GB News. Sollte es zu weiteren Fällen kommen, könne dies Sanktionen nach sich ziehen, warnte Ofcom.

Der Sender GB News ist bereits seit seinem Start 2021 in der Kritik, einseitig konservativen und rechtspopulistischen Meinungen und Ansichten eine Plattform zu bieten, und gilt als eine Art britisches Fox News. Starmoderator ist der Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage.

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