Zum Tod von Elizabeth II: Meldungen am Donnerstag

Queen Elizabeth II. verstarb auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren. Foto: epa/Facundo Arrizabalaga
Queen Elizabeth II. verstarb auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren. Foto: epa/Facundo Arrizabalaga

Moskau kritisiert fehlende Einladung zur Beisetzung von Königin

MOSKAU: Russland hat die fehlende Einladung zur Beisetzung von Königin Elizabeth II. als «zutiefst unsittlich» kritisiert. Es handele sich um einen Versuch Großbritanniens, «die nationale Tragödie, die die Herzen von Millionen Menschen in der ganzen Welt berührt, für geopolitische Zwecke auszunutzen, um eine Rechnung mit unserem Land zu begleichen», teilte das Außenministerium in Moskau am Donnerstag mit. Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa beklagte, dass die britische Regierung die russische Botschaft in London informiert habe, dass es keine Einladung zu den Trauerfeierlichkeiten gebe.

Großbritannien hatte Russland und Belarus nach Informationen der britischen Nachrichtenagentur PA wegen Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht eingeladen. Sacharowa sprach von einem Vorwand. Sie betonte, dass Königin Elizabeth II. sich selbst nicht in die Politik eingemischt habe. Dagegen nutze die «britische Elite» nun die Lage für politische Zwecke. «Von unserer Seite drücken wir dem britischen Volk unsere tiefste Anteilnahme im Zusammenhang mit seinem erlittenen großen Verlust aus», sagte Sacharowa.

Elizabeth II. war am Donnerstag voriger Woche im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Am kommenden Montag ist das Staatsbegräbnis für die Monarchin in London geplant, zu dem auch Hunderte Staats- und Regierungschefs, Angehörige von Königshäusern und andere Würdenträger erwartet werden.


Vor Besuch des Königspaars: Anti-Monarchie-Protest in Cardiff geplant

CARDIFF: Während Protest gegen die Monarchie in Großbritannien in den Tagen nach dem Tod von Queen Elizabeth II. nur vereinzelt vorkam, muss sich der neue König Charles III. am Freitag erstmals auf eine größere Demonstration einstellen. Wie die Nachrichtenagentur PA meldete, planen Monarchiegegner in der walisischen Hauptstadt Cardiff am Nachmittag einen stillen Protest gegen die Staatsform des Landes. Der 73-jährige Charles und Königsgemahlin Camilla (75) wollen unter anderem Cardiff Castle besuchen, wo die Demo stattfinden soll.

Zu dem Protest unter dem Motto «Real Democracy Now» (Echte Demokratie jetzt) riefen unter anderem Gewerkschaften, Unabhängigkeitsbefürworter des Landesteils und Anhänger einer Republik auf. Sie forderten von der Polizei, ihre Demonstrationsfreiheit zu respektieren. In den vergangenen Tagen hatte es in Großbritannien immer wieder Festnahmen gegeben, als Menschen ihre Ablehnung der Monarchie zum Ausdruck brachten.

«Wir müssen über die Zukunft von Wales sprechen und wie unser Land aussehen soll», sagte der Aktivist Bethan Sayed, der früher für die Partei Plaid Cymru im walisischen Regionalparlament saß. Zwar werde oft eingewendet, nun sei nicht die Zeit für eine solche Debatte, doch er finde, der Moment der Thronfolge sei genau der richtige Zeitpunkt dafür. Man wolle keine Probleme verursachen, aber man fordere, dass die eigenen Rechte auf eine abweichende Meinung und deren Äußerung respektiert werden, so Sayed weiter.


König Charles und Geschwister halten weitere Totenwache

LONDON: Der neue britische König Charles III. (73) und seine Geschwister Prinzessin Anne (72), Prinz Andrew (62) und Prinz Edward (58) werden eine weitere Totenwache am Sarg ihrer Mutter halten. Wie der Palast am Donnerstag mitteilte, wollen die Royals am Freitag um 20.30 Uhr (MESZ) für 15 Minuten am Sarg von Queen Elizabeth II. Wacht halten.

Der Leichnam der Königin ist noch bis Montagfrüh in der Westminster Hall, dem ältesten Teil des britischen Parlaments in London aufgebahrt. Hunderttausende Menschen werden erwartet, um der Queen die letzte Ehre zu erweisen.


William fühlte sich bei Trauermarsch an Tod Dianas erinnert

SANDRINGHAM: Prinz William (40) hat sich britischen Medienberichten zufolge zu seinen Gefühlen bei dem Trauermarsch für seine Großmutter Elizabeth II. geäußert. Demnach fühlte er sich an das Begräbnis für seine im Jahr 1997 bei einem Unfall gestorbene Mutter Diana erinnert. Der britische Thronfolger war am Mittwoch wie auch sein Vater Charles III. (73) und sein Bruder Harry (38) hinter dem Sarg hergegangen, als dieser feierlich vom Buckingham-Palast ins Parlament in London überführt wurde.

Laut «Telegraph» sagte William zu einer Frau, die Trauerprozession sei ihm schwergefallen und habe ihn sehr an das Begräbnis seiner Mutter erinnert. William war damals als 15-Jähriger dieselbe Strecke im Leichenzug mitgegangen - wie sein damals erst 12 Jahre alter Bruder Harry.

Das Gespräch soll in Sandringham stattgefunden haben. William und seine Frau Kate (40) begrüßten dort am Donnerstag Menschen, die an dem Landsitz der Queen in der ostenglischen Grafschaft Norfolk Blumen und Beileidskarten niederlegten.


Bundespräsident Steinmeier telefoniert mit König Charles III.

BERLIN: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem britischen König Charles III. in einem Telefonat sein Mitgefühl zum Tod von Queen Elizabeth II. ausgesprochen und ihn nach Deutschland eingeladen. «Die Menschen in Deutschland nehmen großen Anteil und fühlen mit Ihnen und Ihrem Volk in dieser Zeit der Trauer», sagte Steinmeier laut Bundespräsidialamt in dem Gespräch am Donnerstag. «Wir Deutsche wissen sehr genau um die Rolle, die Ihre Mutter bei der Versöhnung unserer beiden Völker nach dem Zweiten Weltkrieg gespielt hat und erinnern uns mit großer Dankbarkeit an die ausgestreckte Hand, die sie uns gereicht hat.»

Steinmeier habe Charles III. zu einem Besuch nach Deutschland eingeladen. Der britische König habe sich für die tiefe und herzliche Anteilnahme bedankt.


Palast: Queen wird am Montagabend in Windsor beigesetzt

LONDON: Nach dem Staatsakt in der Westminster Abbey wird Queen Elizabeth II.

am Montagabend in Windsor im Kreis ihrer Familie beigesetzt. In einem Aussegnungsgottesdienst im kleinsten Kreis ab 19.30 Uhr Ortszeit (20.30 Uhr MESZ) soll die Königin in der St.-Georges-Kapelle an der Seite ihres im vergangenen Jahr gestorbenen Ehemanns Prinz Philip ihre letzte Ruhestätte finden. Der Sarg wird zuvor in mehreren Prozessionen von London nach Windsor gebracht.


Palast: Mehrere Trauerprozessionen mit Royals bei Staatsbegräbnis

LONDON: Für das Staatsbegräbnis von Queen Elizabeth II. sind am kommenden Montag noch einmal mehrere Trauerzüge mit dem Sarg der toten Monarchin unter Teilnahme wichtiger Familienmitglieder vorgesehen. Wie der Buckingham-Palast am Donnerstag mitteilte, wird der Sarg dabei zunächst auf einer von 98 Marinesoldaten gezogenen Lafette vom Parlament zur Westminster Abbey gebracht werden.

Nach dem Trauergottesdienst, zu dem zahlreiche Staatschefs und gekrönte Häupter aus der ganzen Welt erwartet werden, führt eine weitere Prozession durch Teile der Hauptstadt bis zum Wellington Arch. Von dort wird der Sarg nach Windsor gebracht, wo eine weitere Prozession bis zur endgültigen Ruhestätte der Queen auf dem Gelände von Schloss Windsor stattfinden soll.

Hinter dem Sarg gehen bei allen drei Prozessionen jeweils zu Fuß die vier Kinder der toten Königin: Der neue König Charles III. (73), Prinzessin Anne (72), Prinz Andrew (62) und Prinz Edward (58). Auf sie folgen Thronfolger Prinz William (40), sein Bruder Prinz Harry (38) und der Sohn von Prinzessin Anne, Peter Phillips (44). Per Auto fahren Königsgemahlin Camilla (75), Kate (40), die nun den Titel Prinzessin von Wales trägt, Herzogin Meghan (41) und Gräfin Sophie (57), die Frau Prinz Edwards.


Trauer um die Queen: Royals zeigen sich der Öffentlichkeit

MANCHESTER/SANDRINGHAM: Familienmitglieder der britischen Royals haben am Donnerstag Beileidsbekundungen der Öffentlichkeit entgegengenommen. Der jüngste Sohn der vor einer Woche gestorbenen Queen Elizabeth II., Prinz Edward (58), und seine Frau, Gräfin Sophie (57), schauten sich in Manchester Blumensträuße und Botschaften an, die dort am St.-Ann-Square niedergelegt worden waren. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Sophie mit den Menschen dort sprach und Hände schüttelte. Auch Edward unterhielt sich mit den Leuten hinter der Absperrung. Beide legten auch selbst einen Strauß nieder. Queen-Enkel Prinz William und seine Frau, Prinzessin Kate, wurden beim Landsitz der Queen in Sandringham erwartet, wo ebenfalls viele Menschen Blumen niedergelegt hatten, um ihre Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen.

Mehrere Royals hatten am Mittwoch den Sarg von Queen Elizabeth II. in einer Prozession vom Buckingham-Palast zum Parlament begleitet und dort an einem kurzen Gottesdienst teilgenommen. Er soll noch bis zum Staatsbegräbnis am kommenden Montag in der Westminster Hall des Parlaments aufgebahrt bleiben und für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Durch die Innenstadt Londons bildete sich eine mehrere Kilometer lange Schlange.


Nordfranzösischer Flughafen soll zu Ehren der Queen umbenannt werden

LE TOUQUET-PARIS-PLAGE: Der Flughafen im nordfranzösischen Le Touquet-Paris-Plage soll künftig den Namen der gestorbenen britischen Königin tragen.

Die Küstenstadt hält ihren Flughafen für den «britischsten der französischen Flughäfen». Wann er den Namen der Monarchin bekommen wird, ließ die Stadt offen. Le Touquet-Paris-Plage ist ein bei Britinnen und Briten beliebter Urlaubsort. Die Kommune sieht den Flughafen auch als «starkes Symbol dieser Freundschaft über den Ärmelkanal». Die Stadt würdigte Elizabeth II. als «diejenige, die 70 Jahre lang ihrem Land mit Engagement, Respekt und Beständigkeit gedient hat und gleichzeitig stets auf die guten Beziehungen unserer Nationen achtgegeben hat, die Französisch sprach und unser Land wertschätzte».


Macron kommt zu Staatsbegräbnis für Queen Elizabeth II.

PARIS: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seine Teilnahme am Staatsbegräbnis für die gestorbene britische Königin Elizabeth II. angekündigt. «In einem Telefongespräch mit Seiner Majestät König Charles III. habe ich ihm das Beileid Frankreichs zum Tod seiner Mutter, Ihrer Majestät Königin Elizabeth II., bekundet», twitterte Macron am Donnerstag. «Am Montag werde ich in London sein, um an der Beerdigung teilzunehmen.» Das Band zwischen Frankreich und dem Vereinigten Königreich sei unerschütterlich. «Wir werden es weiter weben, indem wir dem von Ihrer Majestät Königin Elizabeth II. vorgezeichneten Weg folgen.»

Wie es aus dem Élysée-Palast hieß, sicherte Macron dem König in dem Telefonat seine Unterstützung zu. Er sagte, wie traurig die Französinnen und Franzosen über die Nachricht vom Tod der Königin seien und dass sie in Gedanken beim britischen Volk seien. Macron wünschte Charles III. den größtmöglichen Erfolg und erklärte seine Bereitschaft, die gemeinsame Arbeit der vergangenen Jahre an Herausforderungen wie dem Schutz des Klimas und des Planeten fortzusetzen.


500.000 Blumen aus der Türkei für Begräbnis der Queen

ISTANBUL: Die Türkei liefert vor dem Staatsbegräbnis für die gestorbene britische Königin Elizabeth II.

etliche Blumen nach London. Mehr als 500.000 Trauer- und Bestattungsblumen sollen aus Antalya und Isparta geliefert werden, wie das Flugunternehmen Turkish Airlines am Donnerstag mitteilte. Seit Anfang der Woche seien etwa vier Tonnen Blumen in die britische Hauptstadt transportiert worden. Die Queen war am vergangenen Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben. Am Montag findet das Staatsbegräbnis statt. Die Trauerfeier in der Westminster Abbey soll um 11.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ) beginnen.


Eine Woche im Licht der Öffentlichkeit: Charles III. macht Pause

LONDON: Nach einer Woche strengen Protokolls und dicht getakteter Termine hat König Charles III. einen Tag Pause. Am Donnerstag seien keine öffentlichen Termine für den neuen Monarchen geplant, berichteten britische Medien. Dies habe die «Operation London Bridge», die den Ablauf der Tage nach dem Tod der Queen minuziös regelt, von Anfang an so vorgesehen, schrieb die Nachrichtenagentur PA. «Er wird am Donnerstag einen privaten Tag der Reflexion haben, und es wird nicht erwartet, dass er an öffentlichen Veranstaltungen teilnimmt.»

Charles III. habe sich auf seinen Landsitz Highgrove in Gloucestershire zurückgezogen, hieß es. Wahrscheinlich werde er dort aber dennoch arbeiten und sich auf seine neue Rolle als Regent vorbereiten.

Seit dem Tod seiner Mutter am vergangenen Donnerstag und seiner Proklamation zum König hat der 73-Jährige fast ununterbrochen im Licht der Öffentlichkeit gestanden. Am Mittwoch hatte er den Leichnam seiner Mutter schließlich an die Nation übergeben, die nun vier Tage lang am in der Westminster Hall aufgebahrten Sarg von Elizabeth II. Abschied nehmen kann.

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