KHANOM: Noch ist der Bezirk Khanom am Golf von Thailand nur wenigen Ausländern bekannt. Er liegt 780 km südlich von Bangkok in der Provinz Nakhon Si Thammarat. 2016 hat die Tourism Authority of Thailand (TAT) die Provinz Nakhon Si Thammarat als das letzte der 12 „Hidden Gems“, der heimlichen Glanzstücke Thailands bewerben, aber nur für Touristen aus den ASEAN-Staaten. So wird die Region weiterhin vom europäischen Massentourismus verschont bleiben. Wir verraten Ihnen, was den Reiz dieses Geheimtipps ausmacht.
Obwohl die touristisch stark entwickelte Urlaubsinsel Koh Samui nur 19 km Luftlinie von Khanom entfernt ist, wenn man die nächstgelegenen Landzipfel verbindet, kann man am Festland noch geruhsame Ferien verbringen.
Khanom kann von den Flughäfen und Bahnhöfen in Nakhon Si Thammarat und Surat Thani erreicht werden. Ein Überlandbus fährt jeden Abend von Bangkok aus Khanom direkt an.
Das Städtchen Khanom erinnert mehr an einen regen Fischerort als eine pulsierende Bezirkshauptstadt. Ein uriger Fischerhafen, Kanäle mit malerischen kleinen Booten und zum Teil noch enge Gassen wie anno dazumal prägen das Stadtbild. Neben den aus Thailand nicht mehr wegzudenkenden 7-Eleven kann man in Khanom auch noch in einem altmodischen Kaufhaus einkaufen. Große Einkaufszentren sucht man vergebens. Das gesellschaftliche Ereignis ist der Mittwochsmarkt. Da bieten die Bauern des Umlands ihr eigenes Obst und Gemüse feil, Fischerfrauen verkaufen den Fang ihrer Männer und Hausfrauen offerieren Selbstgekochtes. Der Mittwochsmarkt ist auch der Platz, wo sich die Einheimischen treffen um gesehen zu werden, Bekannte zu begrüßen und Neuigkeiten auszutauschen. Schon zur Mittagszeit ist der Platz wieder total verlassen und wartet auf den nächsten Mittwoch.
Eine andere Abwechslung wird jeden Morgen am Hafen geboten. Die bunten Kutter kehren vom Fischfang zurück. Fischer und Verkäufer, Köche, Händler und die burmesischen Arbeiter tummeln sich in der Gegend. Auch wenn Khanom wahrlich keine aufregende City ist, zieht die entspannte Atmosphäre dieses Städtchens so manchen ausländischen Besucher in seinen Bann.
Geschichte und Wirtschaft
Khanom kann auf eine jahrhundertealte Geschichte zurückblicken. 1365 wurde hier unter der Herrschaft von König U-Thong die Kleinstadt Tranom gegründet. Sie entwickelte sich zu einem regen Handelszentrum und spielte in der Geschichte des Buddhismus im Süden Thailands eine wichtige Rolle. Später hieß die Stadt Panom, dann Khao Nom und schließlich Khanom. Erst 1959 wurde Khanom Provinzstadt im Regierungsbezirk Nakhon Sri Thammarat. Heute sind die Haupteinnahmequellen des Distrikts Ölpalmen, Kautschuk- und Obstfarmen, aber auch Küstenfischfang und Fischverarbeitung. Ein mit Gasturbinen betriebenes Elektrizitätswerk versorgt die Inseln Koh Samui, Koh Phangan und einen großen Teil des Südens von Thailand mit Strom. Der Einkommensfaktor Tourismus spielt bisher eine untergeordnete Rolle.
Niemand geht nach Khanom wegen seiner Geschichte oder historischen Gebäude, obwohl der Tempel Wat Kradang Nga aus der Ayutthaya-Periode durchaus einen Besuch wert ist. Hier kann man in Ruhe, ganz ohne Touristen, wunderschöne Gemälde betrachten. Die Wände des mit rotem Teppichboden ausgelegten Bots, des Hauptgebäudes des Wats, sind total mit lieblichen Landschaften bemalt, in die Szenen aus dem Leben Buddhas integriert sind. Auch eine Buddha-Statue aus der Ayutthaya-Periode ist beeindruckend. Man findet den Tempel etwa 200 Meter jenseits der Straße Richtung Nai Plao. Auch der chinesische Tempel in der Nähe des Hafens besticht durch seine Farbenkraft und Exotik.
Einsame Strände und günstige Unterkünfte
Die meisten Touristen kommen nach Khanom wegen der Strände. Hier geht es, vor allem während der Woche, recht ruhig zu. Niemand muss schon vor dem Frühstück seine Liege mit Handtüchern belegen, noch müssen aufdringliche Verkäufer abgewimmelt werden.
Der bekannteste Strand ist der Nai Plao Beach. Der feine Sand und das leicht abfallende Meer sind ideal zum Schwimmen. An diesem langen, kurvigen Strand, der mit einigen Felsengruppen durchsetzt ist, haben sich die meisten Bungalowanlagen und Restaurants angesiedelt.
Als bestes Hotel am Ort gilt das Racha Kiri, (www.rachakiri.com) das sich an die Klippen am südlichsten Zipfel des Nai Plao Beach schmiegt. Der Fünf-Sterne-Service des schon etwas in die Jahre gekommenen Resorts wird hauptsächlich von reichen Thai-Touristen an Wochenenden und Feiertagen genutzt. Die phänomenale Aussicht muss durch viel Treppensteigen erkauft werden, der sogenannte Privatstrand besteht aus Felsen und eignet sich nur bedingt zum Baden. Immerhin kann sich das Hotel rühmen, dass hier schon die Königsfamilie zu Gast war.
Die Ansprüche von Touristen aus Europa bedient bestens das Khanom Hill Resort (www. khanom.de/de/), ein kleines Boutique-Resort diesseits und jenseits der Straße am Nai Plao Beach. Die Bungalows und Apartments sind liebevoll eingerichtet. Der Zugang zum Restaurant und den Stränden erfolgt über Treppen oder Rampen. Am kleinen, idyllischen Privatstrand lässt es sich total ungestört entspannen, am öffentlichen Strand kann man bei Ebbe auch ausgedehnte Spaziergänge unternehmen. Die freundliche thailändische Besitzerin Thum hat das erfahrene deutsche Ehepaar Dagmar und Achim Jost als Berater zur Seite, so dass das Khanom Hill Resort thailändische Gastfreundschaft und deutsche Sauberkeit und Effizienz gelungen vereinbart.
Etwas weiter nördlich am langgestreckten Nadan Beach, einem Strand mit schmalem Sandstreifen und schattenspendenden Bäumen, liegt das modern anmutende Designerhotel Aava Resort (www.aavaresort.com). Hier steigen europäische Gäste ab, die ein nordisches Ambiente dem thailändischen Flair vorziehen. Der finnische Besitzer Atte Savisalo möchte keine Partytouristen, sondern junge, naturverbundene Familien und ältere Touristen, die nicht aufs Geld schauen.
Aber auch für den kleinen Geldbeutel kann man in Khanom eine nette Unterkunft finden, zum Beispiel im Baan Chay Lay Resort (www.baanchaylayresortkhanom.com). Die einfachen, kleinen Holz-Bungalows liegen direkt am Nadan Beach. Auch das Ratatouille (Tel.: 098-673.1590) ist recht günstig. Das Gästehaus unter französischer Leitung mit gut eingerichteten Zimmern, Betten im Schlafsaal, einem französischen Restaurant und einem Swimmingpool ist nur etwa fünf Fahrminuten vom Nadan Beach entfernt.
Natürlich verfügen alle Resorts über gute Restaurants. Wer aber einmal etwas Besonderes will, sollte bei Khun Lee (Tel.: 081-477.7028) am Kor Khao Beach, nördlich des Nadan Beach vorbeischauen. Hier gibt es nicht nur die üblichen authentischen Thai-Gerichte, sondern kreativ zusammengestellte und künstlerisch dekorierte Speisen, wie Garnelen mit Wasabi oder Muscheln mit Käse überbacken. Dass der chinesisch-stämmige Herr Lee etwas von Kundenpflege versteht zeigt schon, dass er seinen Gästen einen kostenlosen Taxiservice zum und vom Hotel anbietet.
Im Vergleich zu anderen Touristenorten wird man unter der Woche an Khanoms Stränden auf der Suche nach Nachtleben kaum fündig. Partyszenen findet man höchstens an langen Wochenenden, wenn Thais aus Bangkok mit lauter Karaoke ihren kurzen Urlaub genießen. Außer ein paar Strandbars, die tolle Musik, die üblichen Getränke, leckeres Essen und freundliches Personal bieten, geht es recht ruhig zu. Kenner schwärmen vom legendäreren Cocktail Khanom Basil Mojito, der in der beliebten CC Beach Bar (Tel.: 087-893.8745) am besten schmecken soll. Von dort wird auch ein kostenloser Transfer von und zum Hotel angeboten.
Eine Taxifahrt von den Strandresorts in die Stadt und zurück kostet etwa 300 Baht. Es ist ratsam, ein Taxi einen Tag im Voraus zu reservieren, da das Angebot knapp ist.
Auf eigene Faust die Umgebung entdecken
Wer etwas unabhängiger sein und die Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten auf eigene Faust entdecken will, sollte ein eigenes Fahrzeug haben. Roller kann man für 200 bis 300 Baht vor Ort bekommen, Autos internationaler Unternehmer gibt es nur im 65 Kilometer entfernten Surat Thani. In Khanom vermietet Mr. Watt (Tel.: 081-271.7711) PKWs für 1.200 Baht pro Tag, er hat auch Minibusse im Angebot. Da der Verkehr in der Khanom-Region recht überschaubar ist, sollten auch Fahrer, die noch wenig Thailanderfahrung und Übung im Linksverkehr haben, zurechtkommen.
Wer also glücklicher Besitzer eines eignen Transportmittels ist, kann abgelegene und zum Teil noch vollkommen einsame Buchten entdecken. Die Fahrt über die Berge zur kleinen Thon-Yi-Bucht am südlichen Ende der Fahrstraße ist zwar etwas abenteuerlich, aber man wird mit feinem Sand und malerischen Felsen belohnt. Der Strand eignet sich bestens zum Schwimmen und Faulenzen. Noch etwas weiter südlich lockt die nur selten besuchte ruhige Thong Yang Bucht.
Neben den Sandstränden und Buchten hat die Khanom-Region noch andere Naturschönheiten zu bieten.
Höhlen, Wasserfälle, Aussichtspunkte
In der dezent beleuchteten Khao-Wang-Thong-Höhle (kein Eintritt) zwischen Khanom und Don Sak kann man durch die weiten Kammern und die schmalen tunnelartigen Gänge alleine oder von einem Ranger begleitet wandern. Abenteuerlicher ist der Besuch in der Höhle Khao Krot, in der man eine Taschenlampe dabei haben muss. Ein besonderes Höhlen-Feeling kommt auf, wenn man hier, mitten in der Höhle, die Taschenlampen ausmacht, ganz ruhig ist und die Dunkelheit und Stille für ein paar Minuten genießt.
Wasserfallfreaks ist der Samet-Chun-Wasserfall empfohlen, besonders in der Regenzeit. Man kann diesen größten und schönsten Fall in der Gegend von Khanom aus in kurzer Zeit erwandern. Für Fotografen ist er am frühen Morgen am beeindruckendsten.
Auf den 732 Meter hohen Berg Khao Dad Pha im Südwesten führt eine Fahrstraße. Auch von der Coral Pagoda im Süden von Khanom hat man eine berauschende Aussicht auf die umliegenden Buchten.
An Wassersport ist in Khanom hauptsächlich Schwimmen angesagt. Keine lärmigen Jetskis belästigen die Badenden.
Wasser, Fische Sonnenaufgänge
Zum Schnorcheln und Tauchen eignet sich die Küste nicht, doch an den vorgelagerten Inseln Koh Wang Nai, Koh Wang Nok und Koh Rab, die zum Muh-Koh-Talee-Tai-Marinenationalpark gehören, findet man bunte Korallenriffe. Man gelangt mit gecharterten Booten zu den Inseln, organisierte Schnorcheltrips werden hauptsächlich zur Insel Koh Rab angeboten.
Wer ein Fisch-Spa nur von Betonbecken in Bangkok oder Pattaya kennt, sollte sich einmal von den kleinen Putzern in natürlicher Umgebung beknabbern lassen. Im Ton Tarn Eco Resort (www.tontarnresortkhanom.com) ist das möglich. Kaum hat man sich auf den Sitzgestellen im Wasser niedergelassen und einen Fuß ins den Bach gestreckt, kommen die etwa zehn Zentimeter langen Fische wie aus dem Nichts in Schwärmen angeschossen und scheinen um den besten Platz zu kämpfen. Nach dem ersten Schreck gewöhnt man sich an das Saugen und Nippeln und genießt diese spezielle Art der Körperpflege. Der Spaß kostet 150 Baht pro Person, zeitlich unbeschränkt.
Ein kostenloses Spektakel findet jeden Morgen an den Stränden statt. Langsam wird der Himmel etwas lichter, färbt sich hellgrau, dann rosa. Das schwarze Meer nimmt sanfte Orange- und Rottöne an. Und dann der optische Knall - erwartet und doch überwältigend! Ein aus dem Wasser aufsteigender Feuerball! Mit überraschender Geschwindigkeit erhebt sich die Sonne aus dem Meer. In zwei, drei Minuten hat sie schon eine Handbreit Himmel zwischen sich und die See gebracht. Dieses Schauspiel kann man in der ersten Reihe erleben, meist sogar alleine, da die meisten Touristen zur Spezies der Langschläfer gehören.
Tagesausflüge bieten sich auf die vorgelagerte Insel Samui an, um Massentouristen an einst schönen Stränden zu erleben, oder zum Monkey Training College bei Surat Thani, um Affen bei der Ausbildung zum Kokosnusspflücker zu beobachten (Tel.: (+66) 850-998.072, www.firstmonkeyschool.com, geöffnet an geraden Tagen von 7.00 bis 18.00 Uhr. Um Anmeldung wird gebeten).
Rosa Delfine und „Grüner Baum“
Den Höhepunkt für touristische Besichtigungen sollte man sich immer für das Ende des Urlaubs aufheben. In Khanom heißt der Höhepunkt: „Pink Dolphins“. Die Region scheint von der Präsenz der rosa Delfine zu leben. Überall im Ort sind sie zu finden, als Skulpturen an Straßenkreuzungen und Swimming Pools, als Gemälde auf Hauswänden und Mauern, als Kuscheltiere oder Souvenirs aus Plastik und Blech. Die Delfine sind das Wahrzeichen der Stadt.
Wenn man diese großen Meeressäuger in Natura sehen will, sollte man sich in das 27 Kilometer vom Khanom-Strand entfernte Fischerdorf Laem Prathap aufmachen und dort ein Boot zur Delfinbeobachtung chartern. (ca. 90 Minuten für 1.000 Baht pro Boot.) Laem Prathap liegt auf einer Landzunge im Norden am Ende einer schlecht ausgebauten Sackgasse.
Kurz bevor man den Fischerhafen erreicht, erwartet den Besucher eine besondere Überraschung. Es ist das Schild „Zum Grünen Baum“.
Ein „Grüner Baum“ am Ende der Welt? Soll das ein Scherz sein?
Nein, es gibt hier tatsächlich ein kleines, deutsches Freiluftrestaurant. An ein paar Tischen im idyllischen Garten kann man deutsche Hausmannkost genießen. Wenn es regnet dürfen die Gäste auch im Wohnzimmer speisen.
Das Haus liegt traumhaft, direkt am Wasser, mit Blick auf die malerischen Fischerboote und die weite Bucht. Bei klarem Wetter kann man bis Koh Samui sehen. („Zum Grünen Baum“, geöffnet von 7.00 – 17.00 Uhr, Tel.: (+66) 087-283.4256, www.primethai.com/gruenerbaum/index.html).
Dieter aus Griesheim bei Darmstadt, der früher auf Koh Samui lebte, hat sich hier niedergelassen. Seine thailändische Frau Wan kocht vor allem für europäische Stammgäste, die in Khanom leben, aber auch für Ausflügler und Durchreisende. Besonders beliebt ist das deutsche Frühstück mit selbstgebackenem Brot, zur Mittagszeit stehen hausgemachte Spätzle, Sauerkraut mit Kassler oder Wiener Schnitzel hoch im Kurs.
Dieter setzt sich gern zu seinen Gästen. Ob über Weltpolitik, Flüchtlinge in Deutschland oder die Wirtschaft in Thailand diskutiert wird, er kann, rhetorisch gewandt, zu jedem Thema Interessantes beitragen. Wer sich nach dem guten Essen und reichlich Alkohol nicht mehr heimzufahren traut, dem besorgt Dieter auch gerne eine Unterkunft.
Farangs, die in der Region leben, kommen nach Laem Prathap wegen des guten Essens. Doch die meisten Ausflügler werden wegen der Delfine hier her fahren. Sie wollen die großen Flipper nicht nur winzig klein von ihrem Hotelstrand aus weit in der Ferne sehen, sondern sie vom Wasser aus möglichst hautnah erleben.
Ganz so hautnah wird es selten. Doch eine Bootstour ist immer lohnend und die Landschaft grandios. Allein die Pancake Rocks, (Khao Phap Pha), steile Klippen, deren Gesteinsschichten, wie ein Stapel Pfannkuchen aussehen, wären eine Fahrt wert. Doch auch wir wollen die berühmten rosa Delfine sehen. Wir starten früh am Morgen, wenn das Meer noch ruhig ist. Schon brennt die Sonne, der Schatten des Sonnendachs tanzt auf dem Meer. Noch ist von den berühmten Meeressäugern nichts zu sehen. Wir sind zuversichtlich. Zwar wissen wir, dass es Glücksache ist, sie zu erspähen, aber normalerweise ist uns da Glück hold und wir vertrauen auf das geschulte Auge unseres Bootsführers und seiner Frau, die im Bug sitzt und Ausschau hält. Auch hoffen wir, dass die Delfine an das ohrenbetäubende Geknatter des Bootsmotors mehr gewöhnt sind als wir.
Wir starren angestrengt auf das Meer. Um die Augen auszuruhen lassen wir den Blick die Küstenline entlang schweifen. Die Felsen, die aus dem Meer ragen sind hier im Golf von Thailand nicht so schroff und steil wie die in der Phang-Nga-Bucht, eher gedrungen, behäbig.
Plötzlich Ruhe. Der Kapitän hat den Motor abgestellt. Hat er einen Delfin erspäht? Wir sehen nichts, nicht einmal ein anderes Touristenboot. Doch unser Kapitän nimmt per Handzeichen Verbindung zu Fischern auf, die heute vielleicht schon Delfine gesichtet haben. Und tatsächlich erfährt er, dass sie ganz in der Nähe sind. Wieder Motor an und ab geht’s in die gewiesene Richtung. Da sehen wir sie, weit in der Ferne. Unser Kapitän pirscht sich mit gedrosseltem Motor immer näher an sie heran. Mit bloßem Auge erkennen wir den rosa Schimmer auf dem Buckel des einen Wales, der andere sieht eher grau aus. Anfangs ist die Verfolgung der Tiere sehr aufregend, mal sehen wir sie rechts, mal links vom Boot, mal weit weg und mal recht nahe. Meistens sehen wir nur einen Teil eines Tieres, den Buckel die seltsame spitze Schnauze oder eine Flosse. Nahaufnahmen-nah kommen wir zwar nie an sie heran, aber nah genug, um mit dem Teleobjektiv einige Fotos zu schießen. Fast 30 Minuten lang verfolgen wir die Tiere, bis es langweilig wird und der Kapitän abdreht. Wir haben sie gesehen, die „Pink Dolphins“ von Khanom.
Es sind scheue Tiere, sie schwimmen nie in größeren Gruppen und bevorzugen Küstengewässer von geringer Wassertiefe. Die meisten Flipper in der Bucht von Khanom sind Albinos, eine Mutation der Indo-Pazifischen Buckeldelfine (Sousa Chinensis) und vom Aussterben bedroht.
Wann reisen?
Als beste Reisezeit für einen Besuch in Khanom gelten die Monate Dezember bis Mitte März, ab April kann es mächtig heiß werden. Die Regenzeit soll von Mai bis November stattfinden, allerdings hält sich das Wetter, wie überall auf der Welt, nicht mehr an die früher üblichen Regeln. Wir halten die Monate Juli und August für die angenehmsten in der Region, es sind nur wenig Touristen unterwegs und nur selten kommt gegen Abend ein Regenschauer. Die Wassertemperatur vor der Küste Khanoms liegt relativ gleichmäßig bei 28° Grad.
Anreise nach KhanomMit dem Flugzeug:Von Bangkok Don Mueang Airport nach Nakhon Si Thammarat fliegt dreimal täglich Nok Air (www.nokair.com). Auch Thai Lion Air (www.lionairthai.com) fliegt seit November 2015 zweimal täglich die Strecke. Die Flugzeit beträgt 70 Minuten. Der Transfer mit einem Minivan nach Khanom dauert ca. 90 Minuten. Vom Bangkok Suvarnabhumi Airport nach Surat Thani starten mehrmals täglich Maschinen von Thai Airways (www.thaiairways.com), vom Don Muang Airport nach Surat Thani fliegen Nok Air (www.nokair.com) und Air Asia (www.airasia.com). Die Flugzeit beträgt 70 Minuten. Der Transfer mit einem Minivan nach Khanom dauert ca. eine Stunde. Der nächste internationale Flughafen liegt auf Koh Samui, von dort gehen Fähren nach Don Sak. Vom Don-Sak-Pier fährt ein Songthaew-Taxi nach Khanom. Mit dem Bus:Von Bangkoks Southern Bus Terminal fahren täglich in 12 Stunden Nachtbusse über Surat Thani nach Khanom. Täglich fahren mehrere Züge von Bangkok nach Phunpin, dem Bahnhof von Surat Thani. Von dort nimmt man einen roten Bus zum alten Busbahnhof in der Innenstadt von Surat Thani. Hier steigt man in den Minibus nach Khanom. Mit dem eigenen Wagen kann man die ca. 730 km von Bangkok nach Khanom in 8-10 Stunden schaffen. Von Phuket aus sind es ca. 360 km, für die man etwa 3,5 bis 4 Stunden benötigt. Von Krabi aus sind es ca. 280 km, und man benötigt etwa 3 bis 3,5 h Fahrzeit. |