Polizei in Sri Lanka warnt vor weiteren Anschlagsplänen

Foto: epa/M.a. Pushpa Kumara
Foto: epa/M.a. Pushpa Kumara

COLOMBO (dpa) - Nach den Anschlägen vom Ostersonntag gibt es in Sri Lanka neue Warnungen vor möglichen Angriffen auf Gotteshäuser.

Die Polizei teilte am Freitag auf Twitter mit, dass Islamisten Geheimdienstinformationen zufolge Moscheen der Sufisten angreifen wollten. Der Sufismus ist eine Strömung im Islam mit mystischen Traditionen und Riten. Radikale Islamisten betrachten Sufisten wegen ihrer Toleranz auch anderen Religionen gegenüber als Feinde. Die Sicherheitsvorkehrungen an den Moscheen wurden laut Polizei erhöht.

Die US-Botschaft in Sri Lanka hatte am Donnerstag vor möglichen weiteren Anschlägen auf Gotteshäuser gewarnt. Diese sollten von Freitag bis Sonntag gemieden werden, twitterte die Botschaft am Donnerstag unter Berufung auf die sri-lankischen Behörden.

Die Polizei gab zudem an, Verhöre von festgenommenen Verdächtigen hätten ergeben, dass die Attentäter im Ausland Waffentraining erhalten hätten. Unter den Festgenommenen seien der zweite Befehlshaber der einheimischen Terrorgruppe sowie der Bombenbauer. Der Anführer der Gruppe sei bei den Attacken gestorben.

Die Zahl der Todesopfer bei den Selbstmordanschlägen auf christliche Kirchen und Luxushotels am Ostersonntag wurde inzwischen deutlich nach unten korrigiert. Sri Lankas Gesundheitsministerium teilte am Donnerstagabend mit, dabei seien 253 Menschen ums Leben gekommen - zuvor war von 359 Toten die Rede gewesen.

Die Terrormiliz IS reklamierte die Anschläge für sich. Die Echtheit der Nachricht ließ sich nicht unabhängig überprüfen. Als Täter macht Sri Lanka eine einheimische Islamistengruppe verantwortlich, die aber Hilfe aus dem Ausland bekommen haben müsse.

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