Nakluas Barbesitzer zeigen ein Herz für Thais in Not

Pit Bull Bar, Skylab Bar und Sansibar verteilen Essen an Mittellose

Die Organisatoren Staubi (3.v.l.), Oli (4.v.l.), Frank (5.v.l.) und Nico (6.v.l.) mit ihren Unterstützern vom Bramburi Restaurant, Anton Restaurant und der Polizei. Fotos: Jahner
Die Organisatoren Staubi (3.v.l.), Oli (4.v.l.), Frank (5.v.l.) und Nico (6.v.l.) mit ihren Unterstützern vom Bramburi Restaurant, Anton Restaurant und der Polizei. Fotos: Jahner

PATTAYA: „Einfach unglaublich…“, seufzt Staubi, Gründer des legendären Pit-Bull-Bar-Imperiums an der Naklua Road, Ecke Soi 33. Auch sein Geschäftspartner Frank ist fassungslos: „Sowas habe ich noch nie erlebt…“

Ohne die Hilfe der fleißigen Pit-Bull-Girls hätte die Hilfsaktion wohl kaum in dieser Form umgesetzt werden können.
Ohne die Hilfe der fleißigen Pit-Bull-Girls hätte die Hilfsaktion wohl kaum in dieser Form umgesetzt werden können.

Am Sonntag (26. April 2020) zeigten Nakluas Barbesitzer ein Herz für Thailänderinnen und Thailänder in Not und zogen gemeinsam an einem Strang, um der seit dem Ausbruch der Coronakrise unter Arbeitslosigkeit und Armut leidenden Bevölkerung in Pattaya zu helfen. Pit Bull Entertainment, Skylab Bar und Sansibar Pattaya organisierten eine großangelegte Essen- und Nahrungsmittelausgabe, deren Erfolg alle Erwartungen übertraf. Großzügige Unterstützung erhielten die Organisatoren vom Bramburi Restaurant, vom Anton Restaurant, von der Thai Tshirt Factory und vom Death Messenger MC.

Die Warteschlange reicht bis zum Tesco Lotus an der North Pattaya Road. Beamte der Stadt und Polizei stellen sicher, dass der Abstand zwischen den Anstehenden eingehalten wird.
Die Warteschlange reicht bis zum Tesco Lotus an der North Pattaya Road. Beamte der Stadt und Polizei stellen sicher, dass der Abstand zwischen den Anstehenden eingehalten wird.

Warteschlange bereits am Morgen

Bereits in den frühen Morgenstunden strömten unzählige Einheimische und ausländische Gastarbeiter mehrere Stunden vor dem offiziellen Start der Hilfsaktion wie auf Ameisenpfaden zu dem stadtbekannten Barcenter, das für seine harten Kerle und Verbindungen zur Rockerszene bekannt ist. Verständlich, dass dem Bauleiter der benachbarten Baustelle der Geduldspfaden riss – er rief die Polizei und beschwerte sich, dass die wartenden Menschen den Baubetrieb behindern würden, da die Hinterkipper Schwierigkeiten hätten, die Baustelle zu erreichen oder zu verlassen.

Bevor die Menschen die ersehnten Nahrungsmittel ausgehändigt bekommen, heißt es erstmal: Hände desinfizieren. Eine Auflage der Stadt Pattaya.
Bevor die Menschen die ersehnten Nahrungsmittel ausgehändigt bekommen, heißt es erstmal: Hände desinfizieren. Eine Auflage der Stadt Pattaya.

Hilfsaktion ruft Behörden auf den Plan

Da sich die eintreffenden Beamten nur unter „gewissen Bedingungen“ kooperativ zeigen wollten, benötigte es schließlich einige kurze Telefonate und das Weiterreichen des Hörers, um zu klären, dass die Hilfsaktion bei der Stadt Pattaya im Vorfeld angemeldet und bewilligt wurde. Die ahnungslosen Beamten wurden auch aufgeklärt, dass es sich bei den Organisatoren – Staubi (Pit Bull), Frank (Pit Bull), Oli (Skylab Bar) und Nico (Sansibar Pattaya) – um keine „unbekannten Farangs“ handeln würde, weshalb die „Vorstellungsrunde“ dann auch genauso schnell wieder aufgelöst wurde, wie sie begonnen hatte.

Auch Nasen-Mundschutz-Masken werden kostenlos an die Menschen verteilt.
Auch Nasen-Mundschutz-Masken werden kostenlos an die Menschen verteilt.

Spontanverlegung der Warteroute

Da Staubi, Frank, Oli und Nico mit ihrer Hilfsaktion natürlich nicht beabsichtigt hatten, den Baubetrieb in der Nachbarschaft zum Erliegen zu bringen, entschieden sie sich kurzerhand, die Warteroute in die Soi 33 umzuverlegen. In Rekordzeit wurden blaue Kreuze auf den Straßenbelag geklebt, um die vorgeschriebene Abstandshaltung zwischen den Wartenden zu gewährleisten.

Freiwillige Helfer und Ordner passen auf, dass sich kein Tumult bildet und der Abstand auch bei der Speiseausgabe eingehalten wird.
Freiwillige Helfer und Ordner passen auf, dass sich kein Tumult bildet und der Abstand auch bei der Speiseausgabe eingehalten wird.

Hilfebedarf übertrifft Erwartungen

Dass der Bedarf an Lebensmitteln in der Bevölkerung hoch ist, machte die Warteschlange unmissverständlich klar: Sie reichte vom Barcenter an der Naklua Road über die Soi 33 und die Pattaya Nuea Soi 6 bis zum Tesco Lotus Pattaya Nuea an der North Pattaya Road. Großer Dank gilt Berm und Nat von der Polizei sowie weiteren ehrenamtlichen Helfern, die mit Megafonen bewaffnet sicherstellten, dass Ordnung herrschte und der vorgeschriebene Mindestabstand zwischen den Wartenden eingehalten wurde.

Seit 8.00 Uhr morgens sind die Pit-Bull-Girls damit beschäftigt, Essen zu kochen und alle Vorbereitungen zu treffen.
Seit 8.00 Uhr morgens sind die Pit-Bull-Girls damit beschäftigt, Essen zu kochen und alle Vorbereitungen zu treffen.

Nächste Hilfsaktion am 10. Mai 2020

Mehr als 1.000 Menschen konnten innerhalb von 45 Minuten mit fertig zubereiteten Speisen, u.a. 1.000 Suppen-Rationen; Nahrungsmittel zur Selbstzubereitung wie 600 Pakete Reis, 600 Pakete Instantnudeln und 600 Flaschen Trinkwasser sowie 300 Nasen-Mundschutz-Masken versorgt werden. Traurig hingegen stimmten die Organisatoren die vielen Menschen, die an diesem Nachmittag leer ausgingen. „Wir haben deshalb gleich heute noch beschlossen, dass die nächste Hilfsaktion am Sonntag, 10. Mai 2020 durchgeführt wird“, informiert Frank. Wer sich daran beteiligen möchte, kann mit Frank telefonisch unter der Rufnummer +66(0)81-575.2104 oder per E-Mail in Kontakt treten.

Großer Dank an Pit-Bull-Girls und Unterstützer

„Der größte Dank gebührt jedoch nicht uns als Organisatoren, sondern unseren fleißigen Mädels, die alles seit den frühen Morgenstunden vorbereitet haben. Und natürlich allen Unterstützern, wie Bramburi Restaurant, Anton, Restaurant, Thai Tshirt Factory und dem Death Messenger MC, die sich spontan bereiterklärten, das Projekt zu unterstützen“, betont Staubi.

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