MAE SOT: Angesichts der zunehmenden Unruhen und Kämpfe in Myanmar hat der thailändische Premierminister Srettha Thavisin entschiedene Maßnahmen zur Sicherung der Grenze und des Luftraums angekündigt.
Die thailändischen Streitkräfte wurden angewiesen, den Luftraum streng zu kontrollieren und das Eindringen von Militärflugzeugen aus Myanmar strikt zu unterbinden. Diese Anweisung erfolgte nach einer intensiven Beratung mit General Charoenchai Hinthao, dem Chef der thailändischen Armee, und ACM Phanpakdee Pattanakul, dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe.
„Die Situation ist unter Kontrolle, doch wir müssen wachsam bleiben“, betonte Premier Srettha während einer Pressekonferenz. „Ein Übergreifen des Konflikts nach Thailand wäre inakzeptabel.“
Die militärischen Spannungen an der Grenze haben sich verstärkt, nachdem die strategisch wichtige Stadt Myawaddy von myanmarischen Widerstandskräften eingenommen wurde. Diese Entwicklung hat nicht nur Auswirkungen auf den politischen Machtkampf in Myanmar, sondern bedroht auch die wirtschaftliche Stabilität und Sicherheit in der Grenzregion.
Die thailändische Regierung bereitet sich zudem auf einen möglichen Zustrom von Flüchtlingen vor. „Wir haben Maßnahmen ergriffen, um den Bürgern Myanmars, die vor den Kämpfen fliehen, zu helfen“, erklärte Srettha. In Mae Sot wurden bereits temporäre Unterkünfte in Tempeln und einem Sportstadion eingerichtet, um bis zu 10.000 Flüchtlingen Zuflucht zu bieten.
Die Luftwaffe Thailands überwacht kontinuierlich die Luftoperationen über Myanmar mittels ihrer Radarsysteme. Bisher wurde keine direkte Bedrohung für Thailand festgestellt, doch die Streitkräfte bleiben in höchster Alarmbereitschaft. „Eine Staffel von F-16-Kampfjets steht jederzeit bereit, um innerhalb von 15 Minuten starten zu können“, unterstrich ACM Phanpakdee.
Diese militärischen Vorkehrungen gehen Hand in Hand mit diplomatischen Bemühungen. Der Chef der myanmarischen Luftwaffe wird erwartet, um die angespannten Beziehungen zu besprechen und eine friedliche Lösung zu finden. Außenminister Parnpree Bahiddha-Nukara besuchte ebenfalls die Grenzregion, um sich ein Bild von der Lage zu machen und die Zusammenarbeit mit lokalen Sicherheitskräften zu koordinieren.
Die Entwicklungen in Myanmar bleiben jedoch ungewiss. Nach dem Militärputsch im Jahr 2021 hat sich die nationale Krise zu einer breit angelegten Widerstandsbewegung entwickelt, die nun auch die Unterstützung etablierter ethnischer Rebellengruppen genießt. Diese Dynamik könnte zu weiteren militärischen Eskalationen führen, was die Region vor neue Herausforderungen stellt.