Korruption und Verschwörung im Fall des Red-Bull-Erben

Vicha Mahakun. Foto: The Nation
Vicha Mahakun. Foto: The Nation

BANGKOK: Eine von Premierminister Prayut Chan-o-cha in Auftrag gegebene Untersuchung ist zu dem Schluss gekommen, dass Korruption und Verschwörung der Ermittler Vorayuth „Boss" Yoovidhya offenbar geholfen haben, der Anklage wegen eines tödlichen Unfalls mit Fahrerflucht im Jahr 2012 zu entkommen.

Prayut will gegen mindestens zehn Personen vorgehen, die in dem Bericht genannt werden, der ihm von dem von Vicha Mahakun geleiteten Untersuchungsausschuss übergeben wurde. Zu den zehn sollen sowohl Polizeibeamte als auch Staatsanwälte gehören. Der Premierminister teilte der Presse auch mit, dass ein Untersuchungsausschuss eingesetzt werden soll, der fünf von Vichas Ausschuss hervorgehobene Punkte weiter verfolgen soll.

Bei der Bekanntgabe des Berichts bestätigte Vicha den weit verbreiteten Verdacht, dass der Fall durch Korruption und eine Verschwörung, mit der der Red-Bull-Erbe von einer Strafe davonkam, belastet war. „Die Beweise weisen eindeutig darauf hin, dass die Ermittler nicht professionell gearbeitet haben, da einige Behauptungen im Fallbericht ausgelassen wurden", so Vicha.

Die Untersuchung ergab, dass die Polizei etwa sechs Monate brauchte, um den Fall zu untersuchen, aber den Angeklagten nicht, wie von der Staatsanwaltschaft angeordnet, vor Gericht schickte. Der Ausschuss fand Beweise für Korruption und Verschwörung unter den Beamten, die von der Erhebung falscher Beweise bis hin zur Zusammenarbeit zwischen Staatsanwälten, Regierungsbeamten und Rechtsanwälten reichten, um den Justizprozess aufzuhalten. Vicha verglich die Korruption mit einem giftigen Baum, der giftige Früchte hervorbringt. „Wir haben eine neue Untersuchung vorgeschlagen, die bei Null anfängt.“ Vicha schlug weiter vor, dass die Verjährung der Anklage für Verdächtige, die vor der Justiz fliehen, ausgesetzt werden sollte.

Auch hochrangige Regierungsbeamte sollen in den Fall verwickelt sein. Vicha will sich mit der Antikorruptionskommission für den öffentlichen Sektor (PACC) und der Nationalen Antikorruptionskommission (NACC) bei der weiteren Untersuchung des Falles abstimmen.

Vorayuth wurde ursprünglich angeklagt, mit seinem Ferrari den Motorradpolizisten Sergeant Maj Wichian Klanprasert im Bangkoker Bezirk Thong Lor angefahren und getötet zu haben. Der Red-Bull-Erbe floh jedoch im Jahr 2017 aus dem Land, und der Fall wurde im Juni dieses Jahres von der Staatsanwaltschaft abgeschlossen, ohne dass sich Vorayuth vor Gericht verantworten musste.

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