Paus soll Familienministerin werden

Danyal Bayaz (L) und Lisa Paus (R) von der Bundespartei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sprechen vor dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestages in Berlin zu den Medien. Foto: epa/Hayoung Jeon
Danyal Bayaz (L) und Lisa Paus (R) von der Bundespartei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sprechen vor dem Finanzausschuss des Deutschen Bundestages in Berlin zu den Medien. Foto: epa/Hayoung Jeon

BERLIN: Die Grünen-Finanzpolitikerin Lisa Paus soll neue deutsche Familienministerin werden. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag aus Parteikreisen bestätigt.

Zuvor hatten auch andere Medien darüber berichtet. Paus soll damit die Nachfolge von Anne Spiegel übernehmen, die am Montag ihren Rücktritt angekündigt hatte.

Die 53-jährige Diplom-Volkswirtin Paus gehört dem linken Parteiflügel an. Sie kommt aus dem Landesverband Berlin und sitzt seit 2009 im Bundestag. Sie hat jahrelange Erfahrung in der Finanz- und Wirtschaftspolitik gesammelt, gilt aber auch als einer der führenden Köpfe hinter dem grünen Konzept für eine sogenannte Kindergrundsicherung.

Deren Einführung wird auch für die neue Familienministerin das wichtigste Projekt sein. Sie ist eines der zentralen Vorhaben der sogenannten Ampel-Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und Liberalen.

Spiegel hatte ihren Rücktritt angekündigt, nachdem bekanntgeworden war, dass sie kurz nach der Flutkatastrophe im vergangenen Sommer in einen vierwöchigen Familienurlaub gefahren war. Sie war damals Umweltministerin des Bundeslandes Rheinland-Pfalz und damit für das Krisenmanagement mit verantwortlich.

Bei der Flutkatastrophe Mitte Juli 2021 kamen in den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen mehr als 180 Menschen ums Leben. Rund 750 Menschen wurden in Rheinland-Pfalz verletzt und große Teile der Infrastruktur sowie Tausende Häuser zerstört. Viele Menschen leben noch immer in Not- oder Ausweichquartieren.

Parteichefin Ricarda Lang hatte im Vorfeld klar gemacht, dass eine Frau auf Spiegel folgen solle und Kompetenz ein wichtiges Kriterium sei. Für die Grünen ist allerdings auch die Zugehörigkeit zu einem der Flügel, Realos oder Linke, ein wichtiges Kriterium. Drei der fünf grünen Bundesminister sind nun auch künftig Realos, zwei gehören damit ebenso wie Spiegel dem linken Flügel an.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.