Der Krimi «Ein Kind wird gesucht» auf Arte

25. November: Wie alles begann

Ingo Thiel (Heino Ferch, l) und Mario Eckartz (Felix Kramer, r) suchen Zeugen, die etwas gesehen haben oder am Tatzeitpunkt an der Stelle waren, wo Mirco zum letzten Mal gesehen wurde in einer Szene aus «Ein Kind ... Foto: Kerstin Steller/Zdf/dpa
Ingo Thiel (Heino Ferch, l) und Mario Eckartz (Felix Kramer, r) suchen Zeugen, die etwas gesehen haben oder am Tatzeitpunkt an der Stelle waren, wo Mirco zum letzten Mal gesehen wurde in einer Szene aus «Ein Kind ... Foto: Kerstin Steller/Zdf/dpa

BERLIN: Es ist der Alptraum von Eltern: Der zehnjährige Mirco kommt abends nicht nach Hause und bleibt verschwunden. Als Vater und Mutter am nächsten Morgen sein Verschwinden bemerken, beginnt eine verzweifelte Suche nach dem Kind. Irgendwann ist klar: Es geht um ein Verbrechen. 144 Tage dauert es, dann spricht Chef-Ermittler Ingo Thiel (Heino Ferch) den Satz: «Wir haben ihn.» Der Sender Arte zeigt das auf einer wahren Begebenheit beruhende Drama «Ein Kind wird gesucht» aus dem Jahr 2017 am Freitag um 20.15 Uhr. Packende eineinhalb Stunden mit fast schon dokumentarischem Charakter. Stark in der Rolle der Eltern: Silke Bodenbender und Johann von Bülow.

Vier Teile umfasst inzwischen die TV-Reihe um die Fälle von Ingo Thiel. Nach dem Auftakt, die noch eine Verfilmung eines echten Falls von Thiel war, spielte der zweite Fall 2019 in Duisburg und handelte von den dortigen Mafiamorden, bei denen in Wirklichkeit nicht Thiel, sondern der Duisburger Heinz Sprenger als Ermittler das Sagen hatte. Der dritte Fall zeichnete 2021 den Fall einer 14-Jährigen nach, die nach dem Schwimmtraining verschwindet. Wie schon bei diesem Film wurden Orte und Zeiten auch beim bisher letzten, vierten Krimi von 2022 nicht eins zu eins wiedergegeben, um noch lebende Beteiligte zu schützen.

Als Chef-Ermittler Thiel überzeugt Heino Ferch. Der Fall Mirco lässt ihn nicht los, mit feinem Gespür folgt er jeder noch so kleinen Spur. Für seine Kinder hat er kaum noch Zeit, raucht Zigarette um Zigarette. Die mühevolle Polizeiarbeit rückt in den Fokus des Filmes. Bei der Suche nach dem Kind sind Spürhunde im Einsatz, Tornado-Flugzeuge suchen mit Wärmebildkameras die Gegend ab. Zeugen werden befragt, und auch «Aktenzeichen XY...» berichtet über den Fall.

Nach und nach setzt sich das Puzzle zusammen. Immer mehr Kleidungsstücke des Kindes tauchen auf, das Fahrrad, das gesuchte Auto des Täters. Thiel arbeitet sich an den Unbekannten heran. Er ist sich sicher: Der Mann kommt aus der Umgebung. Auch die Eltern müssen sich unangenehme Fragen gefallen lassen. Haben sie etwas mit dem Verschwinden zu tun? Oder könnte der Täter aus der Kirchengemeinde der Familie stammen?

Silke Bodenbender und Johann von Bülow lassen die Verzweiflung der Eltern spürbar werden. Das Paar ringt mit seinem Glauben. «Es wird alles gut, Gott ist da», tröstet der Vater seine Frau. Später verliert er selbst beinahe sein Vertrauen zu Gott. Als die Zeugenhinweise weniger werden und die Ermittlungen ins Stocken geraten, startet die Mutter unter Tränen einen Aufruf im Fernsehen. Sie sei die einzige, die den Täter aus der Reserve locken können, ist Thiel überzeugt. Aber nichts passiert.

Mit seinem Kollegen Mario Eckartz (Felix Kramer) lässt er nicht locker. Als Mircos Mutter und seine beiden Schwestern den Polizisten am Nikolaustag Schokolade schenken, halten es die Kommissare kaum aus. Die Zuversicht der Frau können sie nur schwer ertragen. Ausgerechnet am ersten Weihnachtsfeiertag, dem 113. Tag seit Mircos Verschwinden, keimt Hoffnung auf. Die Polizei hat die Handynummer des vermeintlichen Täters. Die Suche ist aber noch nicht am Ende.

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