Biden besucht Europa - erste Auslandsreise als US-Präsident

Der US-Präsident Joe Biden verlässt die Holy Trinity Catholic Church in Washington. Foto: epa/Chris Kleponischris Kleponis
Der US-Präsident Joe Biden verlässt die Holy Trinity Catholic Church in Washington. Foto: epa/Chris Kleponischris Kleponis

WASHINGTON: Als der Besucher noch Donald Trump hieß, hielten viele Staats- und Regierungschefs in Europa den Atem an. Unter Joe Biden wollen die USA wieder mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten. Auf der anderen Seite des Atlantiks erwarten den US-Präsidenten auch schwierige Themen.

Bei seiner ersten Auslandsreise als US-Präsident kommt Joe Biden an diesem Mittwoch nach Europa. Der Präsident und die First Lady Jill Biden brechen am Morgen (14.10 Uhr MESZ) in Washington auf - nach der Ankunft am Abend (Ortszeit) treffen sie zunächst mit US-Soldaten in der Grafschaft Suffolk in Großbritannien zusammen. Biden ist seit Januar Präsident, wegen der Corona-Pandemie hatte er zunächst nur Reisen innerhalb des Landes unternommen.

Am Donnerstag steht ein Gespräch Bidens mit dem britischen Premierminister Boris Johnson in der Nähe von Cornwall an. Dort tagt dann von Freitag bis Sonntag der G7-Gipfel, an dessen Rande ein Treffen Bidens mit Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet wird. Zum Abschluss ihres Besuches in Großbritannien werden der US-Präsident und die First Lady am Sonntag von Königin Elizabeth II. auf Schloss Windsor nahe London empfangen.

Am Montag nimmt Biden am Nato-Gipfel in Brüssel teil, wo am Tag darauf ein Spitzentreffen mit EU-Vertretern auf dem Programm steht. Am Mittwoch kommender Woche ist dann ein mit Spannung erwartetes Gipfeltreffen Bidens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Genf geplant, bevor der US-Präsident nach Washington zurückkehrt.

Das Weiße Haus teilte mit: «Diese Reise wird Amerikas Engagement unterstreichen, die Demokratien der Welt zu versammeln, um gemeinsam die Spielregeln für das 21. Jahrhundert zu gestalten, unsere Werte zu verteidigen und die größten Herausforderungen der Welt anzugehen.»

Unter Bidens Vorgänger Donald Trump waren die Beziehungen zwischen den USA und vielen Verbündeten schwer belastet, die G7 hatte massiv an Bedeutung verloren. Biden hat versprochen, das angespannte Verhältnis zu den Partnern und Verbündeten wieder zu normalisieren.

Beim Gipfelmarathon liegt eine ganze Reihe an Themen auf dem Tisch: dazu gehören die Herausforderungen, die die Großmächte China und Russland an die westlichen Demokratien stellen, der Kampf gegen die Corona-Pandemie und die ungleich verlaufenen Impfkampagnen, der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan, Handelsstreitigkeiten und der Klimawandel.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, sagte am Vortag der Abreise auf eine entsprechende Reporter-Frage, Biden bereite sich seit 50 Jahren auf die Reise vor - wohl eine Anspielung auf die lange politische Karriere des 78-Jährigen und dessen vergangenes Bestreben, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Er kenne die Weltbühne und zahlreiche Staats- und Regierungschefs seit Jahrzehnten, und es gehe nichts über persönliche Begegnungen, sagte Psaki.

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