Bayern München nimmt Kurs auf die Titelverteidigung

Foto: Pixabay
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Die Deutsche Fußball-Bundesliga versprach dieses Jahr so viel Spannung, wie selten zuvor. Obwohl man vor Saisonstart davon ausgehen musste, dass Bayern München neuerlich einen Sololauf hinlegen würde, entwickelte sich vieles rasch völlig anders.

Bereits zum Start musste man in München erkennen, dass der Auftakt wohl wieder nicht geglückt ist. Monatelange Diskussionen über mögliche oder unmögliche Verstärkungen des Kaders führten zur einer Missstimmung bei Fans und Medien.Die Vereinsführung rund um den damals Noch-Präsident Uli Hoeneß reagierte zunehmend gereizt. In weiterer Folge endete die sportliche Talfahrt schließlich so, wie sie beim Serienmeister immer endet. Der Trainer musste gehen, alle Zeichen standen auf Neubeginn. Dieser war nicht der Erste seiner Art und auch diesmal zumindest finanziell kein großes Problem. Schließlich hat die Führung in der Vergangenheit immer auf eine solide Basis geachtet.

Gesunde Finanzen garantierten bisher den Erfolg

Anders als andere Top-Vereine in Europa hat Bayern München nie auf teure Superstars gesetzt, sondern versucht Talente früh zu entdecken, oder selbst zu entwickeln. Das hat sich auch auf die Finanzsituation des Vereins ausgewirkt. Die kerngesunden Finanzen kommen nicht vor irgendwo her. Während Konkurrenten, wie der FC Barcelona mit Lionel Messi und Juventus Turin mit Cristiano Ronaldo jeweils einen
der Top-Verdiener der Sport Superstars verpflichtet haben, kommen die Bayern mit vergleichsweise günstigen Stars über die Runden. Das führt zwar manchmal dazu, dass begehrte Fußballer ins Ausland gehen, doch summa summarum hat sich die Konsequenz der Bayern-Bosse bisher bezahlt gemacht. Während Lionel Messi weit über 50 Millionen Dollar pro Jahr verdient blieben die Bayern-Stars immer in einem verkraftbaren Budgetrahmen. Selbst in der aktuellen Saison wurden keine teuren Stars gekauft, sondern zunächst einmal nur geliehen, wie beispielsweise Philippe Coutinho vom FC Barcelona. Dieser sorgsame Umgang mit dem Geld war auch diesmal mit ausschlaggebend dafür, dass der Verein nicht in noch mehr Turbulenzen geriet, sondern in Ruhe seine weiteren Schritte überlegen konnte.

Der Ersatzmann zeigt auf

Offenbar wollte man die Fehler der Vergangenheit diesmal vermeiden. Als ersten Schritt beförderte das Management den bisherigen Co-Trainer Hansi Flick zum neuen Cheftrainer. Das sollte sich als goldrichtige Entscheidung erweisen. Flick gelang es innerhalb kürzester Zeit die Mannschaft zu stabilisieren und die Leistungsträger neu zu motivieren. Gerade Thomas Müller, um den es während der Zeit von Trainer Niko Kovač zahlreiche Diskussionen gegeben hatte, blühte wieder auf und entwickelte sich zu dem Leistungsträger, der er immer schon gewesen war. Schritt um Schritt kämpften sich die Münchner zurück und meldeten ihren Anspruch auf die Tabellenspitze an.

Unterdessen rückten die Spitzenteams immer weiter zusammen. Gegen Ende der Hinrunde zeichnete sich ein Vierkampf um die Führung ab. Neben Borussia Mönchengladbach, RB Leipzig, dem Dauerrivalen Borussia Dortmund schloss auch der FC Bayern München zur Spitze auf. Die Winterpause wurde zur Leisten-Operation von Robert Lewandowski genutzt. Gerade auf ihn konnte sich die Mannschaft immer verlassen. Der Stürmer-Star aus Polen hatte selbst in der größten Krise verlässlich wie ein Uhrwerk getroffen. Kaum genesen, kehrte er in das Team zurück, als wäre nichts gewesen. Seine Treffsicherheit war mitverantwortlich dafür, dass der Plan von Bayern München schneller aufging, als erwartet. Kaum war die Rückrunde der Deutschen Fußball-Bundesliga gestartet, nahm der Titelverteidiger Kurs auf die Spitze. Die Übung sollte gelingen, denn gleichzeitig vergab der Herbstmeister RB Leipzig Punkt um Punkt. Alles schien auf eine Vorentscheidung im Duell der beiden Spitzenteams hinauszulaufen. Bayern München empfing RB Leipzig in der Allianz Arena, doch das Match endete Remis und vertagte die Entscheidung.

Bleibt Hansi Flick als Chef erhalten?

Das sollte sich in weiterer Folge als bedeutungslos erweisen, denn die Münchner nutzen zwei weitere Remis der Ostdeutschen, um voll zu punkten. Während RB Leipzig in der Tabelle auch noch hinter Borussia Dortmund abrutschte, eroberte die Mannschaft von Hansi Flick die Führung. Damit sind im deutschen Fußball wieder die gewohnten Verhältnisse hergestellt. Der FC Bayern München führt, Borussia Dortmund folgt und die dritte Kraft RB Leipzig lauert dahinter. Ob und wie diese Saison einen Meister kürt, wird sich in den nächsten Wochen weisen. Bayern München ist zurück an der Spitze und der Ersatzmann Hansi Flick darf auf eine Verlängerung als Cheftrainer in München hoffen.

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