Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Foto: EPA-EFE/Alejandro Garcia
Foto: EPA-EFE/Alejandro Garcia

United Airlines trotz Umsatzsprungs mit Quartalsverlust

CHICAGO: Die US-Fluggesellschaft United Airlines ist mit roten Zahlen ins Geschäftsjahr gestartet. In den drei Monaten bis Ende März fiel unterm Strich ein Verlust von 194 Millionen Dollar (177 Mio Euro) an, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Immerhin dämmte die Airline das Minus deutlich ein - vor einem Jahr hatte es angesichts starker Belastungen durch die Corona-Variante Omikron noch bei 1,4 Milliarden Dollar gelegen.

Eigentlich laufen die Geschäfte bei United dank der Erholung des Flugverkehrs von der Pandemie jedoch gut. Die Erlöse legten im ersten Quartal im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar zu. Allerdings ächzt das Unternehmen unter hohen Ausgaben etwa für Gehälter, Airport-Gebühren und Wartung der Flugzeugflotte - besonders aber für Kerosin. Ein positiver Geschäftsausblick hievte die Aktie nachbörslich aber mit knapp zwei Prozent ins Plus.


Drohne am Himmel - Landungen in Lissabon eine Stunde lang ausgesetzt

LISSABON: Wegen der Sichtung einer Drohne hat der Flughafen der portugiesischen Hauptstadt Lissabon für eine Stunde alle Landungen ausgesetzt.

Zehn Flüge seien am Dienstag aufgrund des Zwischenfalls umgeleitet worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf die zuständigen Behörden. Die Starts seien nicht betroffen gewesen. Um 11.27 Uhr Ortszeit (12.27 Uhr MESZ) habe sich die Situation wieder normalisiert, teilte ein Sprecher der nationalen Flugaufsichtsbehörde NAV mit. «Eine Drohne hat die Sicherheit des Flugverkehrs gefährdet», hieß es. Was mit dem Fluggerät nach der Sichtung geschah, wurde nicht mitgeteilt.


Billigflieger Easyjet hebt Gewinnprognose erneut an

LUTON: Eine starke Nachfrage stimmt den britischen Billigflieger Easyjet zuversichtlicher. In diesem Geschäftsjahr (bis Ende September) dürfte der bereinigte Vorsteuergewinn die von Experten erwarteten 260 Millionen Pfund (294 Mio Euro) übertreffen, teilte der Ryanair-Rivale am Dienstag mit. Damit legt Easyjet-Chef Johan Lundgren die Latte zum zweiten Mal in diesem Jahr höher: «Wir sehen eine anhaltend starke Buchungsdynamik für den Sommer, da Kunden ihre Ausgaben für Reisen priorisieren.» Für die wichtigsten Reisemonate Juli bis September will Easyjet ähnlich viele Flüge anbieten wie vor der Pandemie im Sommer 2019.

Im abgelaufenen Quartal zählte Easyjet gut 15,6 Millionen Passagiere und damit 35 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, als die Pandemie das Geschäft noch stärker belastet hatte. Die Auslastung der Maschinen stieg von 78 auf 88 Prozent. Im gesamten Winterhalbjahr von Oktober bis März sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 80 Prozent auf 2,7 Milliarden Pfund nach oben.


Und BDL Verdi ruft zu zweitägigen Warnstreiks an drei Flughäfen auf

BERLIN: An den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg und Köln/Bonn müssen sich die Passagiere an den nächsten Tagen wieder auf spürbare Behinderungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi rief für Donnerstag und Freitag die Beschäftigen im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle und in Servicebereichen der drei Flughäfen zu ganztägigen Warnstreiks auf. «Es ist im Zusammenhang mit dem Streik mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen», warnte Verdi am Dienstag. Die Luftfahrtbranche kritisierte den erneuten Ausstand.

Der Hamburger Flughafen kündigte an, dass wegen des Warnstreiks am Donnerstag und Freitag alle Abflüge gestrichen würden. Nach aktuellem Stand müssten 152 Abflüge am Donnerstag und 156 am Freitag ausfallen oder ohne Passagiere stattfinden. Landungen seien zwar weiter möglich. Allerdings müsse auch bei den Ankünften mit Flugstreichungen und Verspätungen gerechnet werden. Betroffen seien an beiden Tagen in Hamburg insgesamt fast 80.000 Fluggäste.

Hintergrund der Warnstreiks sind die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen. Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend und nicht einigungsfähig, betonte die Gewerkschaft. Die Verhandlungen sollen am 27. und 28. April fortgesetzt werden.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) kritisierte, die andauernde Abfolge von Streiks an verschiedenen Flughäfen in Deutschland habe nichts mehr mit Warnstreiks zu tun. «Mit den erneuten Streiks erschweren die Gewerkschaften die intensiven Vorbereitungen auf den Sommerreiseverkehr», sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow. «Leidtragende sind die Reisenden und auch unsere Unternehmen, die sich nach den pandemiebedingten Reisebeschränkungen jetzt wieder für einen reibungslosen Flugbetrieb engagieren», sagte von Randow weiter.

Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde laut BDL an etwa jedem elften Tag an einem Flughafen gestreikt. Wegen des großflächigen Streiks am 26. und 27. März 2023 hätten an diesen beiden Tagen rund 3500 Flüge gecancelt werden müssen. Damit überschreite die Zahl der gestrichenen Flüge aufgrund von Streiks in diesem Jahr bereits deutlich die Zahl der gestrichenen Flüge im gesamten Jahr 2019. Damals waren es im gesamten Jahr 3300 Flüge, die laut dem BDL wegen Streiks nicht stattfinden konnten.


Befreiungsaktion für Neuseeländer in Papua gescheitert - Soldat tot

JAKARTA: Seit zwei Monaten ist ein Pilot aus Neuseeland in Papua in der Hand von Rebellen. Das Militär will ihn befreien - bisher ohne Erfolg.

In der indonesischen Unruheprovinz Papua ist der Versuch des Militärs zunächst gescheitert, einen entführten neuseeländischen Piloten aus der Hand separatistischer Rebellen zu befreien. Ein Soldat sei im Dschungel getötet worden, vier weitere würden vermisst, nachdem die Gruppe am Wochenende in einen Hinterhalt geraten sei, teilte das Militär am Dienstag mit. Die Rebellen hatten erklärt, 15 Soldaten getötet zu haben - der Chef der indonesischen Streitkräfte, Yudo Margono, bezeichnete dies aber als Falschnachricht.

Rebellen der West Papua National Liberation Army (TPNPB) hatten am 7. Februar im abgelegenen Distrikt Nduga ein kleines Verkehrsflugzeug in Brand gesetzt und den Piloten der lokalen Fluglinie Susi Air verschleppt. Seither haben die Kidnapper mehrmals Videos und Fotos von ihrer Geisel veröffentlicht. Der verschleppte Philip Mehrtens war darauf umringt von teils schwer bewaffneten Indigenen zu sehen.

Am Sonntag hatte die TPNPB betont, sie werde die bewaffneten Angriffe fortsetzen, falls Indonesien sich weigere, Friedensgespräche unter Beteiligung der UN zu führen. «Die Vereinten Nationen und Neuseeland müssen Indonesien unter Druck setzen, damit sie ihre Militäroperationen einstellen und unter Vermittlung eines neutralen Dritten verhandeln», sagte Rebellensprecher Sebby Sambom.

Die TPNPB will die Unabhängigkeit von Indonesien. Die Region Papua in der westlichen Hälfte Neuguineas ist schon seit den 1960er-Jahren Schauplatz separatistischer Aufstände. Die Provinz wurde 1969 in einer von den Vereinten Nationen unterstützten Abstimmung dem Inselstaat einverleibt. Seit Jahren kommt es immer wieder zu gewaltsamen Konflikten in der rohstoffreichen Region. Der Osten der nördlich von Australien liegenden Insel ist das Land Papua-Neuguinea.

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