BANGKOK: Zwei ausländische CNN-Reporter, die den Tatort im Kindertageszentrum in Nong Bua Lamphu betreten hatten, wo ein ehemaliger Polizist am vergangenen Donnerstag Dutzende von Menschen, darunter viele Kinder, erschossen und erstochen hatte, wurden zu einer Geldstrafe verurteilt.

Die beiden Reporter – Anna Coren, 47, aus Australien und Daniel Hodge, 34, aus Großbritannien – wurden von Thailands Polizeichef Pol Gen Damrongsak Kittipraphat und seinem Stellvertreter Pol Gen Surachate („Big Joke“) Hakpan zu den Vorwürfen befragt.

Gegenüber dem thailändischen Nachrichtenportal „Daily News“ sagte „Big Joke“, dass er davon überzeugt sei, dass die beiden Reporter den Tatort nicht absichtlich verletzt und sie um Erlaubnis gefragt hätten.

Sie wurden ins Innere des Gebäudes geführt, wo sie mit den Dreharbeiten begannen und später über einen Zaun stiegen, als der Tatort abgesperrt worden war. Dies geschah nach einer Kranzniederlegung. „Big Joke“ betonte gegenüber der Presse, dass es sich um ein ‚Missverständnis‘ gehandelt habe.

Fest steht, dass die beiden Reporter von Hongkong nach Thailand auf dem Luftweg eingereist waren. Nach dem Betreten des Tatorts seien sie laut „Big Joke“ nicht aus Thailand geflohen, sondern hätten sich in Udon Thani aufgehalten. Ihr Handeln war nicht vorsätzlich.

Da sie über ein Touristenvisum verfügten und nicht arbeiten durften, wurden beide jedoch zu einer Geldstrafe von 5.000 Baht verurteilt und von der Polizei zum Flughafen begleitet, damit sie ausreisen konnten.

Sie sagten, sie wollten ohnehin so bald wie möglich abreisen. CNN zeigte sich peinlich berührt von dem Vorfall, der die Presseethik in Frage stellt.

Thailands Nationaler Polizeichef betonte, dass die beiden Reporter nicht auf die „Black-List“ gesetzt werden würden. Er bat sie jedoch um das Löschen des Filmmaterials vom Tatort.