Richterspruch gegen Yingluck in verschlossenen Umschlägen

Foto: The Nation
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BANGKOK: Die neun Richter am Obersten Gerichtshof für Straftaten von Politikern haben über die mutmaßliche Pflichtverletzung der ehemaligen Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra beim Reisförderprogramm geurteilt, aber ihr Spruch befindet sich weiterhin in verschlossenen Umschlägen.

Die neun Umschläge wären am letzten Freitag erst geöffnet worden, wenn Yingluck vor Gericht erschienen wäre. Nach einem Bericht der „Nation“ bleiben die Umschläge mit den individuellen Urteilen bis zu der auf den 27. September verschobenen Urteilsverkündung geschlossen. Erst dann, also kurz vor der Verlesung, werden die Umschläge geöffnet. Die Mehrheit der Richtersprüche entscheidet dann über schuldig oder nicht schuldig. Die neun Richter dürfen untereinander nicht über ihre Entscheidung sprechen. Fazit: Das Urteil sollte nicht bekannt sein.

Während der Militärrat NCPO am Wochenende Spekulationen als falsch bezeichnet hat, er habe Yingluck Shinawatra erlaubt, das Land zu verlassen, will die Thai Constitution Protection Association am Montag bei der National Anti-Corruption Commission (NACC) eine Untersuchung gegen den stellvertretenden Ministerpräsidenten General Prawit Wongsuwan und den Leiter der nationalen Polizei General Chakthip Chaichinda beantragen. Die NACC soll herausfinden, ob beide ihre Pflicht verletzt haben und Yingluck bei der Flucht geholfen haben. Die ehemalige Ministerpräsidentin sei scharf überwacht worden, deshalb habe sie nicht ohne Wissen der Sicherheitsdienste fliehen können.

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