BUDAPEST: Zum geplanten Besuch des schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in Budapest, der damit die bislang hinausgezögerte Ratifizierung von Schwedens Nato-Beitritt durch Ungarns Parlament erreichen will, schreibt die regierungsnahe ungarische Tageszeitung «Magyar Nemzet» am Mittwoch:
«Unter normalen Umständen hätte der Besuch von Ulf Kristersson in einem EU-Staat, der demnächst sein atlantischer Verbündeter wird, in etwa denselben Nachrichtenwert wie der tägliche Wasserstand der Donau bei Gönyü. Aber heute leben wir in anderen Zeiten. Der Westen lebt zusammen mit der Ukraine seit genau zwei Jahren in einer Kriegspsychose, daher wird alles gegen Wladimir Putin interpretiert, der Osama bin Laden in der Reihe der Antichristen abgelöst hat. (...) Wir hatten (...) Probleme mit den Schweden, das ist (...) kein Geheimnis. Anti-ungarische Propaganda verbreitete sich in den schwedischen öffentlichen Medien und sogar im Bildungssystem. Wir sind fast gleich große Länder, es ist auch klar, dass wir über Migration und Gender-Ideologie unterschiedlich denken, aber das sollten wir tolerieren können.»