PRAG: Die Sicherheitskontrollen vor der bei Touristen beliebten Prager Burg werden deutlich gelockert. Die Besucher sollen künftig nur noch stichprobenartig überprüft werden, wie der neue tschechische Präsident Petr Pavel am Montag bekanntgab.
Der General außer Dienst steht seit Anfang März an der Staatsspitze. Die Burg auf dem Hradschin dient als offizieller Amtssitz des Staatsoberhaupts und gilt zugleich als meistbesuchtes Baudenkmal in Tschechien.
Seit 2016 mussten alle Besucher des weiträumigen Geländes Kontrollstellen mit Metalldetektoren durchlaufen und ihr Gepäck inspizieren lassen. Das führte während der Hauptsaison im Sommer häufig zu langen Warteschlangen vor den Eingängen. Das gesamte historische Zentrum der «Goldenen Stadt» einschließlich der Prager Burg zählt seit 1992 zum Unesco-Weltkulturerbe.
Im September 2015 war es auf dem Burggelände zu einem kuriosen Zwischenfall gekommen: Mitglieder einer Künstlergruppe kletterten auf ein Dach und ersetzten die Präsidentenstandarte durch eine riesige rote Unterhose.
Dies wurde als Kritik am damaligen Präsidenten Milos Zeman gewertet, der sich für eine Annäherung an das kommunistische China einsetzte. Ein Gericht verurteilte zwei Teilnehmer der Aktion zu sechsmonatigen Bewährungsstrafen.