Chef der deutschen Bischöfe im Vatikan wegen umstrittener Reform

Bischof von Limburg Georg Bätzing. Foto: epa/Anna Szilagyi
Bischof von Limburg Georg Bätzing. Foto: epa/Anna Szilagyi

ROM/BONN: Nach langem Warten hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, einen Gesprächstermin zum Streitthema Kirchenreform im Vatikan bekommen.

Am 22. März trifft der Limburger Bischof sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mit Kurienkardinälen, um die Pläne der deutschen Katholiken zur Gründung eines Synodalen Ausschusses zu erläutern. Dieser Ausschuss soll einen Synodalen Rat vorbereiten, in dem die Bischöfe später gemeinsam mit Laienvertretern des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) beraten und entscheiden wollen. Der Vatikan hält das für unvereinbar mit dem katholischen Kirchenrecht - die Befugnis zu Entscheidungen sei im Wesentlichen den geweihten Bischöfen vorbehalten.

Die ursprünglich geplante Ratifizierung der Satzung des Synodalen Ausschusses bei der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in diesem Monat in Augsburg hatte der Vatikan per Brandbrief an Bätzing verhindert. Bätzing ist seinerseits davon überzeugt, dass das Vorhaben dem Kirchenrecht keineswegs zuwiderläuft. Das will er den Kurienkardinälen erläutern, hatte aber nach eigenen Angaben lange Zeit keinen konkreten Termin bekommen.

Die stärkere Einbeziehung von Laien - Nicht-Klerikern - ist eines der Ergebnisse des Reformprozesses Synodaler Weg, mit dem die deutschen Katholiken auf den Missbrauchsskandal in der Kirche reagiert haben. Es geht ihnen darum, die Strukturen zu verändern, die den Missbrauch von Kindern möglich gemacht oder zumindest erleichtert haben. Dazu gehört nach verbreiteter Auffassung auch eine zu große Konzentration von Macht in den Händen der Bischöfe.

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