Cadmiumvergiftung in Samut Sakhon

Foto: The Nation
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SAMUT SAKHON: Eine schwere Umwelt- und Gesundheitskrise hat die thailändische Provinz Samut Sakhon erschüttert. Am Mittwoch (17. April 2024) wurden 17 von 34 Anwohnern einer lokalen Metallfabrik ins Krankenhaus eingeliefert, um wegen einer Cadmiumvergiftung behandelt zu werden, wie das Gesundheitsamt der Provinz berichtet.

Die Betroffenen, die in der Nähe der Fabrik von J&B Metal Ltd. wohnen, wurden nachdem die Polizei zu Monatsbeginn auf illegale Cadmiumabfälle in der Fabrik gestoßen war, getestet. Laut Dr. Surawit Sakdanuphab, Leiter des Gesundheitsamtes, überschreiten fünf der Patienten den als sicher geltenden Cadmiumwert im Urin deutlich.

Cadmium ist ein hochgiftiges Schwermetall, das bei Einatmung schwere Lungenschäden verursachen und sogar tödlich sein kann. Es besteht zudem ein erhöhtes Krebsrisiko, wenn Cadmium in Wasserquellen gelangt.

Während die Untersuchungen in der Nähe einer zweiten Fabrik, Sin Hong Cheng Inter Tech Ltd., keine Anzeichen von Vergiftungen zeigten, bleibt die Situation um J&B Metal alarmierend. Bereits Anfang April wurden 21 Mitarbeiter der Fabrik wegen Cadmiumbelastung behandelt; sieben von ihnen wiesen hohe Werte auf und vier zeigten Symptome von Anämie. Alle Betroffenen wurden inzwischen entlassen und werden zu Hause weiter beobachtet.

Die Umweltkrise begann, als Anwohner der ehemaligen Zinkschmelze Bound and Beyond Plc in der Provinz Tak die Behörden über ausgegrabene gefährliche Abfälle informierten. Die Nachforschungen ergaben, dass 13.000 Tonnen Cadmiumabfälle verlagert wurden, von denen nur ein Teil in der Provinz Samut Sakhon wiedergefunden wurde. Die Suche nach den restlichen Abfällen führte zu weiteren Funden in Chonburi und einer weiteren Fabrik in Samut Sakhon.

Das Gesundheitsamt plant, die Aufklärung in der betroffenen Gemeinde zu verstärken und hat für kommenden Sonntag (21. April 2024) eine öffentliche Versammlung angesetzt, um die Gefahren von Cadmium zu erörtern und Präventivmaßnahmen zu diskutieren.

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