EU-Außengrenze zur Türkei lässt nach

​«Migrationsdruck» 

Der Sicherheitszaun an der bulgarisch-türkischen Grenze. Archivfoto: epa/VASSIL DONEV
Der Sicherheitszaun an der bulgarisch-türkischen Grenze. Archivfoto: epa/VASSIL DONEV

SOFIA: Über die bulgarische EU-Außengrenze zur Türkei verläuft eine wichtige Migrationsroute nach Westeuropa. Sofia sieht nun Entspannung an der 259 Kilometer langen Landgrenze.

An Bulgariens EU-Außengrenze zur Türkei sind in diesem Jahr bislang nach Angaben aus Sofia deutlich weniger irreguläre Grenzübertritte registriert worden. «Es gibt keinen verstärkten Migrationsdruck auf Bulgarien, sondern einen dauerhaften Trend zur Reduzierung», sagte der geschäftsführende Innenminister Kalin Stojanow am Mittwoch im Parlament. Seit Jahresanfang seien 5200 Versuche von «illegalem Passieren» der bulgarisch-türkischen Grenze verhindert worden. Im Vorjahreszeitraum waren es 15.600 gewesen, betonte Stojanow. Im Landesinneren seien seit Jahresbeginn 260 Migranten festgehalten worden. 2023 seien im gleichen Zeitraum 1260 Migranten aufgehalten worden, sagte er weiter.

Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten sowie Migranten überqueren die 259 Kilometer lange bulgarisch-türkische Landgrenze oft irregulär mit Hilfe von Schleusern. Damit umgehen sie die Grenzübergänge, wo sie registriert werden müssten. Viele Migranten reisen dann über Serbien nach Mittel- und Westeuropa weiter, da sie in der Regel nicht in Bulgarien, dem ärmsten EU-Land, bleiben wollen.

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex will die Anzahl ihrer Beamten an den bulgarischen EU-Außengrenzen zur Türkei und zu Serbien ab 20. März verdreifachen. Dann sollen in Bulgarien bis zu 600 weitere Frontex-Beamten eingesetzt werden. Das Balkanland soll ab Ende März dem Schengen-Raum offener Grenzen beitreten - allerdings vorerst nur mit seinen Luft- und Seegrenzen. Sofia drängt auf eine baldige Aufhebung der Kontrollen auch an den Landgrenzen.

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