Baerbock besucht Ostafrika - Konflikt im Sudan im Mittelpunkt

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: epa/Martin Divisek
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock spricht auf einer Pressekonferenz. Foto: epa/Martin Divisek

BERLIN: Außenministerin Annalena Baerbock reist an diesem Mittwoch (7.00 Uhr) zu einem dreitägigen Besuch nach Ostafrika. Vor dem Hintergrund der Kämpfe im Sudan will die Grünen-Politikerin in Dschibuti, Kenia und im Südsudan ausloten, wie internationale Vermittlungsinitiativen besser koordiniert und der Druck auf die Konfliktparteien erhöht werden kann. Alle drei Staaten spielen eine hervorgehobene Rolle bei den diplomatischen Bemühungen für ein Ende der Kämpfe im Sudan.

Zunächst ist am Nachmittag in Dschibuti eine Unterredung mit Außenminister Mahamud Ali Jussuf vorgesehen. Anschließend will die Außenministerin mit dem Exekutivdirektor der Staatengemeinschaft IGAD, Workneh Gebeyehu, sprechen. Der Gemeinschaft gehören außer Dschibuti Eritrea, Äthiopien, Somalia, Kenia, Sudan, Südsudan und Uganda an. Sudan hat seine Mitgliedschaft derzeit ausgesetzt. Die Gruppe bemüht sich um direkte Gespräche für eine Feuerpause im Sudan.

Im Sudan gibt es seit Mitte April 2023 einen Machtkampf zwischen De-facto-Staatschef Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter und Führer der sudanesischen Miliz RSF, Mohamed Hamdan Daglo. Nach UN-Angaben sind fast 7,5 Millionen Menschen seit Beginn des Konflikts geflohen.

In Dschibuti soll es auch um die Sicherheit der Seewege im Roten Meer gehen. Die EU-Staaten hatten am Montag bei einem Außenministertreffen in Brüssel eine politische Grundsatzeinigung auf den Start eines Militäreinsatzes zur Sicherung der Handelsschifffahrt dort erzielt. Die Mission soll laut Diplomaten im Februar starten und die Angriffe der militant-islamistischen Huthi aus dem Jemen beenden. Deutschland will sich nach Angaben aus Regierungskreisen mit der Fregatte «Hessen» beteiligen - vorausgesetzt, dass der Bundestag nach dem Abschluss der EU-Planungen ein entsprechendes Mandat erteilt.

Die Huthi-Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen unter anderem in der Meerenge zwischen Dschibuti und dem Jemen ein Ende der Angriffe Israels im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten.

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