Neues aus der Film-, Musik- und Promiwelt am Samstag

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Autor Jan Kuhlbrodt erhält Alfred-Döblin-Preis

BERLIN: Der vom Schriftsteller Günter Grass (1927-2015) gestiftete Alfred-Döblin-Preis geht in diesem Jahr an den in Leipzig lebenden Autor Jan Kuhlbrodt («Die Rückkehr der Tiere»). Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde dem 57-Jährigen am Samstag im Literarischen Colloquium Berlin zuerkannt, wie die mitveranstaltende Akademie der Künste mitteilte.

Aus Sicht der Jury hat Kuhlbrodt mit «Krüppeltext oder Vom Gehen» eine vielschichtige Prosa geschrieben, «die sich mit großer Unerschrockenheit, erstaunlicher Komik und theoretischem Witz der eigenen MS-Erkrankung stellt». MS (Multiple Sklerose) ist eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems.

Der Alfred-Döblin-Preis wird seit 1979 alle zwei Jahre für ein noch unvollendetes Prosa-Manuskript vergeben. Zu den jüngsten Ausgezeichneten zählen Deniz Utlu, Ulrich Woelk und María Cecilia Barbetta.


Straßenfeste und Konzert bei Krönungsfeierlichkeiten für Charles

LONDON: Mit Straßenfesten im ganzen Land gehen die Feierlichkeiten zur Krönung von König Charles III. und Königin Camilla am Sonntag weiter. Der Palast hat die Bevölkerung zu einem «Coronation Big Lunch» aufgerufen, einem «großen Krönungsessen». Nach Angaben der britischen Regierung sind im Vereinigten Königreich und weltweit etwa 50.000 Feste geplant, Tausende Straßen sind für Nachbarschaftsfeiern und Tee-Partys gesperrt.

Im Regierungssitz in der Downing Street richtet Premierminister Rishi Sunak ein Essen aus, an dem auch ukrainische Familien teilnehmen. Mehrere Vertreter der Royal Family werden zu «Big Lunch»-Terminen im Land erwartet. Die gemeinsamen Treffen hatte es bereits zum 70. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. im Juni 2022 gegeben, wo sie starken Anklang fanden.

Abends (21.00 Uhr MESZ) findet auf Schloss Windsor nahe London ein großes Krönungskonzert statt. Zahlreiche Stars wie Katy Perry, Take That und Lionel Richie sind angekündigt. Mit Laufbahnen in alle Richtungen ist die große Bühne der britischen Flagge nachempfunden. Dazu werden 20.000 Zuschauer erwartet, die ihre kostenlosen Tickets teilweise bei einer Verlosung gewonnen haben.


Nato-Generalsekretär Stoltenberg gratuliert zur Krönung in London

BRÜSSEL/LONDON: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat dem frisch gekrönten britischen Königspaar gratuliert. Es sei eine Ehre, der Krönung beizuwohnen - sie sei «ein Symbol für die anhaltende Stärke des Vereinigten Königreichs, unseres treuen Nato-Verbündeten», schrieb er am Samstag auf Twitter. «Meine Glückwünsche an König Charles III. und Königin Camilla.»

Zahlreiche politische Gäste waren bei der Zeremonie in London dabei, neben Stoltenberg beispielsweise der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska.


Der Palastbalkon als Instrument? Prinz Louis macht wieder Stimmung

LONDON: Erneut hat der jüngste Royal auf dem Balkon des Buckingham-Palasts für die meiste Stimmung gesorgt.

Der fünfjährige Prinz Louis deutete beim Auftritt der Royal Family mit seinen Händen an, auf dem Geländer des Balkons abwechselnd Klavier und Schlagzeug zu spielen, wie auf Fernsehbildern zu erkennen war. Zwischendurch formte er seine Hand zu einer Art Kralle und winkte damit der Menge zu. Schon im vergangenen Jahr hatte der Sohn von Prinz William und Prinzessin Kate beim Thronjubiläum von Queen Elizabeth II. mit seinen Grimassen für Begeisterung gesorgt.


Steinmeier würdigt Charles - «Sie übernehmen große Verantwortung»

LONDON: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht König Charles III. und seine Frau Camilla nach der Krönung vor «einer großen Aufgabe». «Sie übernehmen große Verantwortung in einer Zeit grundlegenden Wandels und epochaler Einschnitte», sagte Steinmeier laut einer Mitteilung des Präsidialamts am Samstag. Der Bundespräsident nahm demnach mit seiner Ehefrau Elke Büdenbender an dem Gottesdienst in der Londoner Westminster Abbey teil.

«Unsere Länder stehen vor lange nicht gekannten Bedrohungen für unsere Lebensgrundlagen und Sicherheit», schrieb der Bundespräsident. «Ich bin überzeugt, durch Ihre Erfahrung werden Sie Orientierung in Zeiten der Unsicherheit und des Übergangs bieten können.»

Steinmeier hatte Charles und Camilla erst Ende März in Berlin begrüßt. «Ihr äußerst erfolgreicher Besuch hat ein neues, ein wichtiges Kapitel in den deutsch-britischen Beziehungen aufgeschlagen», schrieb Steinmeier an König Charles gerichtet.


EU-Kommissionspräsidentin gratuliert König Charles III.

BRÜSSEL/LONDON: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem frisch gekrönten britischen Königspaar gratuliert. «Die Krönung ist ein Zeugnis für die anhaltende Stärke der britischen Monarchie. Sie ist ein Symbol für Stabilität und Kontinuität», schrieb die Spitzenpolitikerin am Samstag auf Twitter. «Meine Glückwünsche an König Charles III. und Königin Camilla.»

Von der Leyen zählte zu den zahlreichen politischen Gästen bei der Krönungszeremonie. Erwartet wurden Vertreter aus 203 Ländern, davon etwa 100 Staatschefs.


Wie geht es für Charles und Camilla weiter?

LONDON: Nach dem großen Auftritt auf dem Balkon des Buckingham-Palasts haben König Charles III. und Königin Camilla nur noch einen Termin. Hoffotograf Hugo Burnand nimmt offizielle Bilder des Paars und anderer ranghoher Royals auf, sowohl einzeln als auch in der Gruppe. Danach ist erst einmal Erholung angesagt: Es gibt eine Tasse Tee - und einen informellen Lunch mit der Großfamilie.

Erwartet wird, dass Charles' älterer Sohn Prinz William und sein jüngster Bruder Prinz Edward mit ihren Familien teilnehmen. Auch Camillas Schwester Annabel Elliot sowie ihre Kinder Tom Parker Bowles und Laura Lopes mit den Enkeln werden vermutlich dabei sein.


Krönungszeremonie endet mit Hymne «God Save the King»

LONDON: Mit der britischen Nationalhymne «God Save the King» ist der Gottesdienst zur Krönung von König Charles III.

beendet worden. Zuvor hatte der Erzbischof von Canterbury noch einen Segen gesprochen. Anschließend bewegten sich Geistliche und das Königspaar begleitet von festlicher Musik in einer Prozession Richtung Ausgang. Draußen herrschte in diesem Moment strömender Regen. Dort sollten Charles und Königin Camilla die Goldene Staatskutsche besteigen und in der Krönungsprozession zum Buckingham-Palast zurückkehren.


Regen bei der Krönung ist keine Ausnahme

LONDON: Bei der Krönung von König Charles III. trotzten Zehntausende Schaulustige dem Regen - aus historischer Erfahrung war ohnehin mit nassem Wetter zu rechnen. Es war die fünfte Krönung in Folge, bei der Regen fiel. «Typisch britisch», nannte dies die Nachrichtenagentur PA.

«Regen bei Krönungen scheint ein Dauerthema zu sein», sagte ein Sprecher des britischen Wetterdienstes Met Office am Samstag. «Es ist nicht ungewöhnlich, dass zu dieser (oder jeder anderen) Jahreszeit Regen fällt.» Zahlreiche Menschen hielten Schirme - oft in den britischen Farben blau-weiß-rot - hoch und schützten sich mit Regenponchos.

Mit maximal 16 Grad Celsius blieb es in London zudem recht frisch - aber immer noch deutlich milder als bei Charles' Mutter Queen Elizabeth II. am 2. Juni 1953, als das Thermometer höchstens 11,8 Grad erreichte. Auch damals regnete es - ebenso bei König Edward VII. im August 1902, bei König George V. am 22. Juni 1911 und bei Charles' Großvater König George VI. am 12. Mai 1937.


Königs-Enkel Archie feiert vierten Geburtstag am Krönungstag

LOS ANGELES: Während Charles III. in London zum König gekrönt wird, feiert einer seiner Enkel Tausende Kilometer entfernt seinen Geburtstag. Archie Mountbatten-Windsor, der Sohn von Prinz Harry (38) und Meghan (41), ist am Samstag vier Jahre alt geworden.

Glückwünsche, die der Buckingham-Palast üblicherweise auch via Twitter verkündet, waren bis zum Mittag nicht zu lesen. Dies könnte jedoch auch mit den zeitgleich stattfindenden Feierlichkeiten in der britischen Hauptstadt zusammenhängen.

Harry selbst nahm zwar an der Krönungs-Zeremonie in der Westminster Abbey teil. Dass sein Kurzbesuch in der alten Heimat das Verhältnis merklich aufpoliert, gilt jedoch als fraglich. Harry hatte seine royalen Pflichten vor Jahren niedergelegt und war mit Ehefrau Meghan in die USA gezogen. Meghan blieb auch während der Krönung mit den gemeinsamen Kindern Archie und Lilibet (1) zu Hause in Kalifornien.


Charles III. wird inthronisiert

LONDON: König Charles III.

hat mit der Krone auf dem Kopf Platz auf dem Thron genommen. Dieser symbolische Akt der Zeremonie in der Londoner Westminster Abbey im Anschluss an die Krönung heißt Inthronisierung. Der Erzbischof von Canterbury sprach dazu einige Worte. Der Sitz steht nach Angaben der Kirche für die königliche Würde.


Fünfjähriger in langem Gottesdienst - Prinz Louis zappelt

LONDON: Der fünfjährige Prinz Louis hat sich die Strapazen des langen Krönungsgottesdienstes sichtlich anmerken lassen. Der Sohn von Thronfolger William (40) und Prinzessin Kate (41) zappelte am Samstag in der ersten Reihe in der Westminster Abbey, wie die britische Nachrichtenagentur PA dokumentierte. Direkt nach der Krönung seines Großvaters Charles III. war der kleine Louis gähnend zu sehen. Beim 70-jährigen Thronjubiläum seiner Urgroßmutter Queen Elizabeth II. im vergangenen Jahr waren die unzufriedenen Grimassen des kleinen Prinzen in den sozialen Medien viral gegangen.

Später im Gottesdienst war Louis zeitweise nicht mehr in der Reihe seiner Familie zu sehen. Dass der Fünfjährige nicht den gesamten Gottesdienst vor Ort verfolgen würde, war zuvor bereits erwartet worden. Zum Ende der Zeremonie war er jedoch rechtzeitig wieder zurück, um bei der Nationalhymne seinen Großvater («God Save The King») zu besingen.


Prinz William leistet König Charles den Treueschwur

LONDON: Der britische Thronfolger Prinz William (40) hat seinem Vater König Charles III. bei der Krönungszeremonie den Treueschwur geleistet. «Ich, William, Prince of Wales gelobe euch meine Gefolgschaft, als euer Lehnsmann auf Leib und Leben werde ich euch Treue und Wahrhaftigkeit entgegenbringen, so wahr mir Gott helfe», sagte William, während er vor seinem 74 Jahre alten Vater kniete. Das ehrwürdig anmutende Ritual gilt als wichtiger Teil der Krönungszeremonie. Zuvor hatte der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, Charles III. die Edwardskrone aufgesetzt.

Anschließend wurde auch erstmals die gesamte Gemeinde in der Londoner Westminster Abbey und alle Zuschauer der Übertragung dazu eingeladen, dem König die Treue zu schwören. Diese Neuerung hatte im Vorfeld der Krönung für viel Spott gesorgt. In sozialen Medien machten viele Menschen ihrem Unmut darüber Luft und kündigten an, die Aufforderung zu ignorieren.


Kate gedenkt mit Schmuck Queen Elizabeth II. und Prinzessin Diana

LONDON: Prinzessin Kate hat bei der Krönung mit ihrem Schmuck der im vergangenen Jahr gestorbenen Queen Elizabeth II. sowie ihrer gestorbenen Schwiegermutter Prinzessin Diana Tribut gezollt. Ihre Perlenohrringe gehören der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge zum Nachlass von Diana, der früheren Prinzessin von Wales. Seit dem Tod von Queen Elizabeth II. trägt Kate (41) diesen Titel.

Um den Hals trug Kate zu dem besonderen Anlass eine Kette mit 105 Edelsteinen, die Queen Elizabeth II. gehörte. Deren Vater George VI. hatte die dreireihige, glitzernde Halskette im Jahr 1950 für seine Tochter anfertigen lassen.

Kate trug nach Angaben des Buckingham-Palasts außerdem ein Seidenkreppkleid von Alexander McQueen, darüber eine tiefblaue, mit scharlachroten Kanten abgesetzte königliche Robe - und auf dem Kopf ein silbernes Diadem von McQueen und Jess Collett. Dieses war mit Silberfäden durchzogen und mit einer dreidimensionalen Blattstickerei verziert.

Ihre Tochter Prinzessin Charlotte (8) zog zur Krönung ebenfalls ein Kleid von Alexander McQueen aus Seidenkrepp an - und darüber ein Cape sowie ein ähnliches Diadem wie ihre Mutter, ebenfalls von McQueen und Jess Collett. In beiden Outfits kamen die vier Blumen vor, die die vier Nationen des Vereinigten Königreichs symbolisieren.


Die Goldene Staatskutsche

LONDON: Wie seit 1831 bei Krönungen üblich, fährt Königspaar in der Goldenen Staatskutsche (Gold State Coach) von der Westminster Abbey zurück zum Buckingham-Palast. Die prächtige Staatskutsche von 1762 darf nur vom Monarchen und seiner Partnerin genutzt werden. Zuletzt fuhr die Kutsche - ohne Insassen - bei den Feierlichkeiten zum 70. Throngeburtstag von Queen Elizabeth 2022 durch London. Die Königin hatte sie zuletzt bei ihrem Goldenen Thronjubiläum 2002 genutzt. 20 Menschen sind nötig, um das Fahrzeug, das aus vergoldetem Holz besteht, aus den königlichen Stallungen zu schieben, dafür müssen auch ein Fenster und eine Tür ausgehängt werden.

Die Kutsche verfügt über prächtig bemalte Tafeln mit römischen Göttern und Göttinnen sowie reich vergoldete Skulpturen. Drei Putten auf dem Dach stehen für England, Schottland und Irland, über den Rädern thronen mächtige Tritonen, die die britische Seemacht symbolisieren. Die Figur auf der Vorderseite zeigt die britische Nationalfigur Britannia, die am Ufer der Themse sitzt.

Erstmals von König George III. 1762 genutzt, sind acht Pferde - immer handelt es sich um sogenannte Windsor Grey - nötig, um die Kutsche zu ziehen. Das vier Tonnen schwere, sieben Meter lange und 3,60 Meter Gefährt gilt als äußerst unbequem. König William IV. fühlte sich wie «an Bord eines Schiffs, das sich in rauer See wälzt». Queen Victoria beklagte sich über ein «beunruhigendes Schwingen», und Charles' Mutter Queen Elizabeth II. beschrieb die holprige Erfahrung nach ihrer Krönung 1953 als «schrecklich». Zudem ist die Kutsche offenbar recht zugig: Elizabeth wurde an ihrem ungewohnt kalten Krönungstag im Juni eine Wärmflasche unter den Sitz geschnallt.


Die Krone von Queen Mary

LONDON: Königin Camilla wird mit der Krone von Queen Mary gekrönt. Aus Gründen der Nachhaltigkeit und Effizienz sei keine neue Krone gefertigt, sondern die existierende geringfügig verändert worden, hieß es vom Palast - das ist demnach das erste Mal in der jüngeren Geschichte der Fall.

Dass Juwelen in eine Krone eingefügt werden, sei Tradition und solle die Einzigartigkeit des Anlasses und den individuellen Stil der Königsgemahlin widerspiegeln, hieß es. Die Änderungen sind außerdem ein Tribut an Camillas Schwiegermutter Queen Elizabeth II.: So sollten die Diamanten Cullinan III, IV und V eingefügt werden, die die Queen öfter als Broschen trug.

Mit der Entscheidung für diese Krone geht das Königspaar auch einem heiklen Thema aus dem Weg: Der aus Indien stammende Diamant Koh-i-Noor, der immer wieder kontroverse Diskussionen auslöst, kommt bei der Krönung nicht zum Einsatz, wie der Palast bestätigte.

Der weltberühmte hochkarätige Diamant ist Teil der Krönungskrone von «Queen Mum», der Mutter von Queen Elizabeth II. Er stammt aus der ehemaligen britischen Kolonie Indien. Nach dem Tod der Queen im vergangenen Herbst verlangten viele Inder dessen Rückgabe.


Der Krönungsstuhl

LONDON: Der «Coronation Chair» - Krönungsstuhl - gilt seit Jahrhunderten als zentrales Element bei den Krönungen englischer und dann britischer Monarchen. «Es ist das älteste erhaltene Möbelstück, das noch für seinen ursprünglichen Zweck verwendet wird», sagte Restauratorin Krista Blessley jüngst der BBC. Bisher wurden 26 Monarchen auf dem Stuhl gekrönt.

Während der Krönung wird der zwei Meter hohe und einst mit Blattgold verzierte Eichenstuhl in der Mitte des historischen mittelalterlichen Mosaikbodens gegenüber dem Hochaltar platziert. Das soll den religiösen Charakter der Zeremonie betonen. Die vergoldeten Löwen an den Füßen wurden erst später ergänzt. Historisch interessant sind auch die Graffiti, die vor langer Zeit vermutlich von Schülern, Chorjungen und Touristen ins Holz geritzt wurden. Zu lesen ist unter anderem: «P. Abbott hat vom 5. auf 6. Juli 1800 in diesem Stuhl geschlafen.»

Gebaut wurde der Sitz 1300/01 im Auftrag des englischen Königs Edward I. - er ist deshalb auch als König-Edwards-Stuhl bekannt. Vorgabe war, den sagenumwobenen schottischen Krönungsstein «Stone of Destiny» (Schicksalsstein) zu integrieren. Der 152 Kilo schwere Steinblock, ein Symbol des schottischen Königtums, war 1296 von Edward nach einem Sieg über die Schotten London gebracht worden. Seitdem wird er bei den Krönungen englischer und britischer Monarchen verwendet. Dauerhaft nach Schottland kehrte der Stein erst 1996 zurück, für Charles' Krönung wurde er aber wieder in den Süden ausgeliehen.


Die Edwardskrone

LONDON: Im Zentrum der Krönungszeremonie steht die aus purem Gold gefertigte Edwardskrone. Sie ist einst genau für diesen Moment geschaffen worden. Seit der Krönung von Charles II. im Jahr 1661 kommt die mehr als zwei Kilogramm schwere, mehr als 30 Zentimeter hohe Goldkrone bei der Krönung neuer Monarchen zum Einsatz. In der Zeit dazwischen verlässt sie kaum den Tower of London. Sie wurde damals als Ersatz für die im englischen Bürgerkrieg eingeschmolzene Original-Krone des letzten angelsächsischen Königs Edward the Confessor (Eduard der Bekenner) gefertigt.

Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wurden vor jeder Krönung Edelsteine ausgeliehen und dann in die Krone eingesetzt. Danach wurden sie wieder entnommen. Seit 1911, der Krönung von George V., sind die Diamanten in der Krone geblieben. Heute ist sie mit Rubinen, Amethysten und Saphiren versehen und gilt als Herzstück der britischen Kronjuwelen.

Weil die Krone so schwer ist, muss der Monarch sie jedoch selbst bei der Krönung nicht lange auf dem Kopf behalten. Während der Krönungsprozession im Anschluss an die Zeremonie trägt er stattdessen die Imperial State Crown.


Rosa, Lila, Rot - Die Trendfarbe unter den Damen bei der Krönung

LONDON: Letizia von Spanien, die belgische Königin Mathilde und Popstar Katy Perry: Sie alle waren sich farblich zur Krönung von König Charles III.

und Königin Camilla in London ziemlich einig und wählten Kleider in Rosatönen. Und damit waren sie längst nicht die einzigen, auch viele andere Frauen, die am Samstag bei dem feierlichen Gottesdienst in der Westminster Abbey dabei waren, wählten Kleider in Rosa-, Lila- oder Rottönen. Kronprinzessin Mary von Dänemark trug ein violettes Kleid, Charles' Nichte Beatrice wählte Fuchsia. Die ehemalige britische Premierministerin Liz Truss trug ein knallrotes Sommerkleid und auch Samantha Cameron, Frau des Ex-Premierministers David Cameron, trug ein rot-geblümtes Outfit.


Französischer Schriftsteller Philippe Sollers gestorben

PARIS: Der französische Schriftsteller Philippe Sollers ist tot. Er starb im Alter von 86 Jahren, wie sein Verlag am Samstag mitteilte. Zuvor hatten mehrere französische Medien berichtet.

Als Autor von mehr als 80 Werken, Kritiker und Herausgeber prägte er über Jahrzehnte das literarische Frankreich. Berühmtheit erlangte Sollers 1983 mit seinem Roman «Frauen».

Die französische Premierministerin Élisabeth Borne schrieb zu seinem Tod auf Twitter: «Seine unermüdliche Arbeit an der Form, seine Suche nach Schönheit, wird eine Quelle der Inspiration für kommende Generationen bleiben.»


Charles freut sich über Krönung von Camilla

LONDON: Nach der Krönung von Camilla hat der selbst frisch gekrönte König Charles III. seiner Frau freudig zugelächelt. Bei seiner eigenen Krönung am Samstagvormittag wirkte der König zwar gerührt, aber hochkonzentriert, und verzog kaum eine Miene, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

Dass Camilla zur Königin gekrönt wurde, war ein ausdrücklicher Wunsch von Charles' Mutter Queen Elizabeth II. Während Charles' früherer Affäre mit Camilla - als er noch mit Prinzessin Diana verheiratet war - war Camilla im britischen Volk noch sehr unbeliebt. Mittlerweile hat sie sich fest im Königshaus etabliert.


Camilla bei Krönungszeremonie gesalbt

LONDON: Nach der Krönung ihres Ehemanns König Charles III. ist auch Königsgemahlin Camilla in der Londoner Westminster Abbey mit heiligem Öl gesalbt worden. Das Öl wurde aus Oliven vom Ölberg in Jerusalem hergestellt, wo die Großmutter von Charles, Prinzessin Alice von Griechenland, beigesetzt wurde. Das Öl wurde in der Grabeskirche in Jerusalem, dem Ort an dem Jesus gekreuzigt und auferstanden sein soll, geweiht.

Außerdem wurde Camilla ein Ring überreicht, der wie beim König symbolisiert, dass sie mit dem Land nun «verheiratet» ist.


Hindu liest aus der Bibel: Premierminister Sunak bei Krönung

LONDON: An der Krönung von König Charles III.

hat sich auch der britische Premierminister Rishi Sunak beteiligt. Der Regierungschef las einen Vers aus der Bibel vor - als erster Hindu bei einer Krönung. Der 42-Jährige ist seit Oktober 2022 im Amt und damit der zweite Regierungschef in der Regentschaft von Charles. Zuvor war Liz Truss Premierministerin, sie trat aber nach wenigen Wochen wegen ihrer chaotischen Wirtschaftspolitik zurück.


Chorknabe begrüßt König Charles in der Westminster Abbey

LONDON: Ein Teenager hat König Charles III.

zu Beginn der Krönungszeremonie in der Westminster Abbey begrüßt. Der 14-jährige Samuel Strachan ist der am längsten amtierende Chorknabe der Chapel Royal, der Kapelle des Londoner St. James's Palace. «Eure Majestät, als Kinder von Gottes Königreich begrüßen wir Sie im Namen des Königs der Könige», sagte der Junge am Samstag in London. Daraufhin antwortete Charles: «In seinem Namen und seinem Beispiel folgend, komme ich, nicht, damit mir gedient wird, sondern um zu dienen».


Hundert Münzen für ein Schwert - Tradition bei Krönungen

LONDON: Bei der Krönung von König Charles III. übernimmt erstmals eine Frau eine der Traditionen: Die Vorsitzende des Kronrats Privy Council, Penny Mordaunt, kauft dabei symbolisch das juwelenbesetzte Staatsschwert «Sword of Offering» ab - für 100 neu geprägte 50-Pence-Münzen mit dem Konterfei des Königs.

Die Waffe gehört zu den britischen Kronjuwelen. Sie wurde für die Krönung von König George IV. 1821 hergestellt und gilt als schönstes Schwert der Welt. Der Griff ist mit Diamanten, Rubinen und Smaragden besetzt, die Scheide mit juwelenbesetzten Rosen, Disteln und Kleeblättern verziert. Das Schwert symbolisiert die königliche Macht, aber auch die Akzeptanz seiner Pflichten durch den Monarchen.

Zunächst segnet der Erzbischof von Canterbury das Schwert, das dann von Mordaunt zum König getragen wird. Schließlich wird es an den goldenen Krönungsgürtel des Monarchen gehängt. Daraufhin wird es wieder entfernt, und der König tritt vor, um es dem Dekan von Westminster anzubieten, der es auf den Altar legt. Im Austausch für die Münzen erhält Mordaunt dann das Schwert zurück. Sie zieht es aus der Scheide und trägt es für den Rest des Gottesdienstes vor dem Monarchen. Der kleine Samtbeutel, in dem Mordaunt die Münzen überreicht, wurde für die Krönung von Charles' Großvater 1937 hergestellt.


Gekröntes Königspaar zeigt sich mit Familie auf Palastbalkon

LONDON: Der frisch gekrönte König Charles III. hat sich mit seiner ebenfalls gekrönten Frau Camilla und seiner Familie auf dem Balkon des Buckingham-Palast gezeigt. Die Royals winkten lächelnd den jubelnden Massen zu, die sich trotz des regnerischen Wetters in London mit Fähnchen und zahlreichen rot-blau-weißen Accessoires vor dem Stadtschloss versammelt hatten. Wenige Minuten später zeigten sich der König und die Königin, begleitet von ihren Ehrenpagen, erneut dem Volk.

Solche Balkonauftritte, bei denen sich die Familie immer wieder bei royalen Großereignissen zeigen, sind «Working Royals» vorbehalten - also jenen Mitgliedern der Königsfamilie, die aktiv im Dienst der Krone stehen und öffentliche Aufgaben übernehmen. Zu sehen waren etwa Thronfolger Prinz William sowie der jüngste Bruder des Königs, Prinz Edward, mit ihren Familien.

Charles' Bruder Prinz Andrew, der seit seiner Verwicklung in den Missbrauchsskandal um den verurteilten und mittlerweile nicht mehr lebenden Sexualstraftäter Jeffrey Epstein kein «Working Royal» mehr ist, war nicht dabei. Auch Prinz Harry, der sich mit seiner Frau Meghan freiwillig vom Königshaus losgesagt hat, blieb außen vor.


Die Imperial State Crown

LONDON: Für die Krönungsprozession zurück zum Buckingham-Palast setzt König Charles III. die Imperial State Crown auf. Bilder dieser Krone gingen zuletzt im Herbst um die Welt: Beim Staatsbegräbnis der Queen Elizabeth II. zierte sie den Sarg der gestorbenen Monarchin. Gefertigt wurde die mit 2868 Diamanten in Silberfassungen und farbigen Steinen besetzte Krone für die Krönung von George VI. 1937 - allerdings ist das Design inspiriert von einer Krone für Queen Victoria.

Mit einem Gewicht von rund einem Kilo ist die Staatskrone deutlich leichter als die Edwardskrone. Dennoch verzichtete Queen Elizabeth II. in ihren letzten Jahren bei der jährlichen Eröffnung des Parlaments wegen des Gewichts darauf, sie aufzusetzen. Stattdessen stand die Krone neben ihr, und sie trug ein Diadem.

Man dürfe mit der Krone auf dem Kopf keinesfalls den Kopf senken und riskieren, dass sie herunterfalle, warnte die Queen vor einigen Jahren in einem Interview. Sie fügte hinzu: «Sonst bricht es einem das Genick.» Das sei ein Nachteil von Kronen. «Aber sonst sind sie ziemlich wichtige Objekte.»


Krönungsprozession von Charles startet Richtung Palast

LONDON: König Charles III. und Königin Camilla sind nach ihrer Kröung auf dem Rückweg zum Buckingham-Palast. Die sogenannte Krönungsprozession setzte sich nach dem Ende des Gottesdiensts in Bewegung. Das Königspaar wird dabei in der 261 Jahre alten Goldenen Staatskutsche gefahren, die nur für Krönungen genutzt wird. Dabei trug der König die deutlich leichtere Imperial State Crown.

Hoch zu Pferde folgte unter anderem Charles' Schwester Prinzessin Anne. In drei weiteren Kutschen schlossen sich Thronfolger Prinz William und seine Familie sowie Charles' jüngster Bruder Prinz Edward mit Ehefrau und Kindern und weitere Verwandte an.

In dem prachtvollen Zug marschierten zudem Tausende Soldatinnen und Soldaten der britischen Armee und der Commonwealth-Staaten mit. Zehntausende Schaulustige säumten trotz des strömenden Regens die Strecke im Zentrum von London. Für die gut zwei Kilometer lange Route waren exakt 33 Minuten eingeplant - ebenso viel Zeit wie für die Hinfahrt.


Scharfe Kritik an Festnahmen von Demonstranten in London

LONDON: Human Rights Watch hat die Festnahmen von Monarchie-Gegnern vor der Krönung von König Charles III. scharf kritisiert. «Dies ist etwas, das man in Moskau erwarten würde, aber nicht in London», sagte die Chefin der britischen Niederlassung der Menschenrechtsorganisation, Yasmine Ahmed, am Samstag einer Mitteilung zufolge. «Friedliche Proteste erlauben es den Menschen, die Mächtigen zur Verantwortung zu ziehen. Das ist etwas, dem die britische Regierung offenbar zunehmend abgeneigt zu sein scheint.»

Der Bürgerrechtler Peter Tatchell twitterte, die Polizei habe riesige Absperrungen errichtet, um Monarchie-kritische Transparente zu verdecken. «Das Recht auf friedlichen Protest unterdrückt. Schande!»

Zuvor war bekannt geworden, dass mehrere Mitglieder der Anti-Monarchie-Gruppe Republic in London festgenommen worden waren. Die Londoner Polizei hatte ein rigoroses Vorgehen gegen Menschen angekündigt, die aus ihrer Sicht die Krönung stören wollen.


Zahlreiche Politikerinnen und Politiker für Krönung eingetroffen

LONDON: Vor der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla sind zahlreiche Politiker und Politikerinnen an der Westminster Abbey eingetroffen. Unter ihnen waren der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, die ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson, Tony Blair und Liz Truss, US-First Lady Jill Biden, der US-Klimabeauftragte John Kerry und die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska.

Charles ist bereits seit dem Tod seiner Mutter am 8. September 2022 König. Die Krönung symbolisiert lediglich seine Amtsübernahme. Es ist die erste Krönung eines britischen Monarchen seit 70 und die erste eines Königs seit 86 Jahren.


Londoner Polizei nimmt 52 Menschen während Krönung von Charles fest

LONDON: Am Tag der Krönung von König Charles III. hat die Polizei in London insgesamt 52 Menschen festgenommen. Grund seien Straftaten wie Körperverletzung, Verstöße gegen die öffentliche Ordnung, Landfriedensbruch und «Verschwörung zum Erregen eines öffentlichen Ärgernisses» gewesen. «Alle diese Personen bleiben in Gewahrsam», teilte die Metropolitan Police am Samstag mit.

Kritik gab es an der Festnahme von mehreren Monarchie-Gegnern der Gruppe Republic. «Wir haben volles Verständnis für die Sorgen der Öffentlichkeit nach den Festnahmen, die wir heute Morgen vorgenommen haben», sagte Einsatzleiterin Karen Findlay. Proteste seien rechtmäßig und dürften stören. Die Polizei müsse aber eingreifen, wenn die Demonstrationen «kriminell werden und ernsthafte Störungen verursachen können», sagte Findlay. «Das hängt vom Kontext ab. Die Krönung ist ein Ereignis einer Generation, und das ist ein wichtiger Aspekt bei unserer Bewertung.»

Innenministerin Suella Braverman dankte der Polizei für den Einsatz. «Es waren eine großartige Prozession und Zeremonie, die zehntausende Menschen in London genossen haben», sagte die konservative Politikerin. «Es war eine große Hommage an unser Land und unsere Monarchie.» Die Regierung hatte das Demonstrationsrecht erst vor kurzem erneut deutlich verschärft. So dürfen Polizisten Proteste untersagen, wenn sie dadurch Störungen der öffentlichen Ordnung erwarten.

Insgesamt waren etwa 11.500 Beamtinnen und Beamte in der britischen Hauptstadt im Einsatz. Die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen werden auf 150 Millionen Pfund (170 Mio Euro) geschätzt.


Ehrenpagen und «Ladies in Attendance»

LONDON: Der - laut Thronfolge - künftige britische König George erlebt die Krönung seines Großvaters Charles III. aus nächster Nähe mit. Der Neunjährige ist einer der vier Ehrenpagen - «Pages of Honour» - des Königs. Die halten zum Beispiel die Gewänder wichtiger Teilnehmer. Außer Prinz George, dem ältesten Sohn von Thronfolger Prinz William, wird Charles noch von drei Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren unterstützt, die Söhne von Freunden der Royal Family sind. Camillas Ehrenpagen sind ihre drei Enkel - die 13-jährigen Zwillinge Gus und Louis sowie der 13-jährige Freddy - sowie ihr Großneffe Arthur Elliot (10).

Camillas Sohn Tom Parker Bowles sagte über Freddy: «Ich glaube nicht, dass er ahnt, wie groß das wird. Er hat keine Vorstellung von dem Anlass.» Sein Sohn sei ein normaler Schuljunge, der sich vor allem dafür interessiere, wie sein Lieblingsclub Tottenham Hotspur spielt. Camillas Enkel sind äußerst selten in der Öffentlichkeit zu sehen. «Es gibt keinen Grund, dass unsere Kinder überhaupt in der Presse auftauchen, deshalb haben wir sie absichtlich von allem, was damit zu tun hat, ferngehalten», sagte Parker Bowles vor kurzem dem Podcast «The News Agents».

Camilla stehen zudem zwei «Ladies in Attendance» zur Seite. Diese Rollen übernehmen ihre jüngere Schwester Annabel Elliot (74) und ihre gute Freundin Fiona Mary Petty-Fitzmaurice (68), bekannt als Lady Lansdowne. Innenarchitektin Elliot ist nur selten bei royalen Anlässen zu sehen. In einer ITV-Dokumentation erzählte sie von ihrer Kindheit, und dass Camilla einst ihren Lieblingsstoffbären auf dem Anwesen der Großeltern begraben habe. «Ich habe ihr nicht vergeben, das schmerzt bis heute», sagte Elliot scherzhaft.

Auch Lady Lansdowne ist Innenarchitektin. Sie wurde im November zu einer von sechs offiziellen Begleiterinnen der Königin ernannt. In einem Interview mit der «Sunday Times» berichtete sie, Camilla hätten die Vorwürfe in Prinz Harrys Biografie schwer getroffen. «Natürlich stört es sie, natürlich schmerzt es», sagte Lady Lansdowne.


König Charles III: Wer waren eigentlich Charles I. und Charles II.?

LONDON: Vor König Charles III. (74) haben bereits zwei Monarchen mit dem Namen Charles auf dem britischen Thron gesessen.

Charles I. (auf Deutsch: Karl I.) aus dem Hause Stuart regierte zwischen 1625 und 1649 in England, Schottland und Irland. Die Komiker-Crew Monty Python scherzte einmal: Das Interessanteste an ihm sei, dass er zu Beginn seiner Herrschaft rund 1,68 Meter groß war, am Ende aber nur noch etwa 1,42 Meter. Denn wegen eines Streits mit dem Parlament und der anschließenden beiden Bürgerkriege wurde er geköpft. Grund: Hochverrat. Als Tyrann, Verräter, Staatsfeind und Mörder wurde er im Alter von 48 Jahren hingerichtet. Danach gelangte die Macht in die Hände der Republik-Anhänger unter Oliver Cromwell.

Charles II. war zwischen 1660 und 1685 König. Nach der Herrschaft der Cromwell-Nachfolger beschloss das Parlament, dem Sohn von Charles I. die Königswürde zu verleihen. Er ließ Cromwells Leiche exhumieren und symbolisch köpfen. Während seiner Regentschaft eroberte die englische Flotte unter anderem Nieuw Amsterdam (später New York) von den Niederländern. Dank seiner Heirat mit der portugiesischen Prinzessin Katharina von Braganza kamen die wichtigen Hafenstädte Tanger (Marokko) und Bombay (Indien; heute Mumbai) in den Besitz der Krone. Charles, der «The Merry Monarch» (Vergnügter Monarch) genannt wird, hatte mindestens 14 Nachkommen von Mätressen. Er starb mit 54 Jahren.


Gesang in vier britischen Sprachen bei Krönung von Charles

LONDON: Bei der Krönung von König Charles III.

sind erstmals alle vier Sprachen des Vereinigten Königreichs zu hören gewesen. Das Lied «Veni Creator» zu Beginn der Salbung des Monarchen wurde von einem Chor auf Englisch, Walisisch, Schottisch-Gälisch und Irisch-Gälisch vorgetragen. Zuvor war bereits das «Kyrie eleisum» auf Walisisch gesungen worden.


Erste prominente Gäste wie Perry und Kerry bei Krönung

LONDON: Vor der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla haben sich die ersten prominenten Gäste in der Westminster Abbey versammelt. Unter ihnen waren der US-Klimabeauftragte und frühere Außenminister John Kerry und Popsängerin Katy Perry. Perry soll am Sonntag auch beim Krönungskonzert auftreten. Auch Schauspielerin Emma Thompson und Fürst Albert von Monaco kamen schon Stunden vor Beginn der Zeremonie in die Kirche.

Charles ist bereits seit dem Tod seiner Mutter am 8. September 2022 König. Die Krönung symbolisiert lediglich seine Amtsübernahme. Es ist die erste Krönung eines britischen Monarchen seit 70 und die erste eines Königs seit 86 Jahren.


Leuchttafeln informieren: Prozessionsroute für Schaulustige voll

LONDON: Rund anderthalb Stunden vor Beginn der Krönungsprozession ist die Route für Schaulustige voll. Auf Leuchttafeln stand am Samstagvormittag «Processional Route full». Bei der Prozession, die um 11.20 Uhr (MESZ) am Buckingham-Palast starten soll, werden König Charles III. und Königin Camilla in der modernen «Diamond Jubilee State Coach» kutschiert. Sie soll um 11.53 Uhr (MESZ) an der Westminster Abbey ankommen, in der das Königspaar dann gekrönt wird.

Bereits Stunden vor Beginn der Prozession waren Tausende Schaulustige am frühen Samstagmorgen ins Zentrum von London geströmt. Hunderte Royal-Fans hatten die Nacht entlang der Prachtstraße The Mall campiert, um gute Plätze zu ergattern. Einige Hartgesottene harrten dort bereits seit Tagen aus.


Aktivisten: Monarchie-Gegner bei Protest gegen Krönung festgenommen

LONDON: Bei Protesten gegen die Krönung von König Charles III. sind nach Angaben von Aktivisten sechs Menschen festgenommen worden. Darunter sei auch der Chef der Organisation Republic, Graham Smith, sagte der Aktivist Luke Whiting am Samstag der britischen Nachrichtenagentur PA. Fotos und Videos der Bewegung Alliance of European Republican Movements auf Twitter zeigten, wie Polizisten die Dokumente einiger Menschen prüften. Die Demonstranten wollten entlang der Prozessionsroute mit gelben Fahnen und der Aufschrift «Not my king» (Nicht mein König) gegen die Monarchie protestieren.

Für die Festnahmen habe die Polizei keine Begründung genannt, sagte Whiting. Der Sender Sky News berichtete, die Beamten hätten sich an einem mitgebrachten Megafon gestört. Das Gerät könne die Pferde erschrecken und außerdem die Royals-Fans in der Nähe stören, habe die Begründung gelautet. Das Megafon sei vor der Festnahme nicht benutzt worden, so Sky News weiter.

Die britische Regierung hat das Demonstrationsrecht in letzter Zeit stark verschärft. So können Polizisten Kundgebungen bereits unterbinden, wenn sie davon schwere Störungen der Öffentlichkeit befürchten.


Straßenränder entlang der Prozessionsroute bereits gut gefüllt

LONDON: Einige Stunden vor Beginn der Krönungsprozession von Charles III. und Camilla sind gute Plätze entlang der Route bereits schwer zu finden. Beide Seiten an der Prachtstraße im Zentrum von London, die das Königspaar am Vormittag vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey führen wird, waren am Samstagmorgen schon gut gefüllt.

Deedee Bark etwa, die extra für die Krönung aus Arizona angereist und bereits um 07.00 Uhr da war, wollte das Geschehen daher auf einer Leinwand im Londoner Green Park verfolgen. «Man könnte wohl sagen, dass ich eine Royalistin bin», sagte Bark der dpa. «Für die Krönung musste ich einfach kommen.»

Bei der Prozession, die um 11.20 Uhr (MESZ) am Buckingham-Palast starten soll, wird das Königspaar in der modernen «Diamond Jubilee State Coach» kutschiert. Sie soll um 11.53 Uhr (MESZ) an der Kirche ankommen, in der Charles und Camilla dann gekrönt werden.


Ablauf der Krönung nach Kritik an Treueschwur leicht verändert

LONDON: Nach scharfer Kritik an einem Aufruf der Church of England zu einem öffentlichen Treueschwur der Bevölkerung für König Charles III. ist die umstrittene Stelle im Gottesdienst kurzfristig leicht verändert worden. Der Erzbischof von Canterbury als geistliches Oberhaupt der Anglikanischen Kirche wird die Gemeinde nun «einladen», dem Monarchen ihre Unterstützung zu zeigen. Zunächst hatte es geheißen, er werde die Menschen in der Westminster Abbey sowie die Millionen an den Bildschirmen «aufrufen», dem König lautstark die Treue zu schwören. Diese Neuerung war als spaltend und anachronistisch kritisiert worden.

Charles habe der Änderung zugestimmt, hieß es in britischen Medien am Samstag. Sein Freund und offizieller Biograf Jonathan Dimbleby sagte der britischen Nachrichtenagentur PA, der König hätte die «Homage of the People» (Tribut der Menschen) genannte Würdigung «abscheulich» gefunden.

Der geplante Teil sollte die Tradition ersetzen, dass andere Royals sowie Adlige vor dem König knien und ihm huldigen. Aus der Church of England hieß es zunächst, man hoffe, die bedeutende Änderung werde zu einem «großen Schrei in der ganzen Nation und auf der ganzen Welt zur Unterstützung des Königs» führen. Die Menschen sollten, wo sie auch standen, sagen: «Ich schwöre Ihrer Majestät wahre Treue sowie Ihren Erben und Nachfolgern gemäß dem Gesetz. So wahr mir Gott helfe.» Die Anti-Monarchie-Organisation Republic kritisierte, die Formel bekenne sich etwa zu Charles' Bruder Prinz Andrew, der auf Rang acht der britischen Thronfolge steht und wegen seiner Verwicklung in einen Missbrauchsskandal äußerst unbeliebt ist.


Westminster Abbey öffnet für Gäste der Krönung

LONDON: Mehrere Stunden vor der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla hat die Westminster Abbey ihre Pforten für die Gäste geöffnet. Die ersten Teilnehmer betraten um kurz nach 8.30 Uhr (MESZ) die Kirche im Londoner Stadtzentrum. Die wichtigsten Gäste, darunter Staatschefs und die Mitglieder der Royal Family, sollten erst gegen 11.30 Uhr eintreffen, das Königspaar dann kurz vor Beginn des Gottesdiensts um 12.00 Uhr.

Insgesamt werden mehr als 2300 Gäste aus 203 Ländern erwartet. Für Deutschland nimmt Bundespräsident Frank-Walte Steinmeier teil.


Proteste gegen die Monarchie am Krönungstag in britischen Städten

LONDON/CARDIFF: Gegen die Krönung von König Charles III. haben Menschen in mehreren britischen Städten demonstriert. In London versammelten sich unweit der Prozessionsroute Hunderte Menschen und protestierten mit Sprechchören wie «Down with the Crown» (Nieder mit der Krone). Mitglieder der Organisation Republic schwenkten Fahnen mit der Aufschrift «Not my king» (Nicht mein König). Am Morgen hatte die Polizei den Republic-Chef Graham Smith und weitere Aktivisten festgenommen.

Auch in der walisischen Hauptstadt Cardiff gingen Gegner der Monarchie auf die Straße. Hunderte beteiligten sich an einem Protestmarsch und riefen «God Save the Poor» (Gott schütze die Armen) statt dem traditionellen «God Save the King» (Gott schütze den König). Später war ein «Großer republikanischer Lunch» in einem Park angekündigt.

In der schottischen Großstadt Glasgow kam es bei einer Demonstration von Unabhängigkeitsbefürwortern mit Tausenden Teilnehmern ebenfalls zu Kritik an den Royals. Auch in der Hauptstadt Edinburgh wurde zu Protesten aufgerufen. In Umfragen hatte sich ein Großteil der Menschen in Schottland gleichgültig gezeigt, fast drei Viertel sagten, die Krönung interessiere sie nicht.


Edward Berger möchte einen Abenteuerfilm drehen

BERLIN: Regisseur Edward Berger (52) hat nach seinem vierfachen Oscar-Erfolg mit «Im Westen nichts Neues» bereits eine Idee für eines seiner nächsten Projekte: Er kann sich einen Abenteuerfilm vorstellen. «Ich erzähle Ihnen mal, woher das kam: Als ich «Im Westen nichts Neues» machte, habe ich versucht, ein Musikstück für den Abspann zu finden. Ich habe jedoch keins gefunden, weil jedes Stück die Zuschauerinnen und Zuschauer zu stark beeinflusst hätte», sagte der Filmemacher der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Er habe das Publikum in Ruhe lassen wollen mit dem, was es empfinde. Also habe er es in der Stille allein gelassen. «Und während der Mischung habe ich mir dann gewünscht, endlich einen Film machen zu können, bei dem ich auf dem Abspann einen großartigen Popsong abspielen kann», sagte Berger. «Das Licht geht an, die Leute stehen auf und sagen: «Das hat Spaß gemacht!»»

Deswegen habe er mit seinem Produzenten Malte Grunert einen Abenteuerfilm entwickelt, der drei Hauptfiguren um die Welt führe. Mit einem Popsong als Abspann? «Unbedingt. Ich würde gerne einen italienischen Popsong aus den 80ern verwenden.»

Wenn alles gut gehe, werde der Film im nächsten Frühjahr gedreht. «Und dann wäre er ein Jahr später zu sehen. Aber: Wenn alles gut geht. Manchmal dauert es auch länger», sagte Berger. Der Filmemacher hat gerade erst seinen bisher größten Erfolg gefeiert. «Im Westen nichts Neues» gewann in den USA vier Oscars. Auch für den Deutschen Filmpreis, der am Freitag (12. Mai) in Berlin verliehen wird, hat der Antikriegsfilm zwölf Nominierungen erhalten.


Medien: Prinz Harry fuhr von Krönung direkt zum Flughafen

LONDON: Prinz Harry hat sich britischen Medien zufolge nach der Krönung seines Vaters König Charles III. umgehend auf den Heimweg in die USA gemacht. Der 38-Jährige sei mit einer Polizeieskorte von der Westminster Abbey zum Londoner Flughafen Heathrow gebracht worden, berichtete die Zeitung «Sun» am Samstag.

Bereits zuvor war zu lesen gewesen, dass Harry sofort nach Hause fliegen wolle, da sein Sohn Prinz Archie am Krönungstag seinen vierten Geburtstag feierte. Ehefrau Herzogin Meghan war mit Archie und der knapp zweijährigen Tochter Lilibet ohnehin in Kalifornien geblieben.

Auf ein privates Familiendinner im Buckingham-Palast verzichtete Harry demnach. Allerdings war unklar, ob er angesichts seiner schweren Vorwürfe gegen den Palast überhaupt eingeladen war. Für die Krönungsprozession sowie das Familienbild auf dem Balkon des Buckingham-Palasts war er ohnehin nicht eingeplant, da er kein «Working Royal» mehr ist und keine öffentlichen Auftritte im Namen des Palasts mehr absolviert.

Bei der Krönung saß der Fünfte der Thronfolge deshalb auch nur in der dritten Reihe, neben Jack Brooksbank, dem Ehemann seiner Cousine Prinzessin Eugenie, und der 86-jährigen Prinzessin Alexandra, einer Cousine seiner Großmutter Queen Elizabeth II.


Zahlreiche Royal-Fans strömen ins Londoner Stadtzentrum

LONDON: Bereits Stunden vor Beginn der Königsprozession von König Charles III. und Königin Camilla sind zahlreiche Schaulustige am frühen Samstagmorgen ins Zentrum von London geströmt. Hunderte Royal-Fans hatten die Nacht entlang der Prachtstraße The Mall campiert, um gute Plätze zu ergattern. Sie wird Charles und Camilla am Vormittag vom Buckingham-Palast zur Westminster Abbey führen. Einige Hartgesottene harrten dort bereits seit Tagen aus. Viele trugen Hüte, Brillen und Kleidung in den Farben der britischen Flagge.

Bei der Prozession, die um 11.20 Uhr (MESZ) am Buckingham-Palast starten soll, wird das Königspaar in der modernen «Diamond Jubilee State Coach» kutschiert. Sie soll um 11.53 Uhr (MESZ) an der Kirche ankommen, in der Charles und Camilla dann gekrönt werden.

Charles ist bereits seit dem Tod seiner Mutter am 8. September 2022 König. Die Krönung symbolisiert lediglich seine Amtsübernahme. Es ist die erste Krönung eines britischen Monarchen seit 70 und die erste eines Königs seit 86 Jahren. Mehr als 2300 Gäste werden den Gottesdienst in der Westminster Abbey verfolgen, dazu Millionen an den Bildschirmen. Erwartet werden Vertreter aus 203 Ländern, davon etwa 100 Staatschefs. Für Deutschland nimmt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil.


König Charles III: Wer waren eigentlich Charles I. und Charles II.?

LONDON: Vor König Charles III. (73) haben bereits zwei Monarchen mit dem Namen Charles auf dem britischen Thron gesessen.

Charles I. (auf Deutsch: Karl I.) aus dem Hause Stuart regierte zwischen 1625 und 1649 in England, Schottland und Irland. Die Komiker-Crew Monty Python scherzte einmal: Das Interessanteste an ihm sei, dass er zu Beginn seiner Herrschaft rund 1,68 Meter groß war, am Ende aber nur noch etwa 1,42 Meter. Denn wegen eines Streits mit dem Parlament und der anschließenden beiden Bürgerkriege wurde er geköpft. Grund: Hochverrat. Als Tyrann, Verräter, Staatsfeind und Mörder wurde er im Alter von 48 Jahren hingerichtet. Danach gelangte die Macht in die Hände der Republik-Anhänger unter Oliver Cromwell.

Charles II. war zwischen 1660 und 1685 König. Nach der Herrschaft der Cromwell-Nachfolger beschloss das Parlament, dem Sohn von Charles I. die Königswürde zu verleihen. Er ließ Cromwells Leiche exhumieren und symbolisch köpfen. Während seiner Regentschaft eroberte die englische Flotte unter anderem Nieuw Amsterdam (später New York) von den Niederländern. Dank seiner Heirat mit der portugiesischen Prinzessin Katharina von Braganza kamen die wichtigen Hafenstädte Tanger (Marokko) und Bombay (Indien; heute Mumbai) in den Besitz der Krone. Charles, der «The Merry Monarch» (Vergnügter Monarch) genannt wird, hatte mindestens 14 Nachkommen von Mätressen. Er starb mit 54 Jahren.

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