MutmaßlichemMörder droht Auslieferung nach Thailand

Foto: Thai Visa News
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BANGKOK: Spanische Behörden werden einen Briten, dem die brutale Ermordung einer Thai und die Zerstückelung der Leiche in Thailand im Jahr 2014 zu Last gelegt wird, wohl ausliefern, nachdem seine Berufung vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) abgelehnt wurde.

Der 47-jährige Shane Kenneth L. aus Stoke wurde 2017 auf Ibiza verhaftet. Er wird in Thailand wegen Mordes an seiner 27-jährigen Freundin, bekannt als Pook, gesucht. Ihre zerstückelte Leiche wurde im November 2014 in einen Koffer gestopft und im Fluss Mae Klong in Kanchanaburi entsorgt. Die Polizei sucht den Briten mit einem internationalen Haftbefehl. L. war nach Angaben der Ermittler die letzte Person, die Pook lebend gesehen hat. CCTV-Aufnahmen zeigen das Paar, wie es Hand in Hand aus einer Bar an der Nana Plaza in Bangkok kommt. Die Polizei fand bei einer Razzia in L.s Haus in Hua Hin die Kleidung, die der Brite auf den CCTV-Aufnahmen trug, sowie Pooks DNA.

Der mutmaßliche Mörder wurde 2017 von der Guardia Civil auf Ibiza verhaftet. Er bestritt, die Thai ermordet zu haben. Im Jahr 2018 entschied ein spanisches Gericht, dass L. an Thailand ausgeliefert werden kann, nachdem es von den Zusicherungen der thailändischen Behörden überzeugt war, dass der Brite human behandelt werden würde und ihm nicht die Todesstrafe drohe. L. legte jedoch Berufung gegen das Urteil beim EGMR ein mit der Begründung, er würde in Thailand keinen fairen Prozess erhalten.

Die spanischsprachige Nachrichtenseite Diario De Ibiza berichtet, dass der EGMR L.s Berufung zurückgewiesen habe, weil er gegen das Urteil bei einem Gericht in Spanien hätte Berufung einlegen können. Die Ablehnung der Berufung durch den EGMR bedeutet, dass das ursprüngliche Urteil des spanischen Gerichts bestehen bleibt und L. nun die Auslieferung nach Thailand droht.

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