Leipzig heiß auf Bayern-Gipfel

«Liga spannend halten»

Foto: Friso Gentsch/dpa
Foto: Friso Gentsch/dpa

BIELEFELD: Der glanzlose, aber souveräne Leipzig-Sieg in Bielefeld hält das Titelrennen in der Bundesliga offen. Die Sachsen bereiten sich jetzt auf das direkte Duell gegen Spitzenreiter FC Bayern vor.

Die Pflichtaufgabe abgehakt, die Kür gegen den FC Bayern im Sinn: Julian Nagelsmann richtete nach dem mühevollen 1:0 (0:0) auf der Bielefelder Alm schnell seinen Fokus auf den Titel-Zweikampf der Fußball-Bundesliga. Denn am nächsten Spieltag - in zwei Wochen nach der Länderspielpause - kommt es zum Showdown gegen den Spitzenreiter aus München. «Wir wissen, dass wir gewinnen sollten, um die Liga weiter möglichst spannend zu halten», sagte der Coach. Mit dem «nötigen Mut» und der erforderlichen «Cleverness» wolle sein Team das Duell am 3. April angehen.

Egal wie sich die Bayern am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfB Stuttgart schlagen: RB hat in der Begegnung in zwei Wochen die Chance, neue Brisanz ins Titelrennen zu bringen. Bei einem Bayern-Sieg am Samstag würde RB mit einem Erfolg im Gipfeltreffen den Rückstand auf einen Punkt verkürzen. Sollten die Münchner gegen die Schwaben stolpern, können die Sachsen dann sogar die Spitze erobern.

Er werde versuchen, sein Team «top vorzubereiten» für diese Mission, versicherte Nagelsmann, der auch an das spektakuläre 3:3 im Hinspiel erinnerte. «Wir waren nah dran zu gewinnen.» In den nächsten Wochen wolle er «viele Spiele anschauen», um Ideen für das Gipfeltreffen zu entwickeln.

Allerdings können die seit acht Liga-Aufritten ungeschlagenen Sachsen in der Länderspielpause kein Bayern-Sondertrainingslager abhalten, denn viele der RB-Profis werden zur ihren Nationalmannschaften reisen. «Viele Schwerpunkte können wir nicht setzen», sagte Nagelsmann bei DAZN. Die Nicht-Nationalspieler sollten sich zudem etwas ausruhen und bekommen das kommende Wochenende frei. Danach bleiben nur wenige Tage, um sich mit allen Profis auf das Bayern-Spiel einzustellen.

Viele Schlüsse aus der Partie in Ostwestfalen wird Nagelsmann dann wohl nicht vermitteln, denn zu Hause gegen München dürfte seine Spieler eine ganz andere Herausforderung erwarten. Die Arminia verteidigte am Freitagabend tief, kam zu keinem Schuss auf das RB-Tor und hatte nur 25 Prozent Ballbesitz.

Obwohl der Sieg durch das fein herauskombinierte Tor von Kapitän Marcel Sabitzer direkt nach Halbzeitpause (46. Minute) knapp ausfiel, war er wegen der völlig harmlosen Gastgeber ungefährdet. «Die Hauptsache war, das Spiel zu gewinnen - ein bisschen Druck auszuüben», kommentierte Torschütze Sabitzer. Und Sportdirektor Markus Krösche stellte knapp fest: «Wir haben unsere Aufgabe erfüllt.»

Einziges Ärgernis aus Sicht der Leipziger war, dass sich Kevin Kampl in der Schlussphase wegen eine Foulspiels seine fünfte Gelbe Karte abholte (85.). Somit fehlt der Mittelfeld-Motor gegen den Spitzenreiter. «Natürlich hätten wir ihn lieber dabei gegen Bayern», sagte Nagelsmann. «Am Ende müssen wir es kompensieren.» Der 30-jährige Kampl könne trotzdem «ein wichtiger Faktor sein, weil er in der Kabine eine wichtige Bedeutung hat».

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